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Pfad: Gifte - hormonstörende Stoffe - Bisphenol A

Bisphenol A (BPA)

Bisphenol A ist eine hormonstörende Substanz (endokriner Disruptor), die die Wirkung des weiblichen Sexualhormons Östrogen simuliert und die Wirkung des männlichen Sexualhormons (Testosteron) sowie von Schilddrüsenhormonen hemmt. Die bisher entwickelten BPA-Alternativen wirken ebenfalls hormonstörend.

In Deutschland werden jährlich ca. 500.000 Tonnen dieser Industriechemikalie hergestellt. Es dient als Ausgangsstoff zur Synthese polymerer Kunststoffe auf der Basis von Polyestern, Polysulfonen, Polyetherketonen, Polycarbonaten und Epoxidharzen. Daraus entstehen zahlreiche Gegenstände des täglichen Gebrauchs mit direktem Kontakt zu Lebensmitteln und Getränken. Zwar sind die Endprodukte selbst biologisch weitgehend stabil, allerdings kann aus ihnen der Ausgangsstoff BPA wieder freigesetzt werden und dann gesundheitliche Schäden verursachen.

Fast alle Menschen in Europa werden zu stark mit Bisphenol A belastet.

 

1. Herkunft, Zweck, Exposition

Zertifikat 'sans BPA' und 'sans phenols ajoutes'
Rückseite eines Kassenzettels aus einem französischen Supermarkt. INERIS (französich, englisch) garantiert ohne Bisphenol A und ohne Bisphenol S.

BPA findet sich an vielen Stellen im täglichen Leben, u.a.

  • in Plastikflaschen und -containern (in Babyschnullern verboten);
  • in Thermopapier (s. Studie; wird 2020 EU-weit verboten),
    Thermopapier, wie es z.B. für Kassenbons und an Geldautomaten verwendet wird, enthält BPA, damit es sich bei Wärmeeinfluss dunkel verfärbt. Ca. 500 µg BPA werden durch die Haut übertragen, wenn jemand einen Kassenzettel in der Hand hält. BPA-freie Lösungen sind möglich.
  • in Beschichtungen von Lebensmittel-Verpackungen, z.B. Joghurt-Deckeln oder Konservendosen;
    • Rechtsverordnung: Verbot von Bisphenol A in Frankreich (12.2012)

      GESETZ Nr. 2012-1442 vom 24. Dezember 2012 mit dem Ziel, die Herstellung, den Import, den Export und das Inverkehrbringen von Lebensmittelverpackungen, die Bisphenol A enthalten, auszusetzen.

    • Verordnung (EU) 2018/213 vom 12.2.2018
      über die Verwendung von Bisphenol A in Lacken und Beschichtungen, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen. Aus Beschichtungen von Materialien, die für die Aufnahme von Lebensmitteln (auch Leitungswasser?) für Kleinkinder gedacht sind, sollte überhaupt kein BPA in das Lebensmittel migrieren.
    • Zentrum der Gesundheit: Bisphenol-A in Verpackungen
  • in Gegenständen aus Polycarbonaten, z.B. CDs, DVDs, Blue Rays, im Fahrzeugbau,
  • in Medizinprodukten, z.B. in Kathetern und in Zahnersatzmaterial (Kompositfüllungen und Implantate),
    • EU-Gutachten zu Bisphenol A in Medizinprodukten: umfassend, englisch, kurz, deutsch (2015)
      Sind Medizinprodukte sicher für Menschen, wenn BPA aus ihnen austritt?
  • in der Wohn-Umwelt: Atemluft, Hausstaub;

Weitere Studien

 

1.1 Bisphenol A im Trinkwasser

Für Trinkwasser gelten besonders hohe Anforderungen, dass keine Schadstoffe enthalten sind ‒ weder Keime noch Chemikalien.

Hinweis: für Mineralwasser gelten andere Regeln als für Leitungswasser. Leitungswasser wird im Wasserwerk aufbereitet und überwacht, damit es Grenzwerte einhält. Mineralwasser stammt aus sehr tiefen und geschützten Quellen, wird nur sehr wenig behandelt und kann mehr Mineralien enthalten als Leitungswasser; siehe: Ökotest: Leitungswasser trinken? Besser als Mineralwasser aus Flaschen!

  • Trinkwasser aus der Wasserleitung

    BPA kann aus der Wasserleitung kommen, wenn die Trinkwasser-Leitungen innen mit Epoxid beschichtet sind. Rohre aus eisenverzinktem Stahl oder Kupfer werden auf der Baustelle innen mit Epoxid beschichtet, um Korrosion und Oxidation zu verhindern. Damit möglichst wenig BPA ins Trinkwasser abgegeben wird, muss das Epoxid vor dem Gebrauch der Wasserleitung aushärten.

    • Umweltbundesamt:
      Neue Regelung von Bisphenol A – Konsequenzen für Materialien im Kontakt mit Trinkwasser (3.2018)

      Leitungswasserrohre dürfen je Liter Trinkwasser nicht mehr als 2,5 µg Bisphenol A in das Wasser abgeben.

      Alle übrigen Lebensmittelkontaktmaterialien dürfen je Kilogramm Lebensmittel nicht mehr als 50 µg Bisphenol A in das Lebensmittel abgeben. Damit soll sichergestellt werden, dass die vorläufige tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (t-TDI) für Bisphenol A von 4 µg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag (4 µg/kg KG/d) nicht überschritten wird. Bei diesem Grenzwert geht man davon aus, dass es auch bei lebenslanger BPA-Belastung nicht zu Gesundeitsschäden kommt.

  • Trinkwasser aus der Plastikflasche

    Trinkwasser wird ggf. längere Zeit in der Plastikflasche gelagert, bevor es verkauft wird. Dann würde während der längeren Lagerzeit mehr BPA aus der Plastikflasche in das Trinkwasser hinüberwandern können. Hinzu kommt, dass in Ländern mit heißem Klima (Entwicklungsländer) das Vertrauen in gesundes Leitungswasser (frei von bakterieller Belastung) gering ist und deshalb eher Trinkwasser aus Plastikflaschen konsumiert wird. Da hilft es wenig, wenn die Flasche erst kurz vor dem Verkauf gekühlt wird, weil der Kunde in der Hitze lieber kaltes Wasser trinkt.

 

1.2 Bisphenol A in Zahnfüllstoffen

 

2. Wirkung, Symptome

BPA hat systemische Giftwirkungen hinsichtlich der Fortpflanzungsfähigkeiten (männlich + weiblich), der Kindes-Entwicklung, des Gehirns und des Stoffwechsels.

Bereits im Jahr 1938 ‒ 5 Jahre nach der Entdeckung der weiblichen Geschlechtshormone ‒ wurden östrogenähnliche Wirkungen des BPA entdeckt. Die BPA-Moleküle sind so klein, dass sie durch die Haut in den Blutkreislauf gelangen. BPA wird mit verschiedenen Gesundheitsschäden in Verbindung gebracht. Besonders gefährdet sind Kinder, deren Mutter während der Schwangerschaft mit BPA belastet war.

BPA verweilt nicht lange im Körper; es wird in weniger als einem Tag verstoffwechselt. Deshalb entsteht die Gefahr, die von diesem Umweltgift ausgeht, durch den täglichen Kontakt. Jeder kann etwas dafür tun, seine persönliche BPA-Belastung zu verringern.

Infos und Studien zu den Wirkungen von BPA:

 

2.1 Neurotoxizität

 

2.2 Herz-Kreislauf-Erkrankungen

 

2.3 Fortpflanzung, Geburt, Nachkommen

Durch die hormonellen Wirkungen von Bisphenol A ergeben sich Schädigungen im Bereich Sexualität, Fortpflanzung und Nachkommen:

  • Männer: Unfruchtbarkeit durch Verringerung der Spermienzahl, Vergrößerung der Prostata,
  • Frauen: in der Plazenta wurden bis zu 100 µg BPA je kg Körpergewebe gefunden,
  • zu frühe Pubertät.

Studien und andere Infos:

 

2.4 Hormone, Stoffwechsel

Durch die hormonellen Wirkungen von Bisphenol A ergeben sich auch Schädigungen im Bereich Sexualität, Fortpflanzung und Nachkommen.

 

2.5 Entzündungen, Darm

Bisphenol A schädgt die Vielfalt der Darm-Bakterien; chronische Entzündungen werden gefördert.

 

3. Empfehlungen

  • Verwenden Sie keine Plasik-Behälter in der Mikrowelle. Die Kennzeichnung Mikrowellen-sicher mag bedeuten, dass das Material nicht schmilzt, aber dennoch können giftige Substanzen in die Nahrung, die erhitzt wird, gelangen.
  • Erhitzen Sie keine Nahrung im Plastikbeutel.
  • Verwenden Sie Nahrung, die in Glas oder rostfreiem Stahl statt in Plastik oder Blechdosen aufbewahrt wird. Besonders mit fetten oder sauren Speisen können Chemikalien aus Plastikbehältern gelöst werden.
  • Verwenden Sie, wenn möglich, frische, gefrorene oder getrocknete Lebensmittel und nicht Lebensmittel in Dosen.
  • Essen Sie öfter zu Hause. Wenn Sie unterwegs essen, werden Sie vermutlich mehr BPA zu sich nehmen.
  • Besonders Kinder und Schwangere müssen vor BPA geschützt werden.

Die BPA-Hersteller meinen, dass BPA gründlich untersucht und sicher in der Anwendung ist ‒ keine Panik! Es ist alles nicht so schlimm:

American Chemistry Council: Webseite der BPA-Hersteller

 

4. Risiko, Messung, Grenzwert

Als täglich zulässige Aufnahmemenge wurde kein sicherer Grenzwert (NOAEL) gefunden. In der EU wurde im April 2023 die tolerable tägliche Aufnahmemenge (TDI) auf 0,2 ng je kg Körpergewicht pro Tag festgelegt. Vorher galt, dass in Lebensmitteln max. 50 µg/kg enthalten sein dürfen, in Säuglingsnahrung max. 10 µg/kg, in Trinkwasser max. 2,5 µg/l.

 

5. Bisphenol S und andere BPA-Alternativen

Auch der Ersatz Bisphenol S (BPS) ist nicht besser als BPA: es ist wie BPA östrogen-wirksam und zeigt in Tierversuchen ähnliche Toxizität: es führt zu Herz-Rhythmus-Störungen; die Entwicklung von Nervenzellen und Sexualorganen im Fötus wird geschädigt.

Als weiterer Ersatz für BPA wurde Bisphenol FL (BHPF) entwickelt und eingesetzt. Es wirkt ebenfalls hormonstörend, aber anders als BPA: während BPA Östrogen-Wirkungen simuliert, blockiert BHPF das körpereigene Östrogen.

29.3.2024 5:54

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