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Vitamin D
Vitamin D ‒ Mangel
Mangel an Vitamin D kann die Ursache vieler Gesundheitsprobleme sein und bei deren Heilung eine Rolle spielen:- Depressionen, Müdigkeit, Erschöpfung, Demenz, Schizophrenie, Parkinson und andere neurodegenerative Erkrankungen;
Grund: der Hippocampus und andere Gehirnregionen, die die Stimmung beeinflussen, haben viele Vitamin D - Rezeptoren; - Muskel-, Knochen- und Rückenschmerzen, Knochenverlust;
Grund: Vitamin D ist notwendig, damit Calcium aus der Nahrung aufgenommen und für den Knochenaufbau verwendet wird; - schlechte Heilung von Wunden;
- Herz-Kreislauf-Krankheiten;
- chronische Entzündungen ‒ z.B. in Verbindung mit Diabetes Typ II,
- Autoimmunkrankheiten,
- Krebs ‒ besonders Darmkrebs, Brust- und Prostata-Krebs,
die Heilungschancen bei Krebs werden durch gute Vitamin D ‒ Versorgung deutlich verbessert, - Virus-Infektionen
Vitamin D unterstützt das angeborene und das erworbene Immunsystem und die Bildung mikrobieller Peptide. - Atemwegserkrankungen, Asthma;
Eine gute Versorgung mit Vitamin D schützt vor Atemwegsinfekten, Grippe und COVID-19. - weitere chronische Erkrankungen.
- Menschen mit dunkler Hautfarbe,
Grund: die starke Pigmentierung mit Melanin verhindert, dass die UV-Strahlung in die Haut eindringt und die Bildung von Vitamin D anregt; - Schwangeren,
Der Vitamin-D-Spiegel während der Schwangerschaft ist von entscheidender Bedeutung für Mutter und Kind. - Menschen mit Fettleibigkeit,
Man spricht von Fettleibigkeit (Adipositas, Obesität) bei einem BMI von mehr als 30. Auch bei Diabetes ist das Vitamin hilfreich. - Mangel an körperlicher Aktivität,
- Menschen mit Diabetes und Insulinresistenz,
- älteren Menschen,
Bei älteren Menschen ist die Fähigkeit, Vitamin D über die Haut zu bilden, gegenüber jugendlichen Menschen auf die Hälfte reduziert. Möglicher Grund: mit zunehmendem Alter nimmt die Hautdicke und der 7-Dehydrocholesterol-Gehalt in der Haut ab. - Einnahme von Medikamenten, die den Pregnan-X-Rezeptor stimulieren.
Beispiele: Cyproteronacetat, Phenytoin, Carbamazepin, Tamoxifen, Nifedipin, Spironolacton, Clotrimazol, Efavirenz, Nevirapin, Ritonavir, Saquinavir, Rifampicin, Dexamethason, Kava kava, Johanniskraut (Hyperforin), Cyclophosphamid, Paclitaxel.
Empfehlungen
Empfehlungen zu Vitamin D durch Sonnenstrahlung- Die Aufnahme von Vitamin D aus der Nahrung ist generell unzureichend.
- Das vom Körper durch Sonnenstrahlung gebildete Vitamin D ist gesünder als das in Form von D3 eingenommene Nahrungsergänzungsmittel und deshalb zu bevorzugen. Zudem ist durch die UV-Strahlung allein keine Überdosierung mit Vitamin D möglich.
- Sonnen Sie, um die Wirkung zu erhöhen, bevorzugt Hautpartien, die normalerweise nicht ständig der Sonne ausgesetzt sind, am besten Bauch oder Rücken. Sonnen Sie etwa ein Drittel bis die Hälfte der Zeit, in der sich die Haut röten würde.
- Nach dem Sonnenbad bildet sich in der Haut zunächst die Vorstufe Vitamin D3, die im Laufe der nächsten 24-48 Stunden in Vitamin D umgewandelt wird, das dann in der Leber gespeichert wird. Für diese Umwandlung sind spezielle Enzyme notwendig, die nur dann funktionieren, wenn ausreichend Magnesium vorliegt. An gleich acht Stellen bleibt der Vitamin-D-Stoffwechsel stecken, wenn nicht ausreichend Magnesium vorhanden ist.
Achtung: da D3 fettlöslich ist, kann es bei Anwendung von Seife aus der Haut wieder herausgewaschen werden. - Vermeiden Sie Sonnenschutzmittel. Diese sind nur in wenigen Ausnahmen erforderlich, wenn Sie z.B. die untrainierte Gesichtshaut im Hochgebirge bei strahlendem Sonnenschein der UV-Strahlung aussetzen.
- Befürchten Sie Sonnenbrand und Hautkrebs? Dagegen ist Vorsorge möglich mit Antioxidantien, etwa Astaxanthin, den Vitaminen B3, C, D und E und mit Tomaten; s. dazu Hautschutz durch Antioxidantien.
- Durch gute Versorgung mit Magnesium wird die Bildung von Vitamin D begünstigt.
Einnahme als Nahrungsergänzungsmittel
In der dunklen Jahreszeit (Herbst und Winter) reicht die Sonne wegen des niedrigen Sonnenstandes nicht aus, um genügend Vitamin D im Körper zu erzeugen. Dann empfehlen sich Vitamin-Präparate wie Dekristol (verschreibungspflichtig). Für eine 70 kg schwere Person (je schwerer der Mensch, desto mehr I.E.) gilt:
- Mit 4000 I.E. (entspricht 100 µg) pro Tag wird generell eine befriedigende Versorgung mit Vitamin D erreicht.
- 1000 I.E. pro Tag steigern den Wert im Blut um 10 ng/ml.
- Bei erheblichem Mangel können anfangs (die ersten Tage) erheblich größere Mengen eingenommen werden.
- Da Vitamin D im Körper (in der Leber) gespeichert wird, kann eine gute Versorgung auch dadurch erreicht werden, dass der Bedarf einer Woche an nur einem Tag eingenommen wird.
- Wird das Vitamin-D-Präparat zusammen mit Nahrungs-Fett (normale Menge, nicht zu viel) eingenommen, wird dadurch die Absorption des Vitamins signifikant verbessert.
- Vitamin D fördert die Aufnahme von Calcium aus dem Darm. Wird zu wenig Calcium über die Nahrung zugeführt, dann wird weniger Vitamin D für diesen Zweck verbraucht. Der Vitamin-D-Spiegel bleibt chronisch erhöht, und im Extremfall kann Calcium aus den Knochen gelöst werden.
- Der Körper benötigt Magnesium für die Umwandlung von Vitamin D3 und Calcium, um es in die Knochen einzulagern. Ein Mangel der beiden Mineralien führt zu Fehlregulation. Bei der Einnahme sollte deshalb auf ein Calcium-Magnesium-Verhältnis von 1:1 bis 2:1 geachtet werden.
Calcifizierung). Um bei dauerhaft hoher Dosis von Vitamin D die Calcifizierung zu vermeiden, kann Vitamin K2 eingenommen werden. Dieses Vitamin sorgt dafür, dass die zuständigen Transportproteine aktiviert werden und das Calcium an die richtigen Stellen im Körper transportiert wird, insbesondere in die Knochen und Zähne. Bei Vitamin-K2-Mangel lagert sich das Calcium an den falschen Stellen im Körper ab, unter anderem in Gefäßen und Organen. Außerdem kann es zu Nierensteinen kommen.
Optimaler Zielwert für die Konzentration von 25(OH)D3 im Blut (Laborwert): 80 ng/ml bzw. 200 nmol/l.
Studien und weitere Informationen zu Vitamin D
Einheiten, Richtwerte, Referenzwerte, Einnahme, Mangel
- Messung der Vitamin D - Konzentration
- im Blut-Serum:
Es wird das 25 Hydroxy Vitamin D3 bzw. 25 (OH) D3 gemessen. 70 ng je ml Blut entsprechen 175 nmol je Liter (Faktor 175/70 = 2,5). - Lina Zgaga, Eamon Laird and Martin Healy:
25-Hydroxyvitamin D Measurement in Human Hair: Results from a Proof-of-Concept study, auch hier (2.2019)Es ist möglich, Vitamin D statt im Blut im Haar zu messen. Es muss aber noch gründlicher untersucht werden, ob diese Methode allgemein anwendbar ist.
- IMD Labor, Berlin
- im Blut-Serum:
- Einnahme von Vitamin D
Soll Vitamin D mit der Nahrung oder als Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden, dann ist Vitamin D3 die bestgeeignete Form. Vitamin D3 wird im Körper in Vitamin D umgewandelt.Umrechnung der Einheiten
100 µg entsprechen 4000 I.E. (Internationale Einheiten). - Die Menschen haben zu wenig Vitamin D
- Forrest KY, Stuhldreher WL:
Prevalence and correlates of vitamin D deficiency in US adults, auch hier (2011)Mangel an Vitamin D ist weit verbreitet in der US-Bevölkerung, vor allem unter Menschen schwarzer oder dunkler (Hispanos) Hautfarbe. Vitamin-D-Mangel liegt vor, wenn der 25(OH)D ‒ Wert < 20 ng/ml (50 nmol/l) im Serum beträgt. 41,6% der gesamten Bevölkerung sind mangelhaft versorgt. Außer der Hautfarbe gibt es weitere Risikofaktoren: geringe Bildung, Fettleibigkeit, schlechter Gesundheitszustand, schlechte Cholesterin-Werte, wenig Milch-Verzehr.
- Johann Diederich Ringe and Christoph Kipshoven:
Vitamin D-insufficiency ‒ An estimate of the situation in Germany, auch hier (1.2012)Labortests an 1343 deutschen Patienten ergaben einen Mittelwert von 16,2 nl 25(OH)D je ml Blut. 10% haben Werte unter 7 nl/ml und 65% lagen unter 20 nl/ml.
- Kevin D Cashman, Kirsten G Dowling, Zuzana Škrabáková, Marcela Gonzalez-Gross, Jara Valtueña, Stefaan De Henauw, Luis Moreno, Camilla T Damsgaard, Kim F Michaelsen, Christian Mølgaard, Rolf Jorde, Guri Grimnes, George Moschonis, Christina Mavrogianni, Yannis Manios, Michael Thamm, Gert BM Mensink, Martina Rabenberg, Markus A Busch, Lorna Cox, Sarah Meadows, Gail Goldberg, Ann Prentice, Jacqueline M Dekker, Giel Nijpels, Stefan Pilz, Karin M Swart, Natasja M van Schoor, Paul Lips, Gudny Eiriksdottir, Vilmundur Gudnason, Mary Frances Cotch, Seppo Koskinen, Christel Lamberg-Allardt, Ramon A Durazo-Arvizu, Christopher T Sempos, Mairead Kiely:
Vitamin D deficiency in Europe: pandemic? (2.2016)Vitamin-D-Mangel zeigt sich in der gesamten europäischen Bevölkerung ‒ eine
Pandemie
. Das ist besorgniserregend und erfordert Maßnahmen sowohl aus Sicht der öffentlichen Gesundheit als auch aus klinischer Sicht. Große Probleme gibt es in den Wintermonaten (Oktober bis März) und für dunkelhäutige Menschen. 40% der Europäer haben 25(OH)D-Konzentrationen von unter 20 ng/ml ‒ deren Gesundheit ist bedroht. - Marcos Pereira-Santos, José Yure Gomes Dos Santos, Gisele Queiroz Carvalho, Djanilson Barbosa Dos Santos, Ana Marlúcia Oliveira:
Epidemiology of Vitamin D Insufficiency and Deficiency in a Population in a Sunny Country: Geospatial Meta-Analysis in Brazil, auch hier (2.2018)Obwohl Brasilien in Äquatornähe liegt, ist dort Mangel an Vitamin D weit verbreitet. Es wurde ein Durchschnittwert von 67,65 nmol/l (= 27,06 ng/ml) gefunden.
- Xuefeng Liu, Ana Baylin and Phillip D. Levy:
Vitamin D deficiency and insufficiency among US adults: prevalence, predictors and clinical implications, auch hier (4.2018)Bei 26.010 erwachsenen US-Bürgern wurde der Vitamin-D-Spiegel gemessen. Ergebnis: 28,9% lagen unter 50 nmol/l (20 ng/ml) und 41,4% unter 75 nmol/l (30 ng/ml). Besondere Risikofaktoren sind schwarze Hautfarbe, geringe Bildung, Armut, Fettleibigkeit, Raucher, mangelnde Bewegung und geringer Milchkonsum.
- Forrest KY, Stuhldreher WL:
- Robyn M Lucas, Anne-Louise Ponsonby:
Ultraviolet radiation and health: friend and foe, auch hier (12.2002)Positive wie auch negative Auswirkungen der UV-Strahlung sind gut dokumentiert. Die Exposition in der Kindheit ist wichtiger als im Erwachsenenalter; das gilt für positive und negative Wirkungen. Durch den Abbau der Ozonschicht in der Stratosphäre erhöht sich die UV-Strahlung. Momentan laufen Forschungen, in denen die Auswirkungen der UV-Strahlung auf das Immunsystem untersucht wird, u.a. die Entstehung von Multipler Sklerose und Typ-1-Diabetes wegen fehlender UV-Strahlung.
- Armin Zittermann
- Vitamin D in preventive medicine: are we ignoring the evidence?, auch hier (6.2003)
Kinder und Jugendliche haben häufig Mangel an Vitamin D im Winter, ältere Menschen das ganze Jahr über. Das führt zu Osteoporose, Muskelproblemen, Tuberkulose, rheumatoider Arthritis, Multipler Sklerose, Reizdarm, Bluthochdruck und einigen Krebs-Typen. Die derzeit gültigen Empfehlungen zur Versorgung mit Vitamin D sind viel zu niedrig.
- Armin Zittermann, Raimund von Helden, William Grant, Christoph Kipshoven, and Johann D Ringe:
An estimate of the survival benefit of improving vitamin D status in the adult german population, auch hier (11.2009)Durch Mangel an Vitamin D ist weltweit die Sterberate erhöht und es gibt eine Übersterblichkeit, auch in Deutschland. Weniger als 10 % der Menschen sind ausreichend mit Vitamin D versorgt. Würden die Menschen mindestens einen Wert von 75 nmol/l oder 22,5 µg/l aufweisen, könnten 2,2 % aller Todesfälle oder 18.300 Leben pro Jahr gerettet werden.
- The estimated benefits of vitamin D for Germany (8.2010)
Kommentar von Stephen Daniells: Vitamin D could save Germany €40 billion in health costs, auch hier55 bis 75 % der deutschen Bevölkerung hat einen Mangel an Vitamin D, teilweise erheblich. Vorteile einer besseren Versorgung mit Vitamin D wären:
- Verhinderung von Stürzen und osteoporotischen Frakturen bei älteren Menschen;
- Verringerung der Sterblichkeit;
- Verhinderung chronischer Krankheiten wie Typ-1-Diabetes und Multiple Sklerose;
- Kosteneinsparung in Deutschland: bis zu 37,5 Milliarden Euro.
- Vitamin D in preventive medicine: are we ignoring the evidence?, auch hier (6.2003)
- Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE),
Jakob Linseisen, Angela Bechthold, Heike A. Bischoff-Ferrari, Birte Hintzpeter, Eva Leschik-Bonnet, Jörg Reichrath, Peter Stehle, Dorothee Volkert, Günther Wolfram, Armin Zittermann:
Vitamin D und Prävention ausgewählter chronischer Krankheiten (2011)Das Ergebnis dieser Stellungnahme ist Grundlage der Referenzwerte für Vitamin D.
- Robert P. Heaney, Robert R. Recker, James Grote, Ronald L. Horst, Laura A. G. Armas:
Vitamin D3 Is More Potent Than Vitamin D2 in Humans, auch hier (3.2011)Bei gleicher Einnahmemenge produziert der Körper aus Vitamin D3 die 2- bis 3-fache Menge an Vitamin D, verglichen mit D2.
- Michael F. Holick, Neil C. Binkley, Heike A. Bischoff-Ferrari, Catherine M. Gordon, David A. Hanley, Robert P. Heaney, M. Hassan Murad, Connie M. Weaver:
Evaluation, Treatment, and Prevention of Vitamin D Deficiency: an Endocrine Society Clinical Practice Guideline (7.2011)Klinische Leitlinie für Vorsorge, Diagnose und Therapie von Vitamin D - Mangel. Einnahme-Empfehlung für Erwachsene ohne ärztliche Überwachung: mind. 1500-2000 I.E. pro Tag, max. 4000 I.E.; Säuglinge und Kinder entsprechend weniger. Bei nachgewiesenem Mangel liegt die Obergrenze bei 10.000 I.E. pro Tag.
- Anke Ehlers, BfR:
Vitamin D ‒ der aktuelle D-A-CH-Referenzwert aus Sicht der Risikobewertung (3.2013)Die Serumkonzentration sollte zwischen 20 und 160 ng/ml (50 ... 400 nmol je Liter) liegen (s. Grafik). Für die Einnahme gilt dauerhaft eine tolerable Höchstmenge von täglich 4000 I.E.
- Uwe Gröber, Jörg Spitz, Michael F. Holick, Matthias Wacker und Klaus Kisters:
Von der Rachitis-Prophylaxe zur allgemeinen Gesundheitsvorsorge (4.2013)Die Vitamin-D-Experten geben einen umfassenden Überblick über den Stand der Wissenschaft.
- Paul J. Veugelers and John Paul Ekwaru:
A Statistical Error in the Estimation of the Recommended Dietary Allowance for Vitamin D (10.2014)Robert Heaney, Cedric Garland, Carole Baggerly, Christine French, and Edward Gorham:
Letter to Veugelers, P.J. and Ekwaru, J.P., A Statistical Error in the Estimation of the Recommended Dietary Allowance for Vitamin D. Nutrients 2014, 6, 4472–4475; doi:10.3390/nu6104472 (3.2015)Die offizielle Empfehlung zur Einnahme von Vitamin D (600 ... 1000 I.E.) beruht auf einem Statistik-Fehler. Der tatsächliche Bedarf ist um ein Vielfaches höher.
- Bess Dawson-Hughes, Susan S Harris, Alice H Lichtenstein, Gregory Dolnikowski, Nancy J Palermo, Helen Rasmussen:
Dietary fat increases vitamin D-3 absorption (11.2014)
KommentarDurch Fett in einer Mahlzeit, mit der ein Vitamin-D-3-Supplement eingenommen wird, erhöht sich die Absorption des Supplements signifikant.
- Uwe Gröber, Jörg Reichrath, and Michael F. Holick: Live Longer with Vitamin D? (3.2015)
Niedrige 25(OH)D ‒ Werte erhöhen die Anfälligkeit für Krankheiten aller Art. Empfehlung für die Konzentration von 25(OH)D im Blut: mind. 30 ng/ml; kein erhöhtes Risiko bei Werten > 70 ng/ml.
- William B. Grant, Susan J. Whiting, Gerry K. Schwalfenberg, Stephen J. Genuis, and Samantha M. Kimballe:
Estimated economic benefit of increasing 25-hydroxyvitamin D concentrations of Canadians to or above 100 nmol/L (10.2016)Eine optimale Versorgung mit Vitamin D reduziert das Risiko für viele Krankheiten. Aktuell liegt in Kanada der Vitamin-D-Mittelwert bei 61 nmol/L (24 ng/ml). Würden alle Kanadier mindestens 100 nmol/l (40 ng/ml) erreichen, würden jährlich 12,5 Milliarden $ eingespart und 23.000 weniger Menschen sterben. Die positiven Wirkungen würden erst allmählich, nicht sofort eintreten.
- Anne Marie Uwitonze, Mohammed S. Razzaque:
Role of Magnesium in Vitamin D Activation and Function (3.2018)
Kommentar: Why You Can't Skip Magnesium If You're Taking Vitamin DMagnesium unterstützt die Aktivierung von Vitamin D. Alle Enzyme, die Vitamin D verstoffwechseln, benötigen Magnesium als Kofaktor ihrer Reaktionen in Leber und Nieren.
- Qi Dai, Xiangzhu Zhu, JoAnn E Manson, Yiqing Song, Xingnan Li, Adrian A Franke, Rebecca B Costello, Andrea Rosanoff, Hui Nian, Lei Fan, Harvey Murff, Reid M Ness, Douglas L Seidner, Chang Yu, Martha J Shrubsole:
Magnesium status and supplementation influence vitamin D status and metabolism: results from a randomized trial, auch hier (12.2018)
Kommentare:Magnesium-Mangel blockiert die Synthese von Vitamin D: gute Magnesium-Werte ermöglichen, dass bei Zufuhr von Vitamin D3 die Vitamin D ‒ Werte sich wie gewünscht im Blut erhöhen. Darüber hinaus ist Magnesium an über 300 biochemischen Prozessen im Körper beteiligt.
- Jami Cooley: 10 Vitamin D Deficiency Symptoms You Can Identify Yourself (8.2019)
10 Symptome für einen Mangel an Vitamin D, die Sie selbst identifizieren können.- Einschätzung der Vitamin D ‒ Werte:
- gravierender Mangel: unter 20 ng/ml
- normal: 30 bis 100 ng/ml (für die meisten Labore)
- mindestens 50 ng/ml
- ideal: 60 bis 80 ng/ml (Empfehlung des Autors).
- Nutzen der künstlichen Besonnung vor allem im
Vitamin D-Winter
(10.2006)

Beschaffung von Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel
Vitamin D darf in der Gesetzlichen Krankenversicherung nur zur Behandlung der manifesten Osteoporose
verordnet werden; s. dazu Anlage I, Punkt 11, der Arzneimittel-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses
. In allen anderen Fällen kann der Arzt ein Rezept ausstellen und der Patient bezahlt das Präparat selbst. Rezeptfreie Präparate enthalten bis zu 1000 I.E., ggf. etwas mehr. Da Vitamin D in der Leber gespeichert wird, können auch höher dosierte Präparate (mehr als 4000 I.E.) sinnvoll sein, sei es täglich, um einen vorhandenen Mangel zu beheben, oder im Abstand von jeweils mehreren Tagen.
Vitamin D und Vitamin K2
- Warum sollte hoch dosiertes Vitamin D immer nur zusammen mit Vitamin K2 eingenommen werden?
Antwort: Vitamin K2 aktiviert Proteine, die für die Einlagerung von Calcium in Knochen und Zähnen sorgen und dadurch gleichzeitig die Verkalkung der Arterien verhindern.
- WholeFoods Magazine im Interview mit Leon Schurgers:
New Discoveries about the Role of Vitamin K in Health, Part 3: Brain and Nerve Function, Cognitive Function, Memory, Alzheimer’s Disease and Parkinson’s DiseaseDie Bedeutung von Vitamin K für Gehirnfunktionen und für die Entstehung von Alzheimer, Demenz und Parkinson wird erläutert. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden günstig beeinflusst, weil Vitamin K die Kalkablagerung an den Arterien verhindert. Letzteres könnte bei zu hohen Vitamin D ‒ Werten passieren.
- Wikipedia: Escherichia coli
In der menschlichen Darmflora ist E. coli als Vitaminproduzent, insbesondere Vitamin K, bekannt.
Vitamin D und chronische Krankheiten

Wer zu wenig Vitamin D hat, wird eher krank.
- Robyn M Lucas, Anthony J McMichael, Bruce K Armstrong, Wayne T Smith:
- im Auftrag der WHO:
Solar ultraviolet radiation: Global burden of disease from solar ultraviolet radiation (2006) - Estimating the global disease burden due to ultraviolet radiation exposure, auch hier (2.2008)
Globale Abschätzung der Entstehung von Krankheiten durch UV-Strahlung (s. nebenstehendes Bild): Krankheiten entstehen durch zu wenig (C) und durch zu viel (A) Strahlung. Dazwischen gibt es ein Optimum (B) für beste Gesundheit.
Ergebnis der Studie von 2008: zu viel UV-Strahlung trägt weltweit kaum zu Krankheiten bei; 2000-mal mehr Krankheiten entstehen durch zu wenig UV-Strahlung. Betrachtet wurden- bei zu viel UV-Strahlung: schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom), grauer Star (Katarakt),
- bei zu wenig UV-Strahlung: Rachitis, Knochenerweichung und Muskelschwäche.
- im Auftrag der WHO:
- J Brent Richards, Ana M Valdes, Jeffrey P Gardner, Dimitri Paximadas, Masayuki Kimura, Ayrun Nessa, Xiaobin Lu, Gabriela L Surdulescu, Rami Swaminathan, Tim D Spector, Abraham Aviv:
Higher serum vitamin D concentrations are associated with longer leukocyte telomere length in women, auch hier (11.2007)Die Länge der Telomere (die Enden der Chromosomen) ist ein anerkannter Indikator der Alterung: je kürzer die Telomere sind, desto höher das biologische Alter des Menschen. In dieser Studie wurden die Telomere der Leukozyten untersucht. Ergebnis: die Telomere bleiben lang bei einer guten Versorgung mit Vitamin D und auch bei niedrigen Entzündungswerten, also geringer Krankheitsneigung. Die Entzündungswerte werden anhand des CRP (C-reaktives Protein) beurteilt.
- Michelle Catherine Mann, Morley D Hollenberg, David A Hanley, and Sofia B Ahmed:
Vitamin D, the autonomic nervous system, and cardiovascular risk (2015)Vitamin D beeinflusst ‒ neben der Calcium-Einlagerung in die Knochen ‒ eine Vielzahl physiologischer Funktionen: die Signalisierung von Entzündungen, die Synthese von Neurotransmittern, das Herz-Kreislauf-System, das autonome Nervensystem.
- Hanmin Wang, Weiwen Chen, Dongqing Li, Xiaoe Yin, Xiaode Zhang, Nancy Olsen, and Song Guo Zheng:
Vitamin D and Chronic Diseases (5.2017)Vitamin D ist essenziell für die Gesundheit, nicht nur für den Calcium-Stoffwechsel. Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass Mangel an Vitamin D zu Störungen des Knochenstoffwechsels, zu Tumoren, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, neuropsychiatrischen Störungen und Autoimmunkrankheiten führen. Deshalb sollte Mangel an Vitamin D unbedingt vermieden werden.
- Eirik Degerud, Ottar Nygård, Stefan de Vogel, Rune Hoff, Gard Frodahl Tveitevåg Svingen, Eva Ringdal Pedersen, Dennis Winston Trygve Nilsen, Jan Erik Nordrehaug, Øivind Midttun, Per Magne Ueland, Jutta Dierkes:
Plasma 25-Hydroxyvitamin D and Mortality in Patients With Suspected Stable Angina Pectoris, auch hier (1.2018)Je mehr Vitamin D im Blut, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben.

Vitamin D und Autoimmunität
- Oregon State University: Autoimmune diseases (Vorsorge gegen Autoimmun-Erkrankungen)
Durch Mangel an Vitamin D können Diabetes Typ 1, Multiple Sklerose, Rheumatoide Arthritis und Systemischer Lupus erythematodes entstehen.
- Louise Saul, Iris Mair, Alasdair Ivens, Pamela Brown, Kay Samuel, John D. M. Campbell, Daniel Y. Soong, Nadine Kamenjarin, and Richard J. Mellanby:
1,25-Dihydroxyvitamin D3 Restrains CD4+ T Cell Priming Ability of CD11c+ Dendritic Cells by Upregulating Expression of CD31, auch hier (3.2019)
Kommentar: Vitamin D study sheds light on immune system effectsBekannt ist bisher, dass Vitamin D das Immunsystem beeinflusst und das Risiko für Autoimmunkrankheiten reduziert. In dieser Studie wurden die Zusammenhänge untersucht: T-Zellen, Teil des Immunsystems, werden im Fall von Autoimmunität derart aktiviert, dass sie körpereigene Zellen zerstören, vorausgesetzt, sie sind eng gekoppelt an Dendritische Zellen. Bei guter Versorgung mit Vitamin D jedoch schieben sich CD31-Moleküle zwischen die Dendritischen Zellen und die T Zellen, was den Kontakt verhindert.
Vitamin D und Krebs
- Oregon State University: Cancer Krebs-Vorsorge
- Garland FC, Garland CF, Gorham ED, Young JF:
Geographic variation in breast cancer mortality in the United States: a hypothesis involving exposure to solar radiation (11.1990)Gute Versorgung mit Vitamin D aus der Sonnenstrahlung reduziert das Brustkrebs-Risiko.
- Cedric F. Garland, Frank C. Garland, Edward D. Gorham, Martin Lipkin, Harold Newmark, Sharif B. Mohr and Michael F. Holick
The Role of Vitamin D in Cancer Prevention (2.2006)Unter 63 Studien, in denen der Zusammenhang von Krebs und Vitamin D untersucht wurde, fand sich in der Mehrheit eine positive Wirkung bei ausreichender Vitamin D - Versorgung. Durch entsprechende Nahrungsergänzungsmittel wird ein guter Schutz gegen Krebs - sowohl hinsichtlich des Auftretens als auch der Sterblichkeit - erreicht, bei geringen Kosten und so gut wie keinen unerwünschten Nebenwirkungen.
- Garland CF, Gorham ED, Mohr SB, Garland FC:
Vitamin D for cancer prevention: global perspective, auch hier (7.2009)Mit einem Serum-Wert von 40 bis 60 ng/ml könnten jährlich 58.000 Tausend neue Bruskrebs-Fälle und 49.000 neue Fälle Dickdarmkrebs sowie drei Viertel der Todesfälle durch diese Krebsarten verhindert werden.
- Tait D. Shanafelt, Matthew T. Drake, Matthew J. Maurer, Cristine Allmer, Kari G. Rabe, Susan L. Slager, George J. Weiner, Timothy G. Call, Brian K. Link, Clive S. Zent, Neil E. Kay, Curtis A. Hanson, Thomas E. Witzig, and James R. Cerhan:
Vitamin D insufficiency and prognosis in chronic lymphocytic leukemia (2.2011)Leukämie-Patienten mit Mangel an Vitamin D müssen damit rechnen, dass ihre Krebsbehandlung früher beginnt und der Tod früher eintritt. Die Autoren empfehlen eine Untersuchung, ob in diesen Fällen eine Erhöhung des Vitamin-D-Spiegels zu einer Verbesserung führt.
- Sharif B. Mohr, Edward D. Gorham, John E. Alcaraz, Christopher I. Kane, Caroline A. Macera, J. Kellogg Parsons, Deborah L. Wingard & Cedric F. Garland:
Does the evidence for an inverse relationship between serum vitamin D status and breast cancer risk satisfy the Hill criteria?, auch hier (4.2012)Die Daten sind konsistent und zeigen eindeutig: Mangel an Vitamin D ist eine Ursache für Brustkrebs.
- Haifa Maalmi, José Manuel Ordóñez-Mena, Ben Schöttker, Hermann Brenner:
Serum 25-hydroxyvitamin D levels and survival in colorectal and breast cancer patients: Systematic review and meta-analysis of prospective cohort studies, auch hier (5.2014)Mangel an Vitamin D (weniger als 75 nmol pro Liter, entspricht 30 ng pro Milliliter Blut) erhöht das Sterblichkeitsrisiko bei Darm- oder Brustkrebs.
- Sanjeev Budhathoki, Akihisa Hidaka, Taiki Yamaji, Norie Sawada, Sachiko Tanaka-Mizuno, Aya Kuchiba, Hadrien Charvat, Atsushi Goto, Satoshi Kojima, Natsuki Sudo, Taichi Shimazu, Shizuka Sasazuki, Manami Inoue, Shoichiro Tsugane and Motoki Iwasaki:
Plasma 25-hydroxyvitamin D concentration and subsequent risk of total and site specific cancers in Japanese population: large case-cohort study within Japan Public Health Center-based Prospective Study cohort, auch hier (3.2018)Umfangreiche japanische Studie mit über 7000 Teilnehmern: Mit guter Vitamin D ‒ Versorgung sinkt das Krebs-Risiko, speziell für Leberkrebs.
- Sharon L. McDonnell, Carole A. Baggerly, Christine B. French, Leo L. Baggerly, Cedric F. Garland, Edward D. Gorham, Bruce W. Hollis, Donald L. Trump, Joan M. Lappe:
Breast cancer risk markedly lower with serum 25-hydroxyvitamin D concentrations ≥60 vs <20 ng/ml (150 vs 50 nmol/l): pooled analysis of two randomized trials and a prospective cohort, auch hier (6.2018)Bei einer Vitamin D - Konzentration von 60 ng/ml ergab sich (gegenüber 20 ng/ml) ein um 80% verringertes Risiko, Brustkrebs zu entwickeln.
- Marjorie L McCullough, Emilie S Zoltick, Stephanie J Weinstein, Veronika Fedirko, Molin Wang, Nancy R Cook, A Heather Eliassen, Anne Zeleniuch-Jacquotte, Claudia Agnoli, Demetrius Albanes Matthew J Barnett, Julie E Buring, Peter T Campbell, Tess V Clendenen, Neal D Freedman, Susan M Gapstur, Edward L Giovannucci, Gary G Goodman, Christopher A Haiman, Gloria Y F Ho, Ronald L Horst, Tao Hou, Wen-Yi Huang, Mazda Jenab, Michael E Jones, Corinne E Joshu, Vittorio Krogh, I-Min Lee, Jung Eun Lee, Satu Männistö, Loic Le Marchand, Alison M Mondul, Marian L Neuhouser, Elizabeth A Platz, Mark P Purdue, Elio Riboli, Trude Eid Robsahm, Thomas E Rohan, Shizuka Sasazuki, Minouk J Schoemaker, Sabina Sieri, Meir J Stampfer, Anthony J Swerdlow, Cynthia A Thomson, Steinar Tretli, Schoichiro Tsugane, Giske Ursin, Kala Visvanathan, Kami K White, Kana Wu, Shiaw-Shyuan Yaun, Xuehong Zhang, Walter C Willett, Mitchel H Gail, Regina G Ziegler, Stephanie A Smith-Warner:
Circulating Vitamin D and Colorectal Cancer Risk: An International Pooling Project of 17 Cohorts, auch hier (6.2018)
Kommentar: Vitamin D Linked to Lower Risk of Colorectal CancerMangel an Vitamin D erhöht das Darmkrebs-Risiko, besonders bei Frauen. Optimal ist ein Vitamin D ‒ Wert im Blut (25(OH)D) von 75 - 100 nmol/l, entsprechend 30 - 40 ng je ml Blut.
- Anke Hörster, DocCheck Team: Vitamin D bei Tumoren: Die drei ??? (11.2019)
In der Schulmedizin gibt es Zweifel: Nützt Vitamin D gegen Krebs?
- Tarek Haykal, Varun Samji, Yazan Zayed, Inderdeep Gakhal, Harsukh Dhillon, Babikir Kheiri, Josiane Kerbage, Vijaysai Veerapaneni, Michele Obeid, Rizwan Danish & Ghassan Bachuwa:
The role of vitamin D supplementation for primary prevention of cancer: meta-analysis of randomized controlled trials, auch hier: _1_ _2_ (12.2019)
Kommentar: Vitamin D Supplements May Help People with Cancer Live LongerMetastudie: Die Versorgung mit Vitamin D reduziert die Sterberate durch Krebs. Und das, obwohl auch Studien betrachtet wurden, bei denen die zu niedrige Vitamin-D-Dosis therapeutisch kaum wirksam sein kann.
- Carsten Carlberg, Alberto Muñoz: An update on vitamin D signaling and cancer (5.2020)
Pressemitteilung: A good vitamin D status can protect against cancerEin niedriger Vitamin-D-Status bewirkt ein erhöhtes Risiko für Dickdarm-, Brust-, Prostata-Krebs. Das Vitamin beeinflusst sowohl die Immunzellen (die angeborene und die adaptive Immunität sowie die Regulierung der Kalzium- und Knochenhomöostase) als auch die Krebszellen. In dieser Studie finden Sie einen aktuellen Überblick über die molekularen Grundlagen der Vitamin-D-Signalübertragung.
- Paulette D. Chandler, Wendy Y. Chen, Oluremi N. Ajala, Aditi Hazra, Nancy Cook, Vadim Bubes, I-Min Lee, Edward L. Giovannucci, Walter Willett:
Effect of Vitamin D3 Supplements on Development of Advanced Cancer ‒ A Secondary Analysis of the VITAL Randomized Clinical Trial (11.2020)
Kommentar: Krebs: Vitamin D senkt Risiko für schweren VerlaufEine gute Versorgung mit Vitamin D verringert das Risiko, an Krebs zu erkranken. Das gilt besonders für Personen, die nicht fettleibig sind (normaler Body-Mass-Index).
Vitamin D und das Nervensystem (Psyche, Depressionen, Demenz, Alzheimer, Parkinson, MS)
- Oregon State University: Neurodegenerative diseases (Vorsorge gegen neurodegenerative Erkrankungen)
Angesprochen werden kognitive Einschränkungen und Alzheimer sowie Parkinson.
- Emmanuel Garcion, Nelly Wion-Barbot, Claudia N. Montero-Menei, Francois Berger and Didier Wion: New clues about vitamin D functions in the nervous system (3.2002)
Vitamin D spielt im Gehirn, in Neuronen und Gliazellen, eine wichtige Rolle, etwa durch Förderung des Nervenwachstums und der Produktion von Neurotransmittern und intrazellulärem Glutathion. Deshalb spielt Vitamin D für die Heilung neurologischer Erkankungen eine wichtige Rolle, auch bei Gehirntumoren.
- R. Jorde, M. Sneve, Y. Figenschau, J. Svartberg, K. Waterloo:
Effects of vitamin D supplementation on symptoms of depression in overweight and obese subjects: randomized double blind trial, auch hier (11.2008)Die Wirkung von Nahrungsergänzung mit Vitamin D auf übergewichtige Personen mit Depressionen wurde untersucht. Ergebnis: hohe Dosen Vitamin D verbessern die Depressions-Symptome.
- Scientific American: Does Vitamin D Improve Brain Function? (11.2009)
Im zentralen Nervensystem und im Hippocampus befinden sich besonders viele Rezeptoren für Vitamin D. Es aktiviert im Gehirn Enzyme, die für die Synthese von Neurotransmittern und für das Nervenwachstum zuständig sind.
- John J. McGrath, Darryl W. Eyles, Carsten B. Pedersen, Cameron Anderson, Pauline Ko, Thomas H. Burne, Bent Norgaard-Pedersen, David M. Hougaard, Preben B. Mortensen:
Neonatal Vitamin D Status and Risk of Schizophrenia ‒ A Population-Based Case-Control Study, auch hier (9.2010)Schizophrenie kann bei Neugeborenen durch zu niedrige und zu hohe Vitamin D ‒ Werte verursacht werden.
- Anglin RE, Samaan Z, Walter SD, McDonald SD:
Vitamin D deficiency and depression in adults: systematic review and meta-analysis, auch hier (2.2013)Zu wenig Vitamin D verursacht Depressionen.
- Thomas J. Littlejohns, William E. Henley, Iain A. Lang, Cedric Annweiler, Olivier Beauchet, Paulo H.M. Chaves, Linda Fried, Bryan R. Kestenbaum, Lewis H. Kuller, Kenneth M. Langa, Oscar L. Lopez, Katarina Kos, Maya Soni, David J. Llewellyn:
Vitamin D and the risk of dementia and Alzheimer disease, auch hier (9.2014)Mangel an Vitamin D erhöht deutlich das Risiko für Demenz und Alzheimer. Als ausreichend wurde ein 25(OH)D - Wert von 50 nmol/Liter (entspricht 20 ng/ml) gewertet.
- Liang Shen and Hong-Fang Ji:
Associations between Vitamin D Status, Supplementation, Outdoor Work and Risk of Parkinson's Disease: A Meta-Analysis Assessment (6.2015)Gute Versorgung mit Vitamin D, sei es über die Sonne oder über Pillen, reduziert das Risiko, an Parkinson zu erkranken.
- Anne L. Lardner: Vitamin D and hippocampal development ‒ the story so far (10.2015)
Der Hippocampus ist die Gehirnregion, die für das Gedächtnis und das
limbische System
(Emotionen und Triebverhalten) wichtig ist. Seine frühkindliche Entwicklung hängt entscheidend von einer guten Versorgung mit Vitamin D ab. - Fitzgerald KC, Munger KL, Köchert K, Arnason BG, Comi G, Cook S, Goodin DS, Filippi M, Hartung HP, Jeffery DR, O'Connor P, Suarez G, Sandbrink R, Kappos L, Pohl C, Ascherio A:
Association of Vitamin D Levels With Multiple Sclerosis Activity and Progression in Patients Receiving Interferon Beta-1b, auch hier (12.2015)
Kommentar: Vitamin D Offers Hope for Multiple Sclerosis (9.2016)Mangel an Vitamin D erhöht das MS-Risiko. In der Therapie wurden durch gute Versorgung mit Vitamin D die Symptome deutlich reduziert. Beste Ergebnisse wurden bei Serumkonzentrationen von über 100 nmol/l (entspricht über 40 ng je ml Blut) gemessen.
- Malgorzata Wrzosek, Jacek Lukaszkiewicz, Michal Wrzosek, Andrzej Jakubczyk, Halina Zofia Matsumoto, Pawel Piatkiewicz, Maria Radziwon-Zaleska, Marcin Wojnar, Grazyna Nowicka:
Vitamin D and the central nervous system, auch hier (2016)Neben der Regulation von Calcium und Knochenstärke hat Vitamin D große Bedeutung für Entwicklung und Funktionen des Nervensystems: für die Verbindung zwischen den Nervenzellen, die Produktion von Neurotransmittern und die Abwehr von oxidativem Stress im Nervengewebe. Ein Mangel an dem Vitamin kann Schizophrenie und Multiple Sklerose verursachen. Wichtig für die Entwicklung eines Kindes ist eine gute Versorgung vor und nach der Geburt.
- Littlejohns TJ, Kos K, Henley WE, Kuzma E, Llewellyn DJ: Vitamin D and Dementia, auch hier (2016)
Es gibt einen Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin D ‒ Werten und Demenz / Alzheimer. Das ist besonders wichtig, weil ältere Menschen häufig einen Mangel an diesem Vitamin haben. Studien haben gezeigt, dass Vitamin D das Gehirn speziell vor Alzheimer schützt. Leider wurde bisher keine ordentliche Interventions-Studie durchgeführt
- Elzbieta Kuzma, Maya Soni, Thomas Littlejohns, Janice Ranson, van Schoor NM, Deeg Dorly J.H., Comijs HC, Chaves Paolo H.M., Kestenbaum Bryan R., Kuller Lewis H., Lopez Oscar L., Becker James T., Langa KM, Henley William E., Lang IA, Ukoumunne Obioha C., Llewellyn D:
Vitamin D and Memory Decline: Two Population-Based Prospective Studies, auch hier (2.2016)Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Mangel an Vitamin D und der Verschlechterung des visuellen Gedächtnisses.
- James Greenblatt: Die Wirkung von Vitamin D auf Psychose und Schizophrenie (5.2016)
- Khaled Saad, Ahmed A. Abdel-Rahman, Yasser M. Elserogy, Abdulrahman A. Al-Atram, Amira A. El-Houfey, Hisham A. -K. Othman, Geir Bjørklund, Feiyong Jia, Mauricio A. Urbina, Mohamed Gamil M. Abo-Elela, Faisal-Alkhateeb Ahmad, Khaled A. Abd El-Baseer, Ahmed E. Ahmed, Ahmad M. Abdel-Salam:
Randomized controlled trial of vitamin D supplementation in children with autism spectrum disorder, auch hier (11.2016)Mit einer Vitamin D ‒ Dosis von bis zu 5000 I.E. konnten die Autismus-Symptome signifikant verbessert werden.
- Alessandro Cuomo, Nicola Giordano, Arianna Goracci and Andrea Fagiolini:
Depression and Vitamin D Deficiency: Causality, Assessment, and Clinical Practice Implications (2017)Es gibt einen deutlichen Zusammenhang zwischen Vitamin D ‒ Mangel und Depressionen. Aus den Studien ist allerdings nicht klar ersichtlich, ob der Vitaminmangel Ursache oder Folge der Depression ist.
- Moy FM, Hoe VC, Hairi NN, Vethakkan SR, Bulgiba A:
Vitamin D deficiency and depression among women from an urban community in a tropical country (7.2017)
Kommentar: New study finds depression associated with vitamin D deficiency among urban Malaysian womenMangel an Vitamin D ist die Ursache von Depressionen und weiteren Problemen bei der mentalen Gesundheit.
- Susanna C. Larsson, Matthew Traylor, Hugh S. Markus and Karl Michaëlsson:
Serum Parathyroid Hormone, 25-Hydroxyvitamin D, and Risk of Alzheimer's Disease: A Mendelian Randomization Study (9.2018)Vitamin D beeinflusst mehrere Mechanismen der Entstehung von Alzheimer: Produktion, Anhäufung, Abbau und Ausscheidung von Amyloid-β-Peptiden sowie die Neurogenese und die Tau-Phosphory- lierung. Es gibt genetische Polymorphismen, die eine höhere (= bessere) Vitamin D - Versorgung bewirken. Mehr Vitamin D bedeutet geringere Wahrscheinlichkeit, Alzheimer zu entwickeln.
- Darryl W. Eyles, Maciej Trzaskowski, Anna A. E. Vinkhuyzen, Manuel Mattheisen, Sandra Meier, Helen Gooch, Victor Anggono, Xiaoying Cui, Men Chee Tan, Thomas H. J. Burne, Se Eun Jang, David Kvaskoff, David M. Hougaard, Bent Nørgaard-Pedersen, Arieh Cohen, Esben Agerbo, Carsten B. Pedersen, Anders D. Børglum, Ole Mors, Pankaj Sah, Naomi R. Wray, Preben B. Mortensen & John J. McGrath:
The association between neonatal vitamin D status and risk of schizophrenia (12.2018)
Kommentar: Link between neonatal vitamin D deficiency and schizophrenia confirmedMangel an Vitamin D bei neugeborenen Kindern kann Schizophrenie im späteren Leben verursachen.
- Sonia L Robinson, Constanza Marín, Henry Oliveros, Mercedes Mora-Plazas, Betsy Lozoff, Eduardo Villamor:
Vitamin D Deficiency in Middle Childhood Is Related to Behavior Problems in Adolescence (1.2020)Kommentare:
Kinder mit Vitamin-D-Mangel entwickelten fast doppelt so häufig Probleme mit aggressivem und regelverletzendem Verhalten, Ängste und Depressionen im Vergleich zu Kindern, die höhere Vitamin-D-Spiegel aufwiesen. - Schulmedizinische Sicht zu Vitamin D und Depressionen
- IQWiG: Herbst-Winter-Depression (1.2020)
- Kommentar: Winterdepression: Licht oder Vitamin D? (1.2020)
Vitamin D und Fortpflanzung (Schwangerschaft, Neugeborene)
Zytokine (Interferon, Interleukin, Tumornekrosefaktor) sind Proteine, die das Wachstum und die Differenzierung von Zellen regulieren. Sie entstehen als immunologische Reaktionen bei Entzündungsprozessen. Zytokine in der schwangeren Frau, entstanden durch mütterliche Immunaktivierung
(MIA), stellen eine Gefahr für das zentrale Nervensystem des entstehenden Kindes dar. Vitamin D kann Entzündungen und die daraus entstehenden Zytokine reduzieren.
- Oregon State University: Adverse pregnancy outcomes (Gesundheitsschäden im Rahmen von Schwangerschaft und Geburt)
Angesprochen werden Schwangerschafts-Diabetes und gesundheitliche Wirkungen bei den Nachkommen)
- E. Carla Parker-Athill and Jun Tan:
Maternal Immune Activation and Autism Spectrum Disorder: Interleukin-6 Signaling as a Key Mechanistic Pathway (2.2010)Wenn das Immunsystem einer Schwangeren wegen Entzündungen Zytokine ausschüttet, können sich beim Kind Fehlentwicklungen hinsichtlich Immunsystem und Verhalten ergeben, auch Schizophrenie und Autismus.
- Catrin Wuertz, Peter Gilbert, Wolfgang Baier, Clemens Kunz:
Cross-sectional study of factors that influence the 25-hydroxyvitamin D status in pregnant women and in cord blood in Germany (5.2013)
Kommentar: Vitamin D-Versorgung in der Schwangerschaft nicht ausreichendZu wenig Vitamin D ist (auch) in der Schwangerschaft schädlich. Eine Untersuchung von Schwangeren in Deutschland ergab mittlere Vitamin-D-Werte von 25 nmol/l (Schwangere) bzw. 34,1 nmol/l (Nabelschnur), das entspricht 10 bzw. 13 ng/ml. In den Wintermonaten hatten 98 % der mütterlichen Blutproben und 94 % der Nabelschnurblutproben Vitamin-D-Werte unter 50 nmol/l (20 ng/ml). Die Gesundheitsbehörden sollten endlich handeln!
- Creighton University: Vitamin D and the nursing mother (6.2014)
Für stillende Mütter sind die empfohlenen 400 I.E. pro Tag bei weitem nicht ausreichend. Empfohlen werden 5000 bis 6000 I.E. pro Tag. Da der Körper der stillenden Mutter alles verfügbare Vitamin D dem Kind zur Verfügung stellt, verringert sich für das Kind das Risiko für Infektionen und für die spätere Entstehung von Autoimmun-Krankheiten wie Multiple Sklerose und Diabetes Typ 1.
- Perumal N, Al Mahmud A, Baqui AH, Roth DE:
Prenatal vitamin D supplementation and infant vitamin D status in Bangladesh (11.2015)Vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft verbessert die Nahrungsergänzung der Schwangeren mit Vitamin D (35.000 I.E. pro Woche) die Versorgung des Kindes mit Vitamin D.
- Stephanie Vuillermot, Wei Luan, Urs Meyer and Darryl Eyles:
Vitamin D treatment during pregnancy prevents autism-related phenotypes in a mouse model of maternal immune activation (3.2017)Kommentare:
- ScienceDaily: Link between Vitamin D treatment and autism prevention
- The Guardian: Autism linked to vitamin D deficiency during pregnancy, researchers find
Ergebnis von Tierversuchen (Mäuse): Mangel an Vitamin D im ersten Drittel der Schwangerschaft verursacht Autismus. Erklärung: (chronische) Entzündungen der Mutter begünstigen durch
mütterliche Immunaktivierung
(MIA) neuropsychiatrische Erkrankungen der Nachkommen, z.B. Autismus oder Schizophrenie. Vitamin D reduziert die chronischen Entzündungen der Mutter. Als Entzündungsmarker werden die Cytokine IL-1β, IL-6 und TNF-α genutzt. - A. Kofi Amegah, Moses K. Klevor, and Carol L. Wagner:
Maternal vitamin D insufficiency and risk of adverse pregnancy and birth outcomes: A systematic review and meta-analysis of longitudinal studies (3.2017)Mangel an Vitamin D verursacht vermutlich Frühgeburten.
- Darryl W. Eyles, Maciej Trzaskowski, Anna A. E. Vinkhuyzen, Manuel Mattheisen, Sandra Meier, Helen Gooch, Victor Anggono, Xiaoying Cui, Men Chee Tan, Thomas H. J. Burne, Se Eun Jang, David Kvaskoff, David M. Hougaard, Bent Nørgaard-Pedersen, Arieh Cohen, Esben Agerbo, Carsten B. Pedersen, Anders D. Børglum, Ole Mors, Pankaj Sah, Naomi R. Wray, Preben B. Mortensen & John J. McGrath:
The association between neonatal vitamin D status and risk of schizophrenia, auch hier (12.2018)
Kommentare: Es gibt ein erhöhtes Schizophrenie-Risiko für Menschen, die im Winter oder Frühling geboren werden. Grund: zu niedriger Vitamin D ‒ Spiegel. - Sotunde OF, Laliberte A, Weiler HA:
Maternal risk factors and newborn infant vitamin D status: a scoping literature review (3.2019)Folgende mütterlichen Risikofaktoren verursachen den Mangel an Vitamin D in ihrem neugeborenen Kind: dunkle Hautfarbe, Mangel an Sonnenlicht (speziell im Winter), Fettleibigkeit, Rauchen und Medikamente (Literaturübersicht).
- Autism, pregnancy maternal immune activation and vitamin D? (4.2017)
Überblick zum Stand der Forschung hinsichtlich Autismus, Aktivierung des Immunsystems in der Schwangerschaft und Vitamin D.
- Guoying Wang, Xin Liu, Tami R. Bartell, Colleen Pearson, Tina L. Cheng, and Xiaobin Wang:
Vitamin D Trajectories From Birth to Early Childhood and Elevated Systolic Blood Pressure During Childhood and Adolescence, auch hier (7.2019) Mangel an Vitamin D bei der Geburt und in früher Kindheit verursacht erhöhten Blutdruck im älter gewordenen Kind und Jugendlichen. Deshalb sollte während der Schwangerschaft an eine gute Versorgung mit Vitamin D gedacht werden.
Vitamin D und chronische Entzündungen, Reizdarm, metabolisches Syndrom, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2
Unter dem metabolischen Syndrom
versteht man ein Bündel von gesundheitlich schädlichen Bedingungen wie Fettleibigkeit, hohen Blutzucker und hohen Blutdruck. Dadurch erhöht sich das Risiko für Herzkrankheiten, Diabetes Typ 2 und Schlaganfall. Davon sind weltweit viele Männer sowie rund 30 bis 60% aller Frauen nach den Wechseljahren betroffen.
- Oregon State University:
- Inflammatory bowel diseases (Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen)
Angesprochen wird die Behandlung von Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, verursacht durch Schäden an Immunsystem und Darmflora, und die Linderung bzw. Heilung durch erhöhte Gaben von Vitamin D.
- Cardiovascular disease (Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen)
Angesprochen wird die Behandlung von Bluthochdruck und Herzschwäche.
- Inflammatory bowel diseases (Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen)
- Diabetes und Insulinresistenz
- Ken C Chiu, Audrey Chu, Vay Liang W Go, Mohammed F Saad:
Hypovitaminosis D is associated with insulin resistance and β cell dysfunction, auch hier (5.2004)Bei Mangel an Vitamin D wird die Insulin-Sensitivität bis hin zur Insulin-Resistenz und die Leistungsfähigkeit der Insulin-produzierenden β-Zellen verschlechtert.
- Xiaomin Sun, Zhen-Bo Cao, Kumpei Tanisawa, Tomoko Ito, Satomi Oshima, Mitsuru Higuchi:
Vitamin D supplementation reduces insulin resistance in Japanese adults: a secondary analysis of a double-blind, randomized, placebo-controlled trial (10.2016)Durch Vitamin D werden Insulin-Resistenz und Diabetes Typ 2 reduziert.
- Izabela Szymczak-Pajor and Agnieszka Sliwinska:
Analysis of Association between Vitamin D Deficiency and Insulin Resistance (4.2019)In dieser Literaturstudie wird gezeigt, durch welche molekularen Mechanismen ein Vitamin-D-Mangel zur Insulinresistenz beiträgt. Vitamin D sorgt für ein Gleichgewicht (Homöostase) bei freien Radikalen und Calcium (Ca2+) sowohl in den ß-Zellen der Bauchspeicheldrüse, die Insulin produzieren, als auch im Gewebe, das auf Insulin reagiert. Dadurch reduziert Vitamin D die Insulinresistenz, oxidativen Stress und Entzündungen. Bei Mangel an Vitamin D wird die Insulinresistenz beschleunigt.
- Lemieux P, Weisnagel JS, Caron AZ, Julien AS, Morisset AS, Carreau AM, Poirier J, Tchernof A, Robitaille J, Bergeron J, Marette A, Vohl MC, Gagnon C:
Effects of 6-month vitamin D supplementation on insulin sensitivity and secretion: a randomized, placebo-controlled trial (7.2019)
Kommentare: Mit Vitamin D wird die Insulin-Sensitivität und die Funktion der β-Zellen deutlich verbessert. In der placebo-kontrollierten Studie wurden 6 Monate lang 5.000 I.E. täglich verabreicht.
- Ken C Chiu, Audrey Chu, Vay Liang W Go, Mohammed F Saad:
- Suzanne E. Judd and Vin Tangpricha: Vitamin D Deficiency and Risk for Cardiovascular Disease (4.2010)
Mangel an Vitamin D kann Herz-Kreislauf-Erkrankungen ‒ u.a. Bluthochdruck, Herzversagen und ischämische Herzkrankheit bis hin zum Herzinfarkt ‒ verursachen.
- Mikirova NA, Belcaro G, Jackson JA, Riordan NH:
Vitamin D concentrations, endothelial progenitor cells, and cardiovascular risk factors, auch hier (6.2010)Mit Vitamin D ‒ Werten über 40 ng/ml werden Bluthochdruck, Cholesterin und Triglyceride positiv beeinflusst.
- Yong Zhang, Donald Y. M. Leung, Brittany N. Richers, Yusen Liu, Linda K. Remigio, David W. Riches, and Elena Goleva:
Vitamin D Inhibits Monocyte/macrophage Pro-inflammatory Cytokine Production by Targeting Mitogen-Activated Protein Kinase Phosphatase (2.2012)Pressemitteilung: How vitamin D inhibits inflammation
Forscher des Nationalen Jüdischen Institus für Gesundheit haben spezifische molekulare und signalgebende Ereignisse entdeckt, durch die Vitamin D Entzündungen hemmt. In ihren Experimenten zeigten sie, dass niedrige Vitamin-D-Spiegel, die mit den bei Millionen von Menschen gefundenen Werten vergleichbar sind, die Entzündungskaskade nicht hemmen konnten, während als ausreichend erachtete Werte die Entzündungssignalisierung hemmten.
- Karani S. Vimaleswaran, Diane J. Berry, Chen Lu, Emmi Tikkanen, Stefan Pilz, Linda T. Hiraki, Jason D. Cooper, Zari Dastani, Rui Li, Denise K. Houston, Andrew R. Wood, Karl Michaëlsson, Liesbeth Vandenput, Lina Zgaga, Laura M. Yerges-Armstrong, Mark I. McCarthy, Josée Dupuis, Marika Kaakinen, Marcus E. Kleber, Karen Jameson, Nigel Arden, Olli Raitakari, Jorma Viikari, Kurt K. Lohman, Luigi Ferrucci, Håkan Melhus, Erik Ingelsson, Liisa Byberg, Lars Lind, Mattias Lorentzon, Veikko Salomaa, Harry Campbell, Malcolm Dunlop, Braxton D. Mitchell, Karl-Heinz Herzig,
Anneli Pouta, Anna-Liisa Hartikainen, the Genetic Investigation of Anthropometric Traits (GIANT) consortium, Elizabeth A. Streeten, Evropi Theodoratou, Antti Jula, Nicholas J. Wareham, Claes Ohlsson, Timothy M. Frayling, Stephen B. Kritchevsky, Timothy D. Spector, J. Brent Richards, Terho Lehtimäki, Willem H. Ouwehand, Peter Kraft, Cyrus Cooper, Winfried März, Chris Power, Ruth J. F. Loos, Thomas J. Wang, Marjo-Riitta Järvelin, John C. Whittaker, Aroon D. Hingorani, Elina Hyppönen:
Causal Relationship between Obesity and Vitamin D Status: Bi-Directional Mendelian Randomization Analysis of Multiple Cohorts (2.2013)Kommentar: Übergewicht führt zu Vitamin-D-Mangel
Deshalb ist es wichtig, bei Adipösen auf einen ausreichenden Vitamin-D-Spiegel zu achten. Vor allem bei solchen Dicken, die genetisch bedingt zu niedrigen Werten des Vitamins neigen. Aber eine Erhöhung des Vitamin-D-Spiegels hilft nicht beim Abnehmen (leider!).
- Richard C Strange, Kate E Shipman, and Sudarshan Ramachandran:
Metabolic syndrome: A review of the role of vitamin D in mediating susceptibility and outcome, auch hier (7.2015)Umfassende Darstellung der Funktion von Vitamin D. Bekanntlich kann es bei Mangel an diesem Vitamin zu Tumorbildung, chronischen Entzündungen, Schädigung der Myelinscheiden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes kommen. In dieser Studie wird speziell der Zusammenhang zu Fettleibigkeit, Glukose-Stoffechsel, Insulin-Resistenz, Bluthochdruck und erhöhtem Cholesterin beschrieben.
- Joseph B Muhlestein, Tami L Bair, Heidi T May, Viet T Le, Donald L Lappé and Jeffrey L Anderson:
Abstract 18102: Threshold Effect of Vitamin D Deficiency on Cardiovascular Outcomes: Below What Level of 25(OH) Vitamin D is Cardiovascular Risk Really Increased? (11.2015)
Kommentare: Bei Vitamin D-Werten unter 15 ng/ml ‒ das traf auf 9,2% der untersuchten Patienten zu ‒ ist das Risiko für Herzerkrankungen, auch Herzinfarkt, deutlich erhöht. - Ki-Chul Sung, Yoosoo Chang, Seungho Ryu and Hye-Kyung Chung:
High levels of serum vitamin D are associated with a decreased risk of metabolic diseases in both men and women, but an increased risk for coronary artery calcification in Korean men (8.2016)Hohe Vitamin D ‒ Werte vermindern das Risiko von Stoffwechselstörungen ‒ Insulin-Resistenz, metabolisches Syndrom und Fettleber. Allerdings besteht ein Risiko für die Arterien-Verkalkung.
- Aya Mousa, Negar Naderpoor, Helena Teede, Robert Scragg and Barbora de Courten:
Vitamin D supplementation for improvement of chronic low-grade inflammation in patients with type 2 diabetes: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials, auch hier (2.2018)
Kommentar: Vitamin D could improve inflammation in type-2 diabetes: Meta-analysisBei Patienten mit Diabetes Typ 2 zeigte sich eine Reduzierung der chronischen Entzündung, wenn sie gut mit Vitamin D versorgt waren. Chronische Entzündungen gehen dem Diabetes voraus und erhöhen sich bei vorhandenem Diabetes. Als Biomarker einer chronischen Entzündung wurden verwendet: C-reaktives Protein (CRP), Tumornekrosefaktor-α (TNF-α) und die Blutsenkungsreaktion.
- Jinzhong Li, Ning Chen, Dan Wang, Jie Zhang, Xiaobing Gong:
Efficacy of vitamin D in treatment of inflammatory bowel disease - A meta-analysis, auch hier (11.2018)Bei Reizdarm wird durch die Gabe von Vitamin D die Rückfallrate verringert.
- Vahidreza Ostadmohammadi, Alireza Milajerdi, Majid Ghayour-Mobarhan, Gordon Ferns, Mohsen Taghizadeh, Bita Badehnoosh, Hamed Mirzaei, Zatollah Asemi:
The Effects of Vitamin D Supplementation on Glycemic Control, Lipid Profiles and C-Reactive Protein Among Patients with Cardiovascular Disease: a Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials (2019)Mit guter Versorgung mit Vitamin D wird der Blutzuckerspiegel gesenkt, das (gute) HDL-Cholesterin angehoben und das CRP (Laborwert für chronische Entzündungen) abgesenkt.
- Jane Fletcher, Sheldon C. Cooper, Subrata Ghosh, and Martin Hewison:
The Role of Vitamin D in Inflammatory Bowel Disease: Mechanism to Management (5.2019)Aus Tierstudien ist bekannt, dass eine gute Versorgung mit Vitamin D anti-entzündlich wirkt und dadurch die Darmflora besser reguliert wird. In dieser Studie wird auch der therapeutische Nutzen bei Reizdarm beschrieben.
- Hui Huang, Jing Guo, Qingyu Chen, Xiaotong Chen, Yabo Yang, Wangjian Zhang, Yong Liu, Xiaoli Chen, Dongzi Yang:
The synergistic effects of vitamin D and estradiol deficiency on metabolic syndrome in Chinese postmenopausal women, auch hier (10.2019)Östradiol (E2) ist ein Sexualhormon und das wirksamste natürliche Östrogen. In dieser Studie wird das Zusammenwirken von Östradiol und Vitamin D untersucht. Ergebnis: bei Frauen nach den Wechseljahren unterstützen Vitamin D und Östradiol sich in ihrer positiven Wirkung auf Cholesterin, Blutdruck und Blutzucker, also die Werte, die bei Verschlechterung zum
metabolischen Syndrom
beitragen.
Hinweis: Die Wahrscheinlichkeit für Brust- und Eierstockkrebs steigt mit der Estradiolkonzentration. - Uwe Gröber and Michael F. Holick:
Diabetes Prevention: Vitamin D Supplementation May Not Provide Any Protection If There Is No Evidence of Deficiency! (11.2019)Der Titel dieser Studie drückt eigentlich eine Banalität aus: wenn kein Mangel an Vitamin D vorliegt, dann hat Nahrungsergänzung mit Vitamin D keine signifikante Wirkung. Um das wieder einmal herauszufinden, wurde eine eigene Studie durchgeführt. Tatsächlich gilt: Patienten mit Typ-2-Diabetes und Vitamin-D-Mangel profitieren durch die Verbesserung ihres Vitamin-D-Status hinsichtlich ihres Glukosestoffwechsels und ihres Sterblichkeitsrisikos. Diese Patienten sollten 25(OH)D-Werte von 40-60 ng/mL anstreben.
Vitamin D und Anämie (Blutarmut)
Unter Anämie versteht man Blutarmut und verminderte Sauerstoff-Transportkapazität des Blutes. Folge: leichte Ermüdbarkeit, Luftknappheit bei körperlicher Belastung und häufig Kopfschmerzen.
- Bahareh Nikooyeh, Tirang R. Neyestani:
Poor vitamin D status increases the risk of anemia in school children: National Food and Nutrition Surveillance, auch hier (3.2018)
KommentarAnhand statistischer Daten wird eindeutig gezeigt, dass Mangel an Vitamin D bei Kindern Anämie verursacht.
Vitamin D und die Schilddrüse
Hashimoto-Thyreoiditis oder kurz Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse führt.- Zentrum der Gesundheit: Vitamin D bei Hashimoto: Darum ist es unverzichtbar
Bei Hashimoto hat der Körper einen erhöhten Bedarf an Vitamin D.
- Cochrane Library: Studien zum Zusammenhang von Vitamin D und Schilddrüse
- Chahardoli R, Saboor-Yaraghi AA, Amouzegar A, Khalili D, Vakili AZ, Azizi F.
Can Supplementation with Vitamin D Modify Thyroid Autoantibodies (Anti-TPO Ab, Anti-Tg Ab) and Thyroid Profile (T3, T4, TSH) in Hashimoto's Thyroiditis? A Double Blind, Randomized Clinical Trial (5.2019)Bei Hashimoto lindert eine erhöhte Einnahme von Vitamin D (50.000 I.E. pro Woche) einige Symptome.
Muskelstärke, Knochenbrüche und das Risiko zu fallen
- Bischoff HA, Stähelin HB, Dick W, Akos R, Knecht M, Salis C, Nebiker M, Theiler R, Pfeifer M, Begerow B, Lew RA, Conzelmann M:
Effects of vitamin D and calcium supplementation on falls: a randomized controlled trial (2.2003)In den Muskeln sind spezielle Rezeptoren für Vitamin D. Menschen mit mehr Vitamin D im Serum haben stärkere Muskeln und fallen seltener.
- Heike A. Bischoff-Ferrari, Walter C. Willett, John B. Wong, Edward Giovannucci, Thomas Dietrich, Bess Dawson-Hughes:
Fracture Prevention With Vitamin D Supplementation ‒ A Meta-analysis of Randomized Controlled Trials, auch hier (5.2005)(Literaturstudie) Durch Einnahme von täglich 700 bis 800 I.E. reduziert sich das relative Risiko einer Hüftfraktur um 26 %; 400 I.E. reichen nicht aus.
- Heike A. Bischoff-Ferrari, Walter C. Willett, Endel J. Orav, Paul Lips, Pierre J. Meunier, Ronan A. Lyons, Leon Flicker, John Wark, Rebecca D. Jackson, Jane A. Cauley, Haakon E. Meyer, Michael Pfeifer, Kerrie M. Sanders, Hannes B. Stähelin, Robert Theiler, and Bess Dawson-Hughes:
A Pooled Analysis of Vitamin D Dose Requirements for Fracture Prevention, auch hier (7.2012)Mit einer Vitamin D - Dosis von 800 I.E. täglich wird bei Personen ab 65 Jahren einer Hüftfraktur vorgebeugt.
- C.M. Weaver, D.D. Alexander, C.J. Boushey, B. Dawson-Hughes, J.M. Lappe, M.S. LeBoff, S. Liu, A.C. Looker, T.C. Wallace and D.D. Wang:
Calcium plus vitamin D supplementation and risk of fractures: an updated meta-analysis from the National Osteoporosis Foundation, auch hier (10.2015)Nahrungsergänzung mit Calcium und Vitamin D ist nützlich für Erwachsene mittleren und höheren Alters, um das Frakturrisiko zu senken. Eine positive Wirkung wird schon mit 800 I.E. pro Tag erreicht.
- Rebecca S Mason, Mark S Rybchyn, Myriam Abboud, Tara C Brennan-Speranza, David R Fraser:
The Role of Skeletal Muscle in Maintaining Vitamin D Status in Winter (7.2019)Die Muskeln speichern Vitamin D.
- Wu H, Pang Q: The effect of vitamin D and calcium supplementation on falls in older adults : A systematic review and meta-analysis (9.2017)
Vitamin D + Calcium reduziert das Risiko zu fallen.
Vitamin D und Entgiftung, Glutathion
- Bedeutung in der Quecksilber-Entgiftung
- Dr. Mercola: How Sunshine and Vitamin D Can Help You Eliminate Mercury
Bedeutung von Vitamin D für die Entgiftung des Gehirns; Einnahme-Empfehlungen (Dosis).
Vitamin D und Zahngesundheit
Neben Karies richtet sich die Aufmerksamkeit besonders auf den ‒ besonders bei Kindern ‒ immer mehr zunehmenden Mineralienmangel in den Zähnen. Die Erkrankung heißt MIH (Molar-Incisor Hypomineralization), also Mineralienmangel in allen Zähnen (Schneide- und Backenzähne), entsteht bereits im Kleinkind-Alter und wirkt sich auf die bleibenden Zähne aus.- J. Kühnisch, E. Thiering, J. Kratzsch, R. Heinrich-Weltzien, R. Hickel, J. Heinrich:
Elevated Serum 25(OH)-Vitamin D Levels Are Negatively Correlated with Molar-Incisor Hypomineralization (2.2015)Es wurde ein klarer Zusammenhang zwischen Mangel an Vitamin D und Karies sowie MIH gefunden. Leider wird in der Studie nicht genannt, welche Vitamin D ‒ Werte als
Mangel
gesehen werden und welcher Wert idealerweise erreicht werden sollte. Auch wurden die Calcium- und Phosphatwerte der Probanden nicht gemessen.
Vitamin D und Infektionskrankheiten (Virus-Infektionen)
- Alexandra V. Yamshchikov, Nirali S. Desai, Henry M. Blumberg, Thomas R. Ziegler, and Vin Tangpricha:
Vitamin D for Treatment and Prevention of Infectious Diseases: a Systematic Review of Randomized Controlled Trials (7.2009)Seit langem ist bekannt, dass bei Mangel an Vitamin D Lungenerkrankungen (
rachitische Lunge
) begünstigt werden, und dass eine Therapie mit Vitamin D (früher: Lebertran) nützlich ist. Auch für andere Infektionskrankheiten, darunter septischer Schock, Atemwegsinfektionen und Grippe, wurde dieser Zusammenhang nachgewiesen. Die biologische Forschung hat ergeben, dass Vitamin D eine wichtige Rolle im Immunsystem und für die Ausprägung (Expression
) einiger Gene spielt. Immunzellen verfügen über ein Protein namens Vitamin-D-Rezeptor (VDR), das bei der Bindung an Vitamin D hilft, die Expressionsrate bestimmter Gene zu kontrollieren. Immunzellen produzieren auch ein Enzym namens 1α-Hydroxylase, das bei der Umwandlung von Vitamin D in seine aktive Form, Calcitriol, hilft.
Ergebnis der Studie: Es sollten mehr kontrollierte Statistik-Studien durchgeführt werden. - Jeremy A. Beard, Allison Bearden and Rob Strikera: Vitamin D and the anti-viral state (3.2011)
Vitamin D ist seit langem als wesentlich für das Skelettsystem anerkannt. Neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es auch eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Immunsystems spielt, auch bei Immunreaktionen auf eine Virusinfektion. Vitamin-D-Mangel bedeutet ein erhöhtes Risiko für Influenza- und Atemwegsinfektionen. Vitamin-D-Mangel ist auch bei Patienten mit einer HIV-Infektion weit verbreitet.
Vitamin D und Atemwege, Corona, Asthma
- Aufruf:
Over 100 Scientists, Doctors, & Leading Authorities Call For Increased Vitamin D Use To Combat COVID-19, als pdf (12.2020)Über 100 Wissenschaftler, Ärzte und führende Autoritäten rufen zu erhöhter Vitamin-D-Einnahme zur Bekämpfung von COVID-19 auf.
Es ist Winter, und täglich melden die Nachrichten steigende Infektionszahlen, steigende Belegung der Intensivstationen und steigende Todeszahlen. Wenn die Infektion zu einer Erkrankung führt, kann in vielen Fällen das Immunsystem das Virus nicht abwehren, weil es durch Mangel an Vitamin D (und an anderen Vitalstoffen) geschwächt ist. Der Stand der Wissenschaft ist eindeutig: durch gute Versorgung mit Vitamin D sinkt die Gefahr, die vom Virus SARS-CoV-2 (und anderen pathogenen Keimen) ausgeht.
Hinweis: Protest gegen den Drosten-Test, die wissenschaftliche Grundlage der Erklärung der Pandemie
- Vitamin D and Covid-19
Vitamin D und Covid-19: Argumente, Studien, klinische Empfehlungen, einschließlich Internet-Links zu den Quellen.
- Zentrum der Gesundheit Schon seit Jahren weiss man, dass eine gute Vitamin-D-Versorgung die Anfälligkeit für Atemwegsinfekte reduziert und Grippe-Wellen weniger schlimm verlaufen (mit geringerer Sterberate).
- Asthma
- R Confino-Cohen, I Brufman, A Goldberg, B S Feldman:
Vitamin D, asthma prevalence and asthma exacerbations: a large adult population-based study, auch hier (8.2014)
Zentrum der Gesundheit: Asthmatiker brauchen Vitamin-DEine Studie an 21.000 Asthmatikern kam zum Ergebnis, dass die Einnahme von Vitamin D sogar solchen Asthmapatienten hilft, die auf starke Medikamente wie Cortison nicht ansprechen. Je niedriger der Vitamin-D-Spiegel, desto höher das Risiko für einen Asthmaanfall oder andere Komplikationen. Mit vitamin-D-haltiger Nahrungsergänzung werden Asthmasymptome gelindert und Asthma-Anfällen vorgebeugt.
- Systematischer Cochrane-Überblick
Adrian R Martineau, Christopher J Cates, Mitsuyoshi Urashima, Megan Jensen, Alex P Griffiths, Ulugbek Nurmatov, Aziz Sheikh, Chris J Griffiths:
Vitamin D zur Handhabung von Asthma (Original: Vitamin D for the management of asthma), (2019)In 7 hochwertigen Studien wurde die Wirkung von Vitamin D bei Asthma untersucht. Ergebnis: Vitamin D bietet Schutz vor schweren Asthmaanfällen bei Erwachsenen mit moderatem bis schwerem Asthma.
- R Confino-Cohen, I Brufman, A Goldberg, B S Feldman:
- Sif Hansdottir, Martha M. Monick, Sara L. Hinde, Nina Lovan, Dwight C. Look and Gary W. Hunninghake:
Respiratory Epithelial Cells Convert Inactive Vitamin D to its Active Form ‒ Potential Effects on Host Defense (11.2008)Vitamin D ist wichtig für die angeborene Immunität. Atemwegsepithelzellen wandeln inaktives 25-Dihydroxyvitamin D3 in das aktive 1,25-Dihydroxyvitamin D3 um. Aktives Vitamin D, das vom Lungenepithel gebildet wird, führt zu einer erhöhten Expression von Vitamin D-regulierten Genen mit wichtigen angeborenen Immunfunktionen. Primäre Epithelzellen erzeugen aktives Vitamin D, das dann die Expression von Vitamin D-getriebenen Genen beeinflusst, die eine wichtige Rolle bei der Wirtsabwehr spielen. Darüber hinaus verändert Vitamin D die Herstellung von antimikrobiellen Peptiden und entzündlichen Zytokinen als Reaktion auf Viren. Die lokale Umwandlung von inaktivem in aktives Vitamin D verändert die Immunfunktion in der Lunge.
- Armin Zittermann, Stefan Pilz, Harald Hoffmann, and Winfried März:
Vitamin D and airway infections: a European perspective, auch hier (3.2016)Diese Studie gibt einen Überblick zum Vitamin-D-Status in Europa. Vitamin-D-Mangel herrscht bei bis zu 37 % in der Allgemeinbevölkerung und bei bis zu 80 % der Pflegeheimbewohner und der nichteuropäischen Einwanderer. In randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) wurde festgestellt, dass Vitamin D vor akuter Infektion der Atemwege und vor Tbc schützt. Die tägliche orale Vitamin-D-Zufuhr ist eine kostengünstige Maßnahme, um einen angemessenen Vitamin-D-Status bei Risikopersonen sicherzustellen.
- Adrian R Martineau, David A Jolliffe, Richard L Hooper, Lauren Greenberg, John F Aloia, Peter Bergman, Gal Dubnov-Raz, Susanna Esposito, Davaasambuu Ganmaa, Adit A Ginde, Emma C Goodall, Cameron C Grant, Christopher J Griffiths, Wim Janssens, Ilkka Laaksi, Semira Manaseki-Holland, David Mauger, David R Murdoch, Rachel Neale, Judy R Rees, Steve Simpson Jr, Iwona Stelmach, Geeta Trilok Kumar, Mitsuyoshi Urashima, Carlos A Camargo Jr:
Vitamin D supplementation to prevent acute respiratory tract infections: systematic review and meta-analysis of individual participant data (2.2017)
Kommentar: Vitamin D protects against colds and flu, finds major global studyNahrungsergänzung mit Vitamin D ist sicher und schützt gegen akute Atemwegserkrankungen, nicht nur vor Knochen- und Muskelerkrankungen. Wie zu erwarten, profitieren Patienten mit Mangel an Vitamin D davon am meisten.
- Eamon Laird and Rose Anne Kenny:
Vitamin D Deficiency in Ireland - Implications for COVID-19. Results from the Irish Longitudinal Study on Ageing (TILDA), oder hier (4.2020)Die irische TILDA-Studie:
Allerdings gelten in dieser Studie niedrige Werte als
Unter älteren Menschen, besonders bei Männern, ist Mangel an Vitamin D weit verbreitet. Raucher sind besonders gefährdet. Nahrungsergänzungsmittel können den Mangel beseitigen. Bei Patienten mit chronischen Lungenkrankheiten (Bronchitis, Emphysem) ist Mangel an Vitamin D besonders häufig.normal
; optimale Werte werden nicht genannt. Das bedeutet: würde man sich auf optimale Werte beziehen, dann würde man einen noch größeren Mangel in der Bevölkerung und bei den Patienten feststellen. - Ali Daneshkhah, Vasundhara Agrawal, Adam Eshein, Hariharan Subramanian, Hemant Kumar Roy, Vadim Backman:
The Possible Role of Vitamin D in Suppressing Cytokine Storm and Associated Mortality in COVID-19 Patients (4.2020)
Kommentar: Vitamin D levels appear to play role in COVID-19 mortality rates, auch hierBei guter Versorgung mit Vitamin D reduziert sich das Risiko ernster COVID-19-Komplikationen. Überprüft wurde das mithilfe des Entzündungsmarkers CRP. Schwer erkrankte Patienten erlebten einen
Zytokinsturm
, also eine extrem starke Lungenentzündung durch ein extrem aktiviertes Immunsystem. Der Zytokinsturm, nicht das Virus selbst, zerstörte die Lungen. Vitamin D stärkt nicht nur das angeborene Immunsystem, das frühzeitig das Virus vernichtet, sondern bremst auch die Überaktivität des Immunsystems, falls die frühzeitige Abwehr fehlschlägt.Zum Zytokinsturm:
Beim Ansturm der Viren SARS-CoV-2 werden die T-Zellen massiv angegriffen und reduziert. Dadurch wird das Immunsystem übermäßig aktiviert, und es produziert gleichzeitig viele Zytokine und Entzündungswirkstoffe wie Prostaglandine, Histamin, Serotonin, wie dies auch beim anaphylaktischen Schock, einer übermäßigen Allergiereaktion, geschieht. Dann greifen die Immunzellen auch körpereigene Strukturen (Autoimmunität) mit der Folge eines systemischen Organversagens an. - Auch andere Vitalstoffe können gegen Atemwegs-Infektionen eingesetzt werden
Vitamin C hat antivirale, antibakterielle und immunmodulierende Eigenschaften, schützt das Endothel, beeinflusst entzündliche Prozesse durch Hemmung des Transkriptionsfaktors NF-κB (Nf-kappaB) und der pro-inflammatorischen Zytokine IL-6, TNF-α, reguliert die Proliferation und Funktion von T-, B- und NK-Immunzellen, verbessert die Immunität, reduziert den Zytokinsturm, repariert Schäden in den Bronchien, verbessert die Atmungsfunktion usw.
Weitere wichtige Vitalstoffe: Vitamin A, Selen, Zink und grüner Tee.
- Uwe Gröber, Peter Holzhauer, Klaus Kisters:
Immunrelevante Mikronährstoffe bei viralen Atemwegsinfektionen / Immune-relevant Micronutrients for Viral Respiratory Infections (2020)Die Vitamine D, A und C und die Mineralien Selen und Zink sind besonders wichtig für die Abwehr der Corona-Viren.
- Richard I. Horowitz, Phyllis R. Freeman, James Bruzzese:
Efficacy of glutathione therapy in relieving dyspnea associated with COVID-19 pneumonia: A report of 2 cases (4.2020)
Kommentar: New York mom with coronavirus saved by medical-student son's quick thinkingL-Glutathion bewirkt ein Wunder gegen die heftige Lungenentzündung, die in Folge von Covid-19 entstanden war.
- Alberto Boretti, Bimal Krishna Banik:
Intravenous vitamin C for reduction of cytokines storm in acute respiratory distress syndrome, auch hier (6.2020)Vitamin C (Hochdosis, i.v.) wirkt gegen eine Corona-Infektion (und gegen Krebs).
- Ruben Manuel Luciano Colunga Biancatelli, Max Berrill, John D. Catravas and Paul E. Marik:
Quercetin and Vitamin C: An Experimental, Synergistic Therapy for the Prevention and Treatment of SARS-CoV-2 Related Disease (COVID-19) (6.2020)
Kommentar: New StudyStrongly Suggests
Giving COVID-19 Patients Vitamin C & QuercetinVitamin C ist für die korrekte Funktion des Immunsystems notwendig. Es spielt eine Rolle bei der Stressantwort und hat bei schwerkranken Patienten vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Quercetin ist ein bekanntes Flavonoid, dessen antivirale Eigenschaften in zahlreichen Studien untersucht wurden. Es gibt Hinweise darauf, dass die gleichzeitige Verabreichung von Vitamin C und Quercetin eine synergistische antivirale Wirkung ausübt, da sich die antiviralen und immunmodulatorischen Eigenschaften und die Fähigkeit von Ascorbat, Quercetin wiederzuverwerten, überschneiden und seine Wirksamkeit erhöhen.
- David Brownstein, Richard Ng, Robert Rowen, Jennie-Dare Drummond, Taylor Eason, Hailey Brownstein, and Jessica Brownstein:
A Novel Approach to Treating COVID-19 Using Nutritional and Oxidative Therapies, auch hier (7.2020)Aus einer Hausarztpraxis nahe Detroit (USA) wird für den Zeitraum Februar bis Mai 2020 über die erfolgreiche Behandlung aller 107 Covid-19-Patienten (100 %) berichtet; kein Todesfall. Therapie: eine Kombination von oralen, intravenösen und vernebelten Ernährungs- und Oxidationstherapien. Oral: Vitamine A, C, D und Jod; intravenös: Lösungen von Wasserstoffperoxid und Vitamin C; intramuskuläres Ozon; verdünntes, vernebeltes Wasserstoffperoxid/Salzlösung-Gemisch mit Lugolschem Jod.
- Jing Zhang, Xin Rao, Yiming Li, Yuan Zhu, Fang Liu, Guangling Guo, Guoshi Luo, Zhongji Meng, Daniel De Backer, Hui Xiang, Zhi-Yong Peng:
Pilot Trial of High-dose vitamin C in critically ill COVID-19 patients (10.2020)Patienten mit Covid-19 auf der Intensivstation erhalten 12 g Vitamin C i.v. alle 12 Stunden.
Ergebnis: deutliche Absenkung des Entzündungswerts IL-6 und deutliche Stabilisierung der Organfunktionen (gemessen mit dem SOFA score). - Zink blockiert die Viren-Vermehrung.
- Yue Zhu and De-Yu Xie:
Docking Characterization and in vitro Inhibitory Activity of Flavan-3-ols and Dimeric Proanthocyanidins Against the Main Protease Activity of SARS-Cov-2 (11.2020)
Kommentar: Green tea compound blocks key SARS-CoV-2 enzymeChemische Verbindungen in Lebensmitteln oder Getränken wie grüner Tee, Muskattrauben und dunkle Schokolade können an ein bestimmtes Enzym, die Protease, im SARS-CoV-2-Virus binden und dessen Funktion blockieren. Wenn Proteasen gehemmt sind, können Viren wichtige Funktionen nicht ausführen ‒ wie zum Beispiel die Replikation. In grünem Tee sind fünf chemische Verbindungen, die an die Hauptprotease des Virus binden und dadurch seine Funktion hemmen.
- Uwe Gröber, Peter Holzhauer, Klaus Kisters:
- William B. Grant, Henry Lahore, Sharon L. McDonnell, Carole A. Baggerly, Christine B. French, Jennifer L. Aliano and Harjit P. Bhattoa:
Evidence that Vitamin D Supplementation Could Reduce Risk of Influenza and COVID-19 Infections and Deaths, auch hier (4.2020)Kommentare:
- Erste Daten zu COVID-19-Schweregrad und Vitamin-D-Spiegel
- First Data to be Published on COVID-19 Severity and Vitamin D Levels
- E. Laird, J. Rhodes, R.A. Kenny:
Vitamin D and Inflammation: Potential Implications for Severity of Covid-19, auch hier (5.2020)Ein optimaler Vitamin-D-Status hat Vorteile für die Knochengesundheit und potenzielle Vorteile bei einer Infektion mit Covid-19. In Spanien und Nord-Italien sind die Vitamin-D-Werte relativ niedrig, obwohl dort mehr Sonne scheint als in Nordeuropa (skandinavische Länder). Und in diesen beiden Ländern wirkte sich die Covid-19-Pandemie besonders heftig aus.
- Becky McCall: Vitamin D: A Low-Hanging Fruit in COVID-19? (5.2020)
Überblick: Studien der letzten Wochen zeigen, dass eine gute Versorgung mit Vitamin D Vorteile bei einer Infektion mit Covid-19 bietet.
- Jonathan Rhodes, Frank Dunstan, Eamon Laird, Sreedhar Subramanian and Rose A Kenny:
COVID-19 mortality increases with northerly latitude after adjustment for age suggesting a link with ultraviolet and vitamin D (6.2020)Kommentare
- Petre Cristian Ilie, Simina Stefanescu and Lee Smith:
The role of vitamin D in the prevention of coronavirus disease 2019 infection and mortality (5.2020)Die Mittelwerte des Vitamin-D-Spiegels für 20 europäische Länder und die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu erkranken oder zu sterben, wurden ermittelt. Ergebnis: je mehr Vitamin D im Blut, desto geringer die Wahrscheinlichkeit. Leider ist der Vitamin-D-Spiegel in der alternden Bevölkerung, insbesondere in Spanien, Italien und der Schweiz, sehr niedrig. Dies ist auch die am meisten gefährdete Bevölkerungsgruppe in Bezug auf COVID-19.
- ExtremNews:
Vitamin-D-Mangel: Je niedriger der Vitamin-D-Wert, desto schwerer die COVID-19-Verläufe in klinischen Studien (7.2020)In mehreren Studien wurde bei Mangel an Vitamin D ein 10-fach höheres Sterberisiko oder ein 23-fach höheres Risiko für lebensbedrohlichen Verlauf gefunden. Auch gute Versorgung mit den Vitaminen A und K spielt eine wichtige Rolle.
- David Brownstein, Richard Ng, Robert Rowen, Jennie-Dare Drummond, Taylor Eason, Hailey Brownstein and Jessica Brownstein:
A Novel Approach to Treating COVID-19 Using Nutritional and Oxidative Therapies, auch als pdf (7.2020)Der Behandlungsverlauf von 107 COVID-19-Patienten wird beschrieben. Alle Patienten werden mit Vitalstoffen behandelt: Vitamine A, C und D, Jod, aber auch mit oxidativen Therapien (H2O2 und Ozon). Alle Patienten werden geheilt, keiner stirbt.
- Marta Entrenas Castillo, Luis Manuel Entrenas Costa, José Manuel Vaquero Barrios, Juan Francisco Alcalá Díaz, José López Miranda, Roger Bouillon, José Manuel Quesada Gomez:
Effect of calcifediol treatment and best available therapy versus best available therapy on intensive care unit admission and mortality among patients hospitalized for COVID-19: A pilot randomized clinical study (8.2020)Vitamin D hat viele Wirkungen auf Zellen und Gewebe, die an der Entwicklung von COVID-19 beteiligt sind. Der frühzeitige Einsatz von Vitamin D bei Patienten, die an COVID-19 erkrankt sind, vermeidet weitgehend die Einweisung auf die Intensivstation. Vitamin D kann den Schweregrad der Erkrankung reduzieren.
- Adrian R Martineau, Nita G Forouhi: Vitamin D for COVID-19: a case to answer?, auch hier (8.2020)
Die Wirkung von Vitamin D auf die Immunzellen und das Immunsystem werden dargestellt. Prävention ist sinnvoller als die Behandlung schwerer Erkrankungen.
- Hermann Brenner, Bernd Holleczek, and Ben Schöttker:
Vitamin D Insufficiency and Deficiency and Mortality from Respiratory Diseases in a Cohort of Older Adults: Potential for Limiting the Death Toll during and beyond the COVID-19 Pandemic?, auch hier (8.2020)Untersuchungen an Patienten im Alter von 50-75 Jahren ergeben häufig einen Vitamin-D-Mangel. Diese Patienten haben bei Atemwegskrankheiten ein größeres Risiko zu sterben.
- David O. Meltzer, Thomas J. Best, Hui Zhang, Tamara Vokes, Vineet Arora, and Julian Solway:
Association of Vitamin D Status and Other Clinical Characteristics With COVID-19 Test Results, auch hier (9.2020) Menschen mit Mangel an Vitamin D werden häufiger Corona-positiv getestet (19% statt 12%). Eine Behandlung mit Vitamin D verbessert den Krankheitsverlauf bei Patienten, die einen entsprechenden Mangel aufweisen. - Harvey W. Kaufman, Justin K. Niles, Martin H. Kroll, Caixia Bi, Michael F. Holick:
SARS-CoV-2 positivity rates associated with circulating 25-hydroxyvitamin D levels, auch hier (9.2020)Mit Daten von über 190.000 Patienten in USA wurde eindeutig gezeigt, dass ein höherer Vitamin-D-Spiegel die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit dem SARS-CoV-2 Virus reduziert. Dieses Ergebnis gilt unabhängig von Breitengrad, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht und Alter.
- Zhila Maghbooli, Mohammad Ali Sahraian, Mehdi Ebrahimi, Marzieh Pazoki, Samira Kafan, Hedieh Moradi Tabriz, Azar Hadadi, Mahnaz Montazeri, Mehrad Nasiri, Arash Shirvani, Michael F. Holick:
Vitamin D sufficiency, a serum 25-hydroxyvitamin D at least 30 ng/mL reduced risk for adverse clinical outcomes in patients with COVID-19 infection (9.2020)Die Allgemeinbevölkerung und insbesondere Krankenhaus-Patienten sollten mehr Vitamin D (mindestens 30 ng/mL) im Blut haben. Vorteil bei Corona-Infektion: eine weniger schwer verlaufende Krankheit und geringere Sterblichkeit.
Ab einem Wert von 30 ng/mL Vitamin D im Blut ist die Sterblichkeit deutlich reduziert. Gute Vitamin-D-Versorgung trägt dazu bei, die Immunantwort zu modulieren, möglicherweise durch Verringerung des Risikos für einen Zytokinsturm als Reaktion auf die Virusinfektion. - Aleksandar Radujkovic, Theresa Hippchen, Shilpa Tiwari-Heckler, Saida Dreher, Monica Boxberger and Uta Merle:
Vitamin D Deficiency and Outcome of COVID-19 Patients (9.2020)Bei der Behandlung von 185 Corona-Patienten an der Uni-Klinik Heidelberg ergibt sich, dass Mangel an Vitamin D mit einem signifikant höheren Risiko verbunden ist, dass die Patienten auf der Intensivstation mechanisch beatmet werden müssen oder gar sterben.
- Hermann Brenner, Ben Schöttker:
Vitamin D Insufficiency May Account for Almost Nine of Ten COVID-19 Deaths: Time to Act (11.2020)87 % der Corona-Todesfälle beruht auf Vitamin-D-Mangel; die Todesfälle könnten durch Einnahme von Vitamin D verhindert werden. Die Sicherheit einer solchen Supplementierung wurde in umfangreichen Forschungsarbeiten nachgewiesen. Deshalb sollte die Nahrungsergänzung mit Vitamin D auch ohne einen endgültigen Nachweis in randomisierten Studien gefördert werden.
- Anshul Jain, Rachna Chaurasia, Narendra Singh Sengar, Mayank Singh, Sachin Mahor & Sumit Narain:
Analysis of vitamin D level among asymptomatic and critically ill COVID-19 patients and its correlation with inflammatory markers, auch hier (11.2020)Bei Patienten mit Covid-19 wird der Vitamin-D-Spiegel gemessen und dessen Einfluss auf die Schwere des Krankheitsverlaufs untersucht.
Ergebnis: Die Sterblichkeitsrate ist bei Vitamin-D-Mangel hoch (21% gegenüber 3,1%). Der Vitamin-D-Spiegel ist bei schwer erkrankten COVID-19-Patienten ausgesprochen niedrig. COVID-19-Patienten mit Vitamin-D-Mangel haben hohe Entzündungsreaktionen. Das alles führt bei diesen Patienten zu einer erhöhten Sterblichkeit. Die Autoren empfehlen, den Risikogruppen in der Bevölkerung Vitamin-D-Präparate zu geben. - Daniel M. McCartney, Paula M. O’Shea, John L. Faul, Martin J. Healy, Greg Byrne, Tomás P. Griffin, James Bernard Walsh, Declan G. Byrne & Rose Anne Kenny:
Vitamin D and SARS-CoV-2 infection—evolution of evidence supporting clinical practice and policy development (11.2020)
A position statement from the Covit-D ConsortiumPressemitteilung der Universität von Dublin:
Nach der Darstellung des Vitamin D - Metabolismus wird gezeigt, dass es eine Vielzahl von Nachweisen gibt, die einen niedrigen Vitamin-D-Status mit einem erhöhten SARS-CoV-2-Infektionsrisiko und einem erhöhten Schweregrad der Covid-19-Erkrankung in Verbindung bringen.
Health expert consortium calls for vitamin D policy in battle against COVID-19 (11.2020) - Gaëlle Annweiler, Mathieu Corvaisier, Jennifer Gautier, Vincent Dubée, Erick Legrand, Guillaume Sacco and Cédric Annweiler on behalf of the GERIA-COVID study group:
Vitamin D Supplementation Associated to Better Survival in Hospitalized Frail Elderly COVID-19 Patients: The GERIA-COVID Quasi-Experimental Study (11.2020)Eine regelmäßige Bolus-Vitamin-D-Supplementierung war bei gebrechlichen älteren Menschen mit weniger schwerem COVID-19-Verlauf und einem besseren Überleben verbunden.
- Die britische Regierung veranlasst wegen Corona die Ausgabe von Vitamin D an vulnerable Bevölkerungsgruppen. Allerdings ist die empfohlene Dosis von 10 µg (= 400 I.E.) pro Tag viel zu gering. Zeitungsmeldungen:
- The Guardian: Covid: UK government requests guidance on vitamin D use (14.11.2020)
Covid: Britische Regierung fordert Leitfaden zur Verwendung von Vitamin D - The Guardian: More than 2.5m people in England to get free vitamin D (28.11.2020)
Mehr als 2,5 Mio. Menschen in England sollen kostenloses Vitamin D erhalten. - Daily Mail: Conservative MP calls for nationwide rollout of vitamin D tablets to people at-risk from Covid-19 after a Spanish region sees 82% drop in deaths following supplement programme (14.1.2021)
Ein konservativer Abgeordneter fordert die landesweite Einführung von Vitamin-D-Tabletten für Menschen, die durch Covid-19 gefährdet sind, nachdem eine spanische Region nach einem Supplementierungsprogramm einen Rückgang der Todesfälle um 82 % verzeichnet.
- The Guardian: Covid: UK government requests guidance on vitamin D use (14.11.2020)
- Stephanie F. Ling, Eleanor Broad, Rebecca Murphy, Joseph M. Pappachan, Satveer Pardesi-Newton, Marie-France Kong and Edward B. Jude:
High-Dose Cholecalciferol Booster Therapy is Associated with a Reduced Risk of Mortality in Patients with COVID-19: A Cross-Sectional Multi-Centre Observational Study (12.2020)Die Behandlung mit einer Cholecalciferol-Booster-Therapie ist, unabhängig vom Ausgangs-Serum 25(OH)D-Spiegel, mit einem verringerten Sterberisiko bei akut stationär aufgenommenen Patienten mit COVID-19 verbunden. Booster bedeutet: die Patienten erhalten hohe Dosen an Vitamin D, bis zu 40.000 I.E. täglich für 7 Tage (s. Tabelle 2 der Studie).
- Hai Pham, Mary Waterhouse, Catherine Baxter, Briony Duarte Romero, Donald S A McLeod, Bruce K Armstrong, Peter R Ebeling, Dallas R English, Gunter Hartel, Michael G Kimlin, Adrian R Martineau, Rachel O'Connell, Jolieke C van der Pols, Alison J Venn, Penelope M Webb, David C Whiteman, Rachel E Neale:
The effect of vitamin D supplementation on acute respiratory tract infection in older Australian adults: an analysis of data from the D-Health Trial, auch hier (1.2021)Kommentar in Doccheck: Atemwegsinfekte: Nee zu Vitamin D
Eine eigentlich überflüssige Studie: Bei Menschen, die dank Sonnenstrahlung (in Australien) gut mit Vitamin D versorgt sind, nützt eine moderate Vitamin-D-Supplementierung (täglich 2000 I.E.) wenig bis nichts. Das gilt auch für Atemwegsinfekte.
Die Sterblichkeit wegen COVID-19 nimmt auf der Nordhalbkugel mit dem Breitengrad zu: je weniger Sonne und entsprechend weniger Vitamin D, desto größer die Gefahr zu sterben.
Weitere Studien zu Vitamin D
- Grant WB, Cross HS, Garland CF, Gorham ED, Moan J, Peterlik M, Porojnicu AC, Reichrath J, Zittermann A:
Estimated benefit of increased vitamin D status in reducing the economic burden of disease in western Europe, auch hier (2.2009)Nahrungsergänzung mit Vitamin D hätte enorme Vorteile durch Reduzierung des Kostenaufwands im Gesundheitswesen: den Zusatzkosten von 10 Millionen € pro Jahr (incl. Beratung und Laborkosten) stünden Ersparnisse von 187 Milliarden € pro Jahr gegenüber. Grundlage der Rechnung ist eine Anhebung des Vitamin-D-Spiegels auf 40 ng/mL durch Einnahme von täglich 2000 bis 3000 I.E.
- Teresa Kulie, Amy Groff, Jackie Redmer, Jennie Hounshell and Sarina Schrager:
Vitamin D: An Evidence-Based Review (11.2009)Vitamin D ist wichtig für die Knochen, das Immunsystem und wirkt gegen Entzündungen. Zu wenig Vitamin D führt zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Autoimmun-Erkrankungen, z.B. Multiple Sklerose. Neugeborene und ihr Mütter benötigen das Vitamin während der Still-Phase. Leider haben diese Erkenntnisse kaum Niederschlag in den medizinischen Leitlinien gefunden.
- Bruce W. Hollis and Carol L. Wagner:
The Role of the Parent Compound Vitamin D with Respect to Metabolism and Function: Why Clinical Dose Intervals Can Affect Clinical Outcomes (10.2013)Funktion und Wirkung der einzelnen Formen von Vitamin D.
- Studien zum Hautschutz mit Antioxidantien. Auch Vitamin D hat antioxidative Wirkungen.
Weitere Informationen über Vitamin D
- auf bbfu.de
- Jörg Spitz
- Vitamin D ‒
Hype oder Hope
(Video, 2018)Interessanter Vortrag mit allem Wissenswertem zu Vitamin D.
- Vitamin-D-Mangel ‒ Die unterschätzte Gefahr (Taschenbuch, 184 Seiten, erschienen 2018), dazu:
umfangreiches Literaturverzeichnis
- Vitamin D ‒
- Dorothee Hahne: Vitamin D: Wenig harte Fakten zur Prävention chronischer Krankheiten (2011)
Leserbrief:- Michael Amling, Franz Jakob, Lorenz Hofbauer: Vitamin D: Mangel ist nicht selten
- Einfach mal das Gesicht in die Sonne halten (12.2012)
... empfiehlt Jörg Reichrath, Professor für Dermatologie an der Universität des Saarlandes.Kritik: der Herr Professor hält 20 bis 30 ng Vitamin D3 je ml Blut für eine
gute Versorgung
. Damit wird aber allenfalls Rachitis vermieden. Eine gute Versorgung und weitere gesundheitlich positive Wirkungen erzielt man erst mit Werten um 60 ng/ml. - Andrew W. Saul: Vitamin D: Deficiency, Diversity and Dosage (2003)
- Konrad Taubert: Sonnen-Vitamin ‒ Vitamin D: Der Schutzschild für die Gesundheit (7.2010)
- Neue Wege zur Gesundheit (2015)
Inhalt:
Wie funktioniert Vitamin D? ‒ Die Doppelschutzfunktion von Vitamin D ‒ Vitamin D stärkt unsere Abwehr auf allen Gebieten ‒ Was ist ein adäquater Vitamin-D-Blutwert? ‒ Einordnung des Vitamin-D-Blutserumwerts ‒ Eigene Erfahrungswerte mit Vitamin D ‒ Wer ist von einem Vitamin-D-Mangel betroffen? ‒ Welcher Vitamin-D-Blutserumswert ist erstrebenswert? ‒ Dosierung von Vitamin D - Vitamin D kaufen
- Institut Vitamin Delta: Vitamin D Service
Umfassende Information über Vitamin D, auch in vielen Videos, aus dem Institut VitaminDelta von Raimund von Helden.
- Zentrum der Gesundheit:
- Stiftung Warentest warnt vor Vitamin D
Kritik an den viel zu niedrigen Einnahme-Empfehlungen der Stiftung Warentest; Hinweis auf Studien, die den Zusammenhang von Krankheiten mit Vitamin D - Mangel belegen.
- Vitamin D ‒ Die richtige Einnahme
- Stiftung Warentest warnt vor Vitamin D
- Vitamin D Council
- Medscape
- Oregon State University: Vitamin D
Informationen zu chemischer Struktur und Metabolismus, Wechselwirkung mit Calcium und Phosphor, Zellbildung, Immunsystem, Insulinbildung, Blutdruckregulierung, Mangelsymptome (Osteoporose, Krebs, Autoimmun-Krankheiten wie Diabetes Typ 1, MS, rheumatoide Arthritis, Lupus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson, Fortpflanzung, Atemwegserkrankungen), Risikofaktoren für einen Mangel und der Einsatz von Vitamin D zur Behandlung von Krankheiten (Atopische Dermatitis, entzündliche Darmerkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen).
- National Institutes of Health, USA: Vitamin D - Fact Sheet for Health Professionals