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Metalle
Schwermetalle, insbesondere Blei und Quecksilber, gehören zu den Substanzen, welche die größten neurotoxischen Wirkungen auf das zentrale Nervensystem (ZNS) haben.
1. Giftige Metalle
Einige Metalle und ihre Verbindungen sind für Mensch, Tier und Pflanze sehr giftig:
- Aluminium ist ein giftiges Leichtmetall, das in Lebensmitteln vorkommen kann, sowie in Kosmetika und in Impfstoffen verwendet wird. Weitere Informationen.
- Amalgam
- Antimon (chemisches Zeichen: Sb)
Antimon ist ein giftiges Halbmetall, das der menschliche Körper nicht benötigt. Seit Jahrhunderten wird es allerdings, auch von Paracelcus, in der Medizin zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Bei der Herstellung von PET-Flaschen und in technischen Produkten, z.B. in Halbleitern (Elektronik), wird es vielfältig verwendet.
- Wikipedia: Antimon
- Arsen
- Blei
- Cadmium
- Chrom
- Gold
Die Schwermetalle Quecksilber oder Gold können eine Störung des Immunsystems und Autoimmunkrankheiten auslösen. Da Gold ein sehr edles Metall ist, werden sich z.B. aus einem Zahnersatz im Mund nur wenige Atome herauslösen, sofern sich kein edleres Metall im Mund befindet. Leider ist Gold alleine zu weich für die beim Zahnersatz notwendige Kaustabilität und wird deshalb gerne in einer Legierung mit weiteren Metallen kombiniert, eine Zeit lang (bis in die 1990er Jahre) mit Palladium (
Spargold
).Weitere Informationen
- Forschungsinfo:
Erstmals Hinweise über Entstehung von Autoimmunkrankheiten
(1995) - Studien von Gleichmann zur Entstehung von Autoimmunkrankheiten.
- Forschungsinfo:
- Kobalt
Kobalt wird in Implantaten verwendet, sollte aber keinesfalls ‒ z.B. durch Abrieb ‒ in den Körper gelangen.
Hinweis: Kobalt ist das zentrale Atom von Vitamin B12 und gilt deshalb als essenziell.
- W. Steens, J.F. Loehr, G. von Foerster, A. Katzer:
Severe cobalt poisoning with loss of sight after ceramic-metal pairing in a hip ‒ a case report
Chronische Kobaltvergiftung in der Endoprothetik (8.2006)Nach dem Einbau einer kobalthaltigen Endoprothese im direkten Kontakt zu einer Keramik-Prothese wird über die Symptome der Kobaltvergiftung berichtet:
2 Jahre später beklagte der Patient einen akuten Hör- und Sehverlust innerhalb einer Zeitspanne von 2 Wochen, gefolgt von einer Periode schleichender Verschlechterung der genannten Sinne. Es war ihm schließlich nur noch möglich, Umrisse und Farben zu erkennen, Lesetätigkeiten waren nicht mehr durchführbar.
- B. Busse, M. Hahn, M. Niecke, B. Jobke, K. Püschel, G. Delling, A. Katzer:
Allocation of nonbirefringent wear debris: Darkfield illumination associated with PIXE microanalysis reveals cobalt deposition in mineralized bone matrix adjacent to CoCr implants (11.2008)Dunkelfeld-Beleuchtung in Verbindung mit PIXE-Mikroanalyse zeigt Kobaltablagerungen in der mineralisierten Knochenmatrix neben CoCr-Implantaten.
- Michael Hahn, Bjorn Busse, Mathias Procop, Jozef Zustin, Michael Amling, Alexander Katzer:
Cobalt deposition in mineralized bone tissue after metal-on-metal hip resurfacing: Quantitative l-X-ray-fluorescence analysis of implant material incorporation in periprosthetic tissue (3.2016)Eine Methode zur Erkennung von Kobalt-Ablagerungen im Gewebe, die aus einem Implantat stammen, wird vorgestellt.
- Infothek Gesundheit: Kobalt ‒ Essenzielles Spurenelement
- W. Steens, J.F. Loehr, G. von Foerster, A. Katzer:
- Nickel
ist krebserzeugend (Gruppe 1) und kann chronische Bronchitis und Lungenkrebs verursachen. In Tierstudien wurde gezeigt, dass eingeatmetes Nickel (Staub) in das Lymphsystem eindringt und Schäden an Lymphknoten und Immunsystem verursacht. - Palladium
wird/wurde als Legierungsbestandteil in Goldlegierungen für Zahnfüllungen und in Abgas-Katalysatoren für Benzin-Fahrzeuge verwendet. Hier finden Sie mehr. - Quecksilber und Amalgam
- Silber
Silber wirkt antiseptisch. Diese Wirkung wird seit Jahrtausenden und noch heute medizinisch eingesetzt. Als
Breitband-Antibiotikum
hemmen Silberionen das Bakterienwachstum und beeinflussen so das Mikrobiom. Obwohl Silber als relativ ungiftig eingeschätzt wird, sind Silberbelastungserkrankungen wie die Argyrie bekannt. Diese Hauterkrankung beruht auf einer Metallbelastung, gilt als irreversibel (unheilbar) und wird diagnostisch oft übersehen bzw. der Nachweis einer Silberbelastung gilt als überflüssig.- Zentrum der Gesundheit: Kolloidales Silber und das Risiko für Argyrie
Eine Argyrie entsteht, wenn sich Silbersalze unter der Haut einlagern und es daraufhin zu einer bläulich-grauen Verfärbung der Haut kommt. Das kann jedoch nur bei sehr hohen Silber-Konzentrationen passieren.
- UNEP / ILO / WHO: Silver and Silver Compounds: Environmental Aspects (2002)
Menge und Wirkung von Silber in der Umwelt.
- Zena Moore: Erkenntnisse zu Silberverbänden (2012)
Klinische Erfahrung zeigt, dass Silberverbände bei Wunden mit hoher Keimbelastung vorteilhaft sind.
- Zentrum der Gesundheit: Kolloidales Silber und das Risiko für Argyrie
- Titan
Titan wird gerne für Implantate eingesetzt, also dauerhaft in den Körper eingebaut. Es ist dafür leider nicht ausreichend stabil: einzelne Atome lösen sich aus dem Legierungsverbund und können Entzündungsreaktionen hervorrufen. Titandioxid (E171) wird Lebensmitteln und Tabletten zugesetzt. In Frankreich ist es verboten, denn es schädigt Darm und Gehirn.
- auf bbfu.de: Probleme mit Implantaten
- IMD Berlin / Volker von Baehr
- Titanunverträglichkeit, auch hier
- Immunologische Grundlagen der Implantatunverträglichkeit unter besonderer Beachtung des Titans (2009), auch hier
- Sabine Schütt, Volker von Baehr:
Hyperreaktivität von Gewebemakrophagen nach Kontakt mit Titanoxidpartikeln als Ursache einer verstärkten lokalen Entzündungsreaktion bei Patienten mit Periimplantitis (2010) - Immunologische Grundlagen der Titan-induzierten Periimplantitis (9.2011)
- Die Bedeutung der
Titanunverträglichkeit
für die Endoprothetik und die Unfallchirurgie (Vortrag 11.2017)
- Monica Kauppi: Titan ‒ biokompatibel oder eine potentielle Gesundheitsgefahr? (Schwermetallbulletin 1-2 / 1999)
Umfassende Darstellung der Gefahren von Titan im Zahnersatz und in Prothesen und von Titandioxid in Lebensmitteln.
- Christoph Arlom: Komplementäre zahnärztliche Implantologie ‒ Titan oder Zirkondioxid? (5.2008)
- Sabine Schütt und Cornela Doebis:
Diagnostik der Titanunverträglichkeit (2009) - Frank Bartram:
Titan als möglicher Verursacher lokaler und systemischer Gesundheitsstörungen (2009) - Elisabeth Jacobi-Gresser
- Periimplantitis und Titanimplantatverlust unter immunologischen und genetischen Aspekten (2011)
- Titanimplantate als Fluch und Segen. Warum es keine Titanallergie gibt und Titan trotzdem nicht für alle verträglich ist. (11.2017)
- Zinn
Organische Zinnverbindungen wie Tributylzinn (TBT) sind hormonstörend und fördern z.B. Fettleibigkeit. - Radioaktive Metalle
Ebenfalls giftig und wegen ihrer Radioaktivität besonders gesundheitsschädlich sind Uran und Plutonium sowie radioaktives Caesium und Jod.
2. Metall-Belastung
Metalle, auch die giftigen, kann man meistens nicht sehen, schmecken, riechen oder fühlen – man nimmt die Belastung nicht war. Umso wichtiger ist das Wissen, an welchen Stellen und in welchen Situationen mit einer Metall-Belastung zu rechnen ist. In diesem Kapitel finden Sie Informationen, die sich auf mehrere oder alle giftigen Metalle beziehen.
- Catherine Ann Hess, Pablo Olmedo, Ana Navas-Acien, Walter Goessler, Joanna E. Cohen, and Ana Maria Rule:
E-Cigarettes as a Source of Toxic and Potentially Carcinogenic Metals (10.2016)
Kommentar: Toxic metals found in e-cigarette liquidsE-Zigaretten enthalten erhebliche Mengen an Schwermetallen: Blei, Cadmium, Chrom, Nickel und Mangan. Die Nickel- und Chrom-Belastung stammt wohl von den Heizelementen. Die Metall-Konzentrationen unterschieden sich stark in den untersuchten Produkten. E-Zigaretten enthalten auch Nikotin und Propylenglykol.
- Jenni A. Shearston, Kristen Upson, Milo Gordon, Vivian Do, Olgica Balac, Khue Nguyen, Beizhan Yan, Marianthi-Anna Kioumourtzoglou, Kathrin Schilling:
Tampons as a source of exposure to metal(loid)s, auch hier (3.7.2024)MedicalXpress:
First study to measure toxic metals in tampons shows arsenic and lead, among other contaminantsTampons werden untersucht und darin werden giftige Metalle, u.a. Blei, Arsen und Cadmium, gefunden. Das ist besonders bedenklich, denn in der Vagina können Gifte eher absorbiert werden als von anderen Hautoberflächen, und Tampons werden über viele Stunden getragen. Die Metalle können auf verschiedenen Wegen in die Tampons gelangen: die Baumwolle könnte während des Pflanzenwachstums die Metalle aufgenommen haben. Oder die Metalle wurden bei der Herstellung absichtlich als Pigment, Bleichmittel oder antibakterielles Mittel hinzugefügt.
3. Giftwirkung
Die Giftwirkung der Metalle beruht vor allem darauf, dass sie im Körper (Gehirn und andere Organe, Knochen) gespeichert und nicht ausgeschieden werden. Deshalb kann die Gift-Konzentration im Körper nicht durch Messung in Stuhl, Blut, Urin oder Haaren ermittelt werden. Ein solcher Messwert spiegelt allenfalls die aktuelle Exposition der letzten Tage und Wochen wieder.
Manche Umweltmediziner vertrauen besonders der Haarmineralanalyse. Sie mag einige Hinweise geben, kann aber - als einzige Diagnostik angewandt - zu Fehlschlüssen führen. Beispiel: Patienten, die an der Kupferspeicherkrankheit Morbus Wilson
leiden, können ggf. viel Kupfer im Körper, aber wenig Kupfer im Haar haben.
Schwermetallle überwinden die Blut-Hirn-Schranke und reichern sich deshalb bevorzugt im zentralen Nervensystem (ZNS) an, außerdem in den Knochen, in der Schilddrüse und in der Bauchspeicheldrüse, in den Nieren und der Leber und in den Blutgefäßwänden (Endothel), z.B. Blei und Cadmium im Knochengewebe, Quecksilber in der Hypophyse sowie Kupfer in der Leber. Schwermetalle reichern sich oft an bestimmten Bindungsstellen im Körper an, etwa Blei (als Pb2+) durch Verdrängung von Calcium (als Ca2+) im Knochen.
Neben den toxischen Wirkungen beeinflussen Schwermetalle das System der Grundregulation, führen zu mitochondrialen Störungen und haben viele immunologische Effekte. So kommt es zu einer vermehrten Bildung proinflammatorischer Zytokine wie IFN-γ und TNF-α durch Nickel, Palladium, Titan, Quecksilber und Gold ebenso wie zu einer Aktivierung von NF-κB. Toxikologische Auswirkungen entstehen u.a. durch
- die Schädigung von Enzymen und Rezeptoren,
- die Blockierung biochemischer Reaktionsabläufe (geringere Produktion von ATP, erhöhter Verbrauch von Glutathion),
- die Reaktion mit Nukleinsäuren,
- Membranschädigungen,
- den direkten Einfluss auf die Regulation zellulärer Signalwege.
Toxische Schwermetalle können essenzielle Elemente in den Enzymen verdrängen; Cadmium und Quecksilber hemmen z.B. die intrazelluläre Calciumaufnahme durch Konkurrenz um die Calciumkanäle in den Zellmembranen.
Schwermetalle binden sich an Disulfid- und Sulfhydrilgruppen der Proteine und beeinträchtigen dadurch deren Enzymfunktion. Wichtige Stoffwechselprozesse werden blockiert, z.B. der Energiestoffwechsel; Folge: chronische Müdigkeit und Erschöpfung. Die Strukturveränderung begünstigt darüber hinaus die Entstehung von Autoimmunreaktionen.
Schwermetalle greifen Zellstrukturen an, vor allem Zellen des Nerven- und des Immunsystems.
Metalle verursachen chronische Entzündungen und die entsprechenden Entzündungsreaktionen des Körpers.
Schwermetalle blockieren das körpereigene Entgiftungssystem, z.B. durch Blockade der Glutathion-Produktion. Dadurch entstehen freie Radikale, also oxidativer Stress, mit der Folge von beschleunigten Alterungsprozessen, Veränderungen in den Zellfunktionen bis hin zu Mutationen in den Zellen und Bildung von Krebszellen.
Die Aufnahme von essenziellen Mikronährstoffen wie Calcium, Eisen, Zink und Selen wird blockiert und es entstehen Stoffwechselstörungen und Mangelversorgung.
Die Giftwirkung ist nicht bei jedem Menschen gleich, sondern sie hängt u.a. von Alter, Gesundheitszustand, Ernährung und vor allem von den genetisch bedingten, körpereigenen Entgiftungsfähigkeiten ab. Wer die Gifte gut ausscheiden kann, könnte gesund bleiben; wer die Gifte nicht gut ausscheiden kann, bei dem reichern sich die Gifte im Körper an, und der Mensch wird krank.
Peter Jennrich: A-Z der Symptome und Krankheitsbilder
Beschwerden und Erkrankungen, bei denen Schwermetalle als Hauptursache oder als Co-Faktor für die Entstehung verantwortlich sein können.
3.1 Neurotoxische Wirkung von Metallen
- Zaibo Li, Tiefei Dong, Chris Pröschel, Mark Noble:
Chemically Diverse Toxicants Converge on Fyn and c-Cbl to Disrupt Precursor Cell Function (2.2007)Kommentar von Jerry Phelps:
Headliners: Molecular Biology: Lead, Paraquat, and Methylmercury Disrupt Neuronal Stem Cells by a Common MechanismWie können so unterschiedliche Substanzen wie Quecksilber, Blei und Paraquat ähnliche neurotoxische Wirkungen haben? Antwort: die Gifte blockieren die Weiterentwicklung von neuronalen Stammzellen, indem sie die Nervenzelle oxidieren und dadurch das Enzym Tyrosinkinase Fyn aktivieren, das wiederum das Enzym c-Cbl aktiviert. Dieses Enzym verschlechtert die Fähigkeit von Protein-Rezeptoren zur Zellteilung.
- Pan Chen, Mahfuzur Rahman Miah and Michael Aschner: Metals and Neurodegeneration (3.2016)
Es werden die essenziellen Metalle Kupfer, Eisen, Mangan und Zink, die nichtessenziellen Metalle Aluminium, Arsen, Cadmium, Blei, Methylquecksilber und Thallium, die Wirkung von kombinierten Metallwirkungen und therapeutische Möglichkeiten behandelt.
Metalle verursachen Neurodegeneration im Nervensystem, also oxidativen Stress, Schädigung der Mitochondrien und der Aktivität zahlreicher Enzyme. Daraus können sich Krankheiten wie ALS, Autismus, Guillain-Barré-Syndrom, Golfkriegs-Syndrom, Chorea Huntington, Multiple Sklerose, Parkinson und Morbus Wilson ergeben.
- Tee Jong Huat, Judith Camats-Perna, Estella A. Newcombe, Nicholas Valmas, Masashi Kitazawa, and Rodrigo Medeiros:
Metal Toxicity Links to Alzheimer's Disease and Neuroinflammation, auch hier (1.2019)Toxische Metalle wie Blei, Aluminium und Cadmium schädigen auf der Ebene der Körperzellen und der Organe. Es wird untersucht, wie diese Metalle die Physiologie und Immunität des Gehirns beeinflussen und welche Rolle sie bei der Akkumulation von toxischen Alzheimer-Proteinen (d.h. ß-Amyloid und Tau) spielen.
3.2 Metalle verursachen Krebs
- Emily Frances Madden:
The role of combined metal interactions in metal carcinogenesis: a review, auch hier (4.2003)Belastung durch einen komplexen Metall-Mix ist wahrscheinlicher als durch ein einzelnes Metall. Dieser Mix erhöht das Krebs-Risiko; die Zusammenhänge sind aber weitgehend unbekannt. Die Metalle wirken durch direkte Reaktion mit der DNA, Blockade der DNA-Reparatur und Änderung von Stoffwechselprozessen. Die DNA wird geschädigt durch Lipidperoxidation und oxidativen Stress. Die Metalle Arsen, Beryllium, Cadmium, Chrom, Blei, Quecksilber und Nickel werden näher betrachtet.
- M. Valko, H. Morris and M.T.D. Cronin: Metals, Toxicity and Oxidative Stress (2005)
- John G. Ionescu, Jan Novotny, Vera Stejskal, Anette Lätsch, Eleonore Blaurock-Busch & Marita Eisenmann-Klein:
Increased levels of transition metals in breast cancer tissue (2006)In Zell-Untersuchungen weiß man, dass Übergangsmetalle wie Eisen, Nickel, Chrom, Kupfer und Blei die Entstehung freier Radikale, die Lipidperoxidation, DNA-Strangbrüche und Tumorwachstum verursachen. Durch Untersuchung von Brustkrebs-Gewebeproben wird dieser Zusammenhang für Eisen, Nickel, Chrom, Zink, Cadmium, Quecksilber und Blei bestätigt. Ergebnis: diese Metalle verursachen Brustkrebs.
- Peter Jennrich: Schwermetalle und Krebs - Auswirkungen bisher wenig beachtet (2008)
- Eleonore Blaurock-Busch, Yvette M. Busch, Albrecht Friedle, Holger Buerner, Chander Parkash and Anudeep Kaur:
Comparing the Metal Concentration in the Hair of Cancer Patients and Healthy People Living in the Malwa Region of Punjab, India (1.2014)Maximalwerte für Barium, Mangan, Blei und radioaktivem Uran wurden in Haarproben von Patientinnen mit Brustkrebs gefunden. Diese Metalle sind wohl eine (Mit-)Ursache von Krebs.
3.3 Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Zentrum der Gesundheit: Wie giftige Metalle das Risiko für Arteriosklerose erhöhen
Giftige Metalle wie Arsen, Cadmium und Titan können sich in den Blutgefäss-Wänden (Endothel) ablagern und erhöhen somit das Risiko für eine Arteriosklerose und weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Thomas E. Levy: Heart Failure or Therapy Failure?, auch hier
Giftige Metalle schädigen den Herzmuskel. Das Herz ist die bevorzugte Sammelstelle für die meisten Schwermetalle, und daher ist die Toxizität von Schwermetallen häufig die Ursache für Herzinsuffizienz. Verschiedene Gifte, insbesondere Schwermetalle wie Blei, Kupfer, Eisen, Quecksilber, Aluminium und Cadmium, können sich im Herzgewebe ansammeln und erheblich zur Herzinsuffizienz beitragen, indem sie Herzmuskelzellen direkt schädigen und deren Funktion beeinträchtigen.
3.4 Schwermetalle und Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft werden Mineralien an den Orten (z.B. Knochen), wo sie gespeichert waren, in den Blutkreislauf freigesetzt, weil der sich entwickelnde Fötus einen besonderen Mineralienbedarf hat. Leider werden auch gesundheitsschädliche Metalle wie Blei und Aluminium freigesetzt.
Schwermetalle überwinden die Plazenta-Schranke und gelangen deshalb während der Schwangerschaft vom mütterlichen Blutkreislauf in den Kreislauf des ungeborenen Kindes.
- Claudia Gundacker, Markus Hengstschläger:
The role of the placenta in fetal exposure to heavy metals, auch hier: _1_ _2_ (5.2012)Die Plazentaschranke verhindert in der Schwangerschaft eigentlich, dass Stoffe (z.B. Gifte), die dem Kind schaden, nicht von der Mutter über die Gebärmutter auf das Kind übergehen können. Leider können die Schwermetalle Quecksilber, Blei und Cadmium die Plazentaschranke dennoch durchdringen und reichern sich im Körper des Fötus an. In diesem Beitrag werden die Schädigung von Mutter und Kind näher beschrieben.
3.5 Entzündungen
- Vera Stejskal:
Metals as a Common Trigger of Inflammation Resulting in Non-Specifc Symptoms: Diagnosis and Treatment, auch hier (12.2014)Wenn Patienten gegen Metalle sensibilisiert sind und eine chronische Entzündung entwickeln, können chronische Erschöpfung (CFS) und Fibromyalgie entstehen. Die Metalle stammen aus Impfstoffen, Zahnersatzmaterialien und chirurgischen Implantaten, ggf. auch aus der Umwelt.
4. Therapie
Durch die Therapie muss es gelingen, die schädlichen Metalle aus dem Körper zu entfernen, also auszuscheiden. Das kann schwierig sein, denn Probleme mit Umweltgiften bekommen allgemein diejenigen, die genetisch bedingt Umweltgifte schlecht ausscheiden. Wenn Gift-Ausscheidung nicht möglich ist, kann es hilfreich sein, die Gifte im Körper biochemisch so zu binden, dass sie biologisch nicht mehr aktiv sind. Unbedingt zu vermeiden ist, dass die Gifte nur mobilisiert werden, im Blutkreislauf erneut umherkreisen und irgendwo erneut abgelagert werden.
Vorrangig sollte die körpereigene Entgiftungsfähigkeit unterstützt, gesteigert und optimiert werden. Dazu hilft:
- Viel Wasser trinken unterstützt und schützt die Nieren.
- Vor und während einer aktiven Entgiftung sollte sichergestellt sein, dass der Körper gut mit den notwendigen Vitaminen und Mineralien versorgt ist, insbesondere die Vitamine C und D sowie die Mineralien Magnesium und Zink.
- In der Sauna werden Gifte ausgeschwitzt, allerdings auch nützliche Mineralien. Interessant ist auch die Infrarotsauna, weil sie Herz und Kreislauf weniger belastet und die Wärme tiefer in den Körper eindringt.
- Vermeidung von oxidativem Stress und Übersäuerung.
- Unterstützung des Lymphe-Abflusses, etwa durch Lymph-Drainage.
Weitere Informationen zur Therapie von Metallvergiftungen
- Amalgam Informationen:
- Isaac Eliaz, Arland T Hotchkiss, Marshall L Fishman, Dorena Rode:
The effect of modified citrus pectin on urinary excretion of toxic elements, auch hier (10.2006)An gesunden Versuchspersonen wird getestet, ob die Schwermetallausscheidung durch Pektin gefördert wird. Ergebnis: ja, besonders für Arsen, Cadmium und Blei. Das Pektin ist eine modifizierte Variante, die lineares Homogalacturonan und Rhamnogalacturonan II enthält.
Hinweis: es wäre zu zeigen, ob die Schwermetallausscheidung auch bei Menschen unterstützt wird, die erkrankt sind, weil sie genetisch bedingt Schwermetalle schlecht ausscheiden. - E. Blaurock-Busch and Y. M. Busch:
Comparison of Chelating Agents DMPS, DMSA and EDTA for the Diagnosis and Treatment of Chronic Metal Exposure, auch hier (1.2014)Vergleich der Effektivität der Chelatbildner DMPS (i.v. und oral), DMSA, NaMgEDTA und CaEDTA für die Entgiftung von Quecksilber, Blei, Antimon, Arsen, Cadmium, Kupfer, Zink und Calcium. Bei Quecksilber ist DMPS am wirkungsvollsten.
- Zentrum der Gesundheit: Die richtige Ernährung zum Entgiften
Pestizide, Schwermetalle oder andere Umweltgifte können die Gesundheit belasten und zur Entstehung von Krankheiten beitragen. Eine regelmässige Entgiftung ist daher unerlässlich. Man kann über die Ernährung gut entgiften und der Giftaufnahme vorbeugen. Zudem spielt die richtige Ernährung auch bei umfassenden Entgiftungskuren eine wichtige Rolle.
5. Essenzielle Metalle
Essenzielle, also biologisch notwendige Metalle sind
Calcium, Chrom(III), Eisen, Kalium, Kobalt, Kupfer, Magnesium, Mangan, Molybdän, Natrium, Nickel, Vanadium und Zink.
Auch diese können - wie alle Stoffe - bei zu hoher Konzentration gesundheitsschädlich sein.
Weitere essenzielle Elemente:
Bor, Chlorid, Phosphor, Schwefel, Selen, Silizium.
Die Elemente, die in größerer Menge im Körper sind, stehen in Fettschrift.
- Liste der häufigeren und selteneren Elemente im Körper:
University of Michigan: Minerals: Their Functions and Sources
6. Allgemeine Informationen zu Metall-Giften
- IMD Labor, Berlin: Videos und pdf-Dokumente
- zur Metalltoxikologie
- darin u.a.:
Katrin Huesker: Akkumulation von Metallen im Gehirn? Pathomechanismen und klinische BedeutungThemen:
Toxische Wirkung von Metallen im Gehirn: Störung der Neurotransmission, oxidativer Stress, verminderte Versorgung mit Schilddrüsenhormonen, Zerstörung des Zytoskeletts und Fehlfaltung von Proteinen. Spezielle Informationen dazu, wie Quecksilberverbindungen ins Gehirn gelangen und dort ihre Toxizität entfalten, zur Blut-Hirn-Schranke, zur Blut-Liquor-Schranke und zu den Wirkungen von Cadmium, Arsen, Blei und Gadolinium.
- Hans-Ulrich Hill: Schwermetalle
Informationen zu Epidemiologie, Wirkungsmechanismen, Krankheitssymptomen, Diagnostik und Therapie. Behandelt werden die Metalle Quecksilber/Amalgam, Blei, Cadmium, Eisen, Gadolinium, Gold, Kupfer, Mangan, Nickel, Palladium, Platin, Thallium, Titan und Zinn.
- Paul B Tchounwou, Clement G Yedjou, Anita K Patlolla, and Dwayne J Sutton:
Heavy Metals Toxicity and the Environment (2012)Die Toxizität der Schwermetalle hängt von mehreren Faktoren ab, darunter Dosis, Expositionsweg und chemische Spezies sowie Alter, Geschlecht, Genetik und Ernährungszustand der exponierten Personen. Die höchste Toxizität haben Arsen, Kadmium, Chrom, Blei und Quecksilber. Es sind systemische Giftstoffe, die selbst in geringer Menge vielfache Organschäden verursachen. Sie werden auch als krebserregend eingestuft. Diese Übersicht enthält eine Analyse ihres Auftretens in der Umwelt, ihrer Herstellung und Verwendung, ihres Potenzials für eine Exposition des Menschen und der molekularen Mechanismen von Toxizität, Genotoxizität und Karzinogenität.
- Lindsey M. Horton, Mary E. Mortensen, Yulia Iossifova, Marlena M. Wald, and Paula Burgess:
What Do We Know of Childhood Exposures to Metals (Arsenic, Cadmium, Lead, and Mercury) in Emerging Market Countries? (1.2013)In dieser Studie werden die Gesundheitsrisiken von Kindern in Schwellenländern durch Belastung mit Schwermetallen untersucht. Betrachtet werden die Metalle Arsen, Kadmium, Blei und Quecksilber und die Länder Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexiko, Polen, Russland, Südkorea, Taiwan und die Türkei. Die Metall-Konzentration in Blut und Urin ist im Allgemeinen höher als die US-Referenzwerte, und entsprechende Gesundheitsschäden werden gefunden. In diesen Ländern muss die öffentliche Gesundheitspolitik und die Arzt-Ausbildung verbessert werden.
- Paul B Tchounwou, Clement G Yedjou, Anita K Patlolla, and Dwayne J Sutton:
Heavy Metals Toxicity and the Environment (8.2014)
Studie mit umfassender Info zu einigen Schwermetallen: Arsen, Cadmium, Chrom, Blei und Quecksilber.