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Vitamine und Mineralien
Es geht um Vitalstoffe oder Mikronährstoffe; dazu zählen Vitamine, Mineralien und Bioflavonoide. Sie finden hier Informationen zu Vitaminen und Mineralien. Angegeben wird, wie der Mensch sie auf natürliche Weise, z.B. in Lebensmitteln, zu sich nimmt, außerdem die Wirkung, was bei Mangel und Überdosierung passiert, die biochemischen Eigenschaften, der tägliche Bedarf und wer einen erhöhten Bedarf hat.Vorrang für eine gesunde Lebensweise sollte die Versorgung mit Vitalstoffen durch gesunde, ausgewogene Ernährung haben. Dadurch ist eine Überversorgung mit Vitalstoffen kaum möglich. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollte nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zu einer gesunden Ernährung erwogen werden.
Vitamin B12 (Cobalamin)
Vorkommen in Nahrung und Umwelt | Milch, Quark, Eigelb, Leber, Fleisch, Bierhefe, Fisch, Austern, Algen |
Wirkung |
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Mangel-Symptome | neurologische Störungen: Nervenschmerzen und -störungen, Parästhesien, Small-Fiber-Neuropathie, Müdigkeit, Übelkeit, Verdauungsprobleme, Schwäche, geistige Verwirrung, Taubheitsgefühle der Haut, Koordinationsstörungen und verminderte Nervenleitgeschwindigkeit. Bei älteren Menschen führt Vitamin B12-Mangel zu Hirnatrophie (Verlust von Hirnsubstanz) und zu neuro-degenerativen und psychiatrischen Symptomen (Neuropathien, Depressionen, Demenz, Gedächtnisstörungen, Psychosen). Weitere Schäden: Ein Mangel an Vitamin B12 ist bei bestimmten Risikogruppen weit verbreitet – häufig verursacht durch Arzneimittelinteraktionen oder Malabsorption. In der Praxis wird er aufgrund unspezifischer Symptome leicht übersehen. Wird der Mangel nicht rechtzeitig wirksam behandelt, kann er zu schwerwiegenden, zum Teil irreversiblen Folgen führen. |
Überdosierung, überhöhte Werte | Vergiftungen oder Überdosierungserscheinungen sind nicht bekannt und und bei oraler Einnahme kaum möglich. Denn Vitamin B12 ist ein wasserlösliches Vitamin; Überschüsse werden über die Nieren abgebaut und mit dem Urin ausgeleitet. Personen mit der sog. Leberschen Optikusatrophie ‒ einer seltenen Erbkrankheit des Auges ‒ sollten eine Nahrungsergänzung mit Vitamin B12 meiden. |
erhöhter Bedarf | schwangere und stillende Frauen, Diabetiker, Vegetarier, Veganer, bei Alkoholmissbrauch. Für die Aktivierung von B12 und dessen Aufnahme in den Blutkreislauf ist die Salzsäure im Magen sowie ein spezielles Transporterprotein erforderlich, das im Magen gebildet wird: der Intrinsic Factor. Für die mangelhafte Aktivierung gibt es verschiedene Ursachen:
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biologische, biochemische und systemische Eigenschaften | wasserlöslich, hitzebeständig. Es gibt vier Formen des Vitamins: Methylcobalamin und 5-Desoxyadenosylcobalamin sind biologisch aktiv; die Vorstufen Hydroxocobalamin und Cyanocobalamin werden erst nach Umwandlung biologisch aktiv. Vitamin B12 ist ein Kofaktor der Methionin-Synthase bei der Synthese von Methionin, dem Vorläufer des universellen Methyldonors S-Adenosylmethionin (SAMe), der an verschiedenen epigenomischen Regulationsmechanismen und insbesondere an der Gehirnentwicklung beteiligt ist. Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen den Vitaminen B12 und B9 (Folsäure). |
besondere Hinweise zur Einnahme | oral (Tablette oder flüssig). Da im Magen nur so viel in die aktive Form umgewandelt wird wie erforderlich, können auch Tabletten mit sehr hoher Dosis der Vorstufe (z.B. 1000 µg = 1 mg) eingenommmen werden. Bei schweren Mangelzuständen kann die B12-Substitution parenteral (per Injektion) erfolgen. In den meisten Fällen genügt jedoch eine hochdosierte orale Einnahme. |
täglicher Bedarf | DGE: für Kinder ab 13 Jahre, Jugendliche und Erwachsene 4 µg, in Schwangerschaft und Stillzeit 4,5 bis 6 µg. |
Messung im Körper | Für die Bestimmung des aktiven Vitamin B12 gibt es mehrere Möglichkeiten:
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Links und Literatur |
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