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Chronische Entzündung
1. Grundlagen
Infektion entsteht durch den Eintritt von unerwünschten Organismen in den Körper und das Wachstum dieser Organismen. Der Körper reagiert darauf mit einer Entzündung (Inflammation). Wenn Sie sich den Knöchel verstauchen, löst Ihr Körper eine Entzündung aus – das ist ein natürlicher Schutzprozess, mit dem die Isolation und Reparatur der beschädigten Zellen beginnt. Diese Reaktion mag zwar unangenehm sein, ist aber für die Genesung und Heilung unerlässlich. Die Entzündung ist die erste Verteidigung des Körpers gegen eine Infektion oder eine Verletzung; sie signalisiert dem Immunsystem, jetzt aktiv zu werden, und leitet damit die Abwehr der Infektion oder die Heilung nach Verletzung ein.
Weitreichende gesundheitliche Probleme entstehen, wenn es dem Immunsystem nicht gelingt, die Eindringlinge schnell zu vertreiben oder schadhafte Zellen zu beseitigen oder zu reparieren, und wenn dadurch die Entzündung chronisch wird. Denn eine unkontrollierte bzw. unangemessen aktivierte oder dauerhafte Entzündung ist eine Fehler-Reaktion des Immunsystems und eine Gefahr für die Gesundheit. Dann wird gesundes Gewebe geschädigt und normale Körperfunktionen werden gestört. Beim Entzündungsverhalten des Körpers kommt es also auf das Gleichgewicht an: nicht zu viel und nicht zu wenig.
Ist eine chronische Entzündung entstanden, dann ist das Immunsystem dauerhaft aktiv; es wird geschwächt und belastet. Anhaltende, stille Entzündungen sind ein ideales Milieu für die Entwicklung chronischer Erkrankungen. Um einen dauerhaften Schwelbrand im Körper zu verhindern, ist ein ausbalanciertes Verhältnis von entzündungsfördernden und -hemmenden Reizen wichtig. Am besten wäre es, wenn Ort und Ursache der chronischen Entzündung gefunden würden und die Ursache behoben werden könnte. Liegt der Verdacht einer chronischen Entzündung vor, dann ist es sinnvoll, sich wenigstens entzündungshemmend zu ernähren.
Anzeichen chronischer Entzündungen können sein:- Ständige Schmerzen.
- Schilddrüsen-Unterfunktion: die Schilddrüse produziert nicht genügend Hormone. Dadurch kann der Stoffwechsel beeinträchtigt werden, Erschöpfung und Depressionen können die Folge sein.
- Schlechte Schlafqualität: Schlafstörungen, Schlafmangel; dadurch könnte sich die Schlafqualität weiter verschlechtern.
- Mehr Stress, mehr Cortisol. Bei chronischem Stress nimmt allerdings die Fähigkeit von Cortisol, Entzündungen abzubauen, ab. Die Entzündungen nehmen zu.
- Eine Nahrungsmittel-Intoleranz wird eigentlich vom Immunsystem beeinflusst. Nahrung, auf die der Körper empfindlich reagiert, triggert einen Entzündungs-Prozess, manchmal auch entzündungsfördernde Zytokine.
Patienten-Beispiele zeigen, dass chronische Entzündungen manchmal jahre- oder jahrzehntelang nicht erkannt werden. Weitere Informationen:
- Das IMD Labor, Berlin, bietet Videos und pdf-Texte für die Fortbildung an:
- Überblick über verschiedene Vorträge: und weitere Themen.
- Kurt E. Müller: Silent Inflammation ‒ Chronische Multisystemerkrankungen (10.2013)
Die Grundlagen von Immunsystem und chronischer Entzündung.
- Individuelle genetische Entzündungsneigung ‒ Ein Risikofaktor für chronisch entzündliche Erkrankungen
- Volker von Baehr, Leiter des IMD:
Chronisch systemische Entzündung ‒ Pathogenese, Diagnostik und sich daraus ableitende Therapieoptionen (Vortrag 11.2019)Der Autor erläutert, welche unterschiedlichen Funktionen im Immunsystem chronische Entzündungen durch Angriff steigern und durch Toleranz bremsen. Warum verlieren Menschen die Immuntoleranz? Mit welchen Parametern kann der Zustand des Immunsystems gemessen werden?
- Zentrum der Gesundheit:
- Entzündungen sind gefährlicher als Sie denken (7.2020)
Umfangreiche Info über Ursachen, Auslöser, Symptomen, Gegenmaßnahmen.
- Entzündungen sind gefährlicher als Sie denken (7.2020)
- Otto Haferkamp: Die akute Entzündung und ihre Zellen (3.1980)
Erläuterung des akuten Entzündungsvorgangs und der dabei vom Körper eingesetzten Zelltypen: Thrombozyten, Granulozyten, Monozyten, Lymphozyten, Plasmazellen, Mastzellen.
- Understanding and Managing Chronic Inflammation
Info zu Ursachen, Symptomen und Behandlung von chronischen Entzündungen.
- Michaela Döll: Risikofaktor Entzündungen (3.2017)
1.1 Entzündungen: Ursache und Folge von Krankheiten
Chronische Entzündungen können verursacht oder begünstigt werden durch
- chronische Giftbelastung, z.B. durch Amalgamfüllungen und andere giftige Metalle oder durch Luftverschmutzung,
- oxidativen Stress,
- ungesunde Ernährung,
- eine ungünstige Darmflora, speziell bei älteren Menschen,
- Übersäuerung,
- Schlafmangel,
- pathogene Keime (Bakterien, Viren etc.), wenn sie auf vorgeschädigtes Gewebe treffen,
- das Coronavirus (SARS-CoV-2) und die gentechnischen Impfstoffe dagegen, weil beide mittels der Spike-Proteine Entzündungen im Gefäßsystem erzeugen,
- Mangel an Vitalstoffen (Vitamine, Mineralien etc.) bei chronischer Darmentzündung (Reizdarm, Morbus Crohn, Leaky Gut), weil die Vitalstoffe nicht gut aus der Nahrung entnommen und aufbereitet werden,
- Krebs, weil die Entzündung zu Zellschädigung führt,
- Autoimmunkrankheiten, weil die Entzündungen das Immunsystem permanent belasten und dessen Fehlfunktion begünstigen,
- Schädigung des Nervensystems,
- vielen anderen chronischen Krankheiten.
1.2 Was sind eigentlich Entzündungen?
Eine Entzündung (Inflammation) ist die natürliche Abwehrreaktion des Körpers auf eine Verletzung oder Infektion, also ein Reparaturmechanismus des Immunsystems, nachdem es Fremdstoffe, Reizstoffe, pathogene Keime (Krankheitserreger) oder beschädigte Zellen im Körper vorgefunden hat. Die Entzündung wirkt auch als Alarmsystem, damit die Reparatur beginnt und unerwünschte Eindringlinge aus dem Körper entfernt werden. Typische äußere Anzeichen einer Entzündung sind Rötung, Schwellung, Überwärmung, Schmerz und funktionelle Einschränkung. Es handelt sich also um die natürliche, biologische Antwort der Selbstheilungskräfte des Körpers.
Die Entzündung wird chronisch, wenn diese unerwünschten Fremdkörper, -substanzen und Erreger permanent in den Körper gelangen oder wenn das Immunsystem keinen Weg findet, sie zu entfernen. Bei chronischen Entzündungen ist die Immunantwort eher unkontrolliert gegen harmlose Fremdantigene, z.B. Allergene, gegen persistierende Erreger, z.B. Candida und Herpesviren, oder gegen körpereigene Zellen gerichtet (Autoimmunität). Das ist vergleichbar einem Schwelbrand, der außer Kontrolle geraten ist, nicht mehr gelöscht werden kann und fortwährende Schäden an Gebäuden oder Landschaft verursacht. Wichtig wäre, die Ursache der chronischen Entzündung zu erkennen und zu beseitigen.
Chronisch-entzündliche Erkrankungen nehmen in allen höher entwickelten Industrienationen in ihrer Inzidenz und Prävalenz stetig zu. Dazu zählen Allergien, Diabetes, Rheuma, Magen-, Darm- oder Schilddrüsenerkrankungen, Osteoporose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Parodontitis und andere chronische Infektionen.
2. Ursachen einer Entzündung
Chronische Entzündungen können auf vielfältige Weise entstehen. Denkbar sind etwa die giftigen Metalle und andere Umweltgifte, die eigentlich kurz nach der Exposition wieder ausgeschieden werden sollten. Wenn das nicht gelingt, erhöht sich die Entzündungsneigung. Von besonderem Interesse sind hier die Metalle in Impfstoffen, weil der Angriff des Immunsystems zum Wirkungsprinzip der Impfstoffe gehört. Sind die Grundlagen für eine chronische Entzündung erst einmal gelegt, dann kann alles, was das Immunsystem angreift, zur weiteren Verstärkung und Chronifizierung der Entzündung beitragen.
- Volker von Baehr:
Autoimmunität, Allergie, Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen ‒ Gibt es einen Zusammenhang zu Zahnersatzmaterialien? (2010)Erkrankungen, die mit chronischen Entzündungszuständen einhergehen, nehmen einen immer höheren Stellenwert ein. Es geht um Allergien, Diabetes, Rheuma, Magen-, Darm- oder Schilddrüsenerkrankungen, Osteoporose, Herz-Kreislauferkrankungen, Parodontitis und andere chronische Infektionen sowie um Autoimmunkrankheiten wie Multiple Sklerose, Morbus Crohn und Diabetes.
- Dequina A. Nicholas, Elizabeth A. Proctor, Madhur Agrawal, Philip A. Kern, Douglas A. Lauffenburger, Barbara S. Nikolajczyk:
Fatty Acid Metabolites Combine with Reduced ß Oxidation to Activate Th17 Inflammation in Human Type 2 Diabetes, auch hier (8.2019)
Kommentar: What drives inflammation in type 2 diabetes? Not glucose, says new researchChronische Entzündungen können auch durch bestimmte Fettsäuren ausgelöst werden, die die Mitochondrien schädigen. Untersucht wurde dies an Entzündungen, die zu Diabetes Typ II führen.
- Joseph Mercola and Christopher R. D'Adamo:
Linoleic Acid: A Narrative Review of the Effects of Increased Intake in the Standard American Diet and Associations with Chronic Disease (13.7.2023)Wikipedia: Linolsäure, Linolensäure, Cardiolipin
Linolsäure (nicht zu verwechseln mit Linolensäure) ist eine essenzielle, zweifach ungesättigte Omega-6-Fettsäure und bei moderatem Verzehr gesundheitsfördernd. Sie kommt in Samenölen, verarbeiteten Lebensmitteln, Restaurantkost und Kosmetika vor; hohe Anteile finden sich in Färberdistelöl, Traubenkernöl und Sonnenblumenöl. Die mit der Nahrung aufgenommene Menge sollte 1 bis 2 % der Kalorien betragen und 5 % nicht überschreiten. In größeren Mengen schädigt Linolsäure die Gesundheit:
- eines der Stoffwechselprodukte, die im Körper aus Linolsäure entstehen, ist die entzündungsfördernde Arachidonsäure;
- oxidierte Stoffwechselprodukte schädigen die Mitochondrien, die den Energieträger ATP erzeugen, und sind vielfältig krankheitsfördernd;
- Verringerung von Glutathion, das für die Entgiftung wichtig ist, durch die Hemmung von Cardiolipin. (Cardiolipin kommt in der inneren Membran von Mitochondrien sowie in bakteriellen Membranen vor.)
Die im Körper gespeicherte Linolsäure wird nur langsam ausgeschieden; Halbwertszeit: ca. 2 Jahre.
2.1 Mastzellen
Mastzellen zählen zu den weißen Blutkörperchen und sind für die unspezifische Immunabwehr von besonderer Bedeutung. Die Hauptaufgabe der Mastzellen besteht darin, bei Kontakt mit einem Krankheitserreger den Körper in einen Alarmzustand zu versetzen, indem sie Entzündungs-Mediatoren (z.B. Histamin, Zytokine) freisetzen. Das ist das Startsignal für eine örtlich begrenzte oder sich ausbreitende Entzündung der Haut und für die Entstehung unterschiedlichster und scheinbar nicht miteinander verbundener Symptome.
Ein Problem entsteht, wenn die Mastzellen ohne besonderen Anlass, meistens ausgelöst durch einen Trigger
, aktiv werden. Das systemische Mastzellaktivierungssyndrom ist charakterisiert durch eine Anreicherung von krankhaft veränderten, (autonom) daueraktivierten Mastzellen in Organen und Geweben, die unkontrolliert Mediatoren und Zytokine freisetzen. Die Folgen sind gravierend; sie reichen von Hautausschlägen, über Gelenkschmerzen bis zu Atemnot.
- Selbsthilfe:
- mastzellenhilfe – Dein Informationsportal für das Mastzellaktivierungssyndrom
Fachinformationen für Ärzte und weitere Behandelnde - Mastozytose e.V. mit Beitrag zum Mastzellaktivierungssyndrom
- mastzellenhilfe – Dein Informationsportal für das Mastzellaktivierungssyndrom
- Wolfgang Taumann:
Das Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) (14.11.2015, umweltmedizinische Jahrestagung)In diesem Vortrag werden typische Erkrankungsformen, Häufigkeit, die Entstehung, Diagnostik und Therapiemöglichkeiten umfassend dargestellt.
- Volker von Baehr, IMD Berlin: Mastzellaktivierungssyndrom ‒ Differentialdiagnostik zur Histaminintoleranz (29.9.2016)
Umfassende Beschreibung von Bedeutung und Funktion der Mastzellen; Labordiagnostik und therapeutische Optionen; Zusammenhang zur Histaminintoleranz.
- Ludwig Manfred Jacob:
Gut belegt, aber fast unbekannt: Die zentrale Rolle der Mastzellaktivierung (MCAS) bei COVID-19, Long Covid und Impfreaktionen (23.11.2021)Jede allergische (z. B. auf einen Bienenstich) und pseudoallergische Reaktion (z. B. Histaminintoleranz) wird von Mastzellen vermittelt. Sie werden als Reaktion auf einen Kontakt mit Krankheitserregern wie Viren, Bakterien oder Parasiten sowie Allergenen aktiv. Sie kommen über den ganzen Körper verteilt im Bindegewebe vor, am häufigsten in der Submukosa von Darm und Atemwegen und in der Lederhaut, in der Nähe von Gefäßen und Nerven.
- Seltene Erkrankungen Bayern (SEB):
Aufzeichnung SEB-Veranstaltung zum Mastzellenaktivierungssyndrom mit Erich Irlstorfer, MdB (23.11.2023, Youtube-Video) - Lexika: DocCheck, Wikipedia
2.2 Hygiene
Hygiene mit sauberem Wasser und einfacher Seife (ohne Biozide) ist gut und wichtig, um gesund zu bleiben. Aber übertriebene Hygiene mit giftigen Stoffen schadet. Wo ist die Grenze?
Warum gibt es seit den 1970er Jahren einen Anstieg von chronisch-entzündlichen Erkrankungen und Allergien? Manche behaupten, der Grund sei (zu) viel Hygiene beim Kleinkind: dadurch werde das Immunsystem zu wenig trainiert, die Hygiene Hypothese
. Im ersten Beitrag (s.u.) wird zusätzlich behauptet, dass auch die Impfungen die Auseinandersetzung des frühkindlichen Organismus mit pathogenen Keimen verhinderten. In diesem und vielen anderen Beiträgen zur Hygiene-Hypothese werden allerdings die Gifte im Impfstoff nicht erwähnt, die das Immunsystem aktiv und nachhaltig schädigen. Und viel Hygiene bedeutet meistens auch vermehrten Einsatz von Desinfektionsmitteln, also giftigen Bioziden.
Hinsichtlich der Gifte, mit denen Kinder durch Impfstoffe und Desinfektionsmittel belastet werden, sollte auch bedacht werden, dass der kindliche Organismus bei weitem nicht so leistungsfähig entgiftet wie der Organismus eines Erwachsenen.
- Die Hygiene Hypothese
Auf dieser impfkritischen Webseite wird die Hygiene-Hypothese im Hinblick auf Impfstoffe beschrieben und für zutreffend gehalten.
- David P Strachan: Hay fever, hygiene, and household size (18.11.1989)
Dieser Artikel ist der Ursprung der
Hygiene Hypothese
. Der Autor glaubte, dass das zunehmende Auftreten von Allergien mit einer geringeren Exposition gegenüber Viren und Bakterien zusammenhängt. Das passiert etwa in kleineren Familien, in denen weniger (oder keine) Geschwister vorhanden sind und die Menschen deshalb als Säuglinge weniger Keimen und Infektionen ausgesetzt sind.
- Dadurch, dass dem Immunsystem zu wenige pathogene Keime angeboten werden und das Immunsystem deshalb zu wenig
trainiert
wird?
Das wäre dieHygiene Hypothese
. - Oder durch die Belastung und Schädigung des kindlichen Immunsystems mit chronisch wirkenden Giften ‒ Haushaltsreiniger, Desinfektionsmittel, Herbizide, Pestizide, Insektizide, Medikamente, Impfstoffe?
2.3 Übersäuerung
Bei Übersäuerung (Acidosis) kann der Körper den Säure-Basen-Haushalt nicht mehr regulieren und den optimalen pH-Wert nicht mehr einstellen. Der optimale pH-Wert ist je nach Körperregion unterschiedlich. Der pH-Wert wird reguliert durch Aufnahme von CO2 aus der Lunge (das Blut wird saurer, pH-Wert sinkt) und die Ausscheidung von Säuren über die Nieren: das Blut wird basischer, pH-Wert steigt. Bei geschädigten Nieren sammelt sich Säure im Körper an und verursacht sehr unterschiedliche Gesundheitsschäden. Der pH-Wert im Blut soll 7,4 betragen; in anderen Körperregionen kann er höher (basischer) oder niedriger (saurer) sein. Übersäuerung begünstigt Mineralienmangel, chronische Entzündungen und verschlechtert die Bedingungen für die körpereigene Entgiftung.
Übersäuerung bzw. Ungleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt kann unterschiedliche Ursachen haben
- Ernährung mit säure-fördernden Lebensmitteln,
- (Hoch-)Leistungssport, Bewegungsmangel, Stress,
- geschädigte Nieren können die Säure nicht abführen.
Etwas (Bio-)Chemie: Substanzen oder Körperbereiche können sauer, neutral oder basisch sein. Neutral entspricht pH = 7, extrem sauer enspricht pH = 1 und extrem basisch entspricht pH = 14.
- Zentrum der Gesundheit:
- Übersäuerung: Der Säure Basen Haushalt
Übersäuerung ist die Ursache von vielen modernen Gesundheitsprobleme - ein Zustand, der ganz zu Beginn eines jeden Leidensweges steht. Was ist Übersäuerung, wie entsteht sie, woran erkennt man sie, was macht sie mit unserem Körper und was ist dagegen zu tun?
- Übersäuerung aus Sicht der Wissenschaft
In der Schulmedizin gilt die chronische und ernährungsbedingte Übersäuerung als Hokuspokus. Hingegen beschäftigen sich einige wissenschaftliche Studien mit der Übersäuerung als Ursache von Krankheitszuständen: zu geringe Knochendichte (Osteopenie), Knochen-, Muskel und Nierenerkrankungen, erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko.
- Übersäuerung: Der Säure Basen Haushalt
- Robey IF, Baggett BK, Kirkpatrick ND, Roe DJ, Dosescu J, Sloane BF, Hashim AI, Morse DL, Raghunand N, Gatenby RA, Gillies RJ:
Bicarbonate increases tumor pH and inhibits spontaneous metastases (3.2009)Der externe pH-Wert von Tumoren ist sehr sauer wegen verstärkter Verstoffwechselung von Glukose bei verschlechterter Durchblutung. Übersäuerung stimuliert die Produktion und Metastasierung von Krebszellen. Durch orale Einnahme von Natriumhydrogencarbonat (Natron, NaHCO3) wird der extrazelluläre pH-Wert angehoben, d.h. die Übersäuerung reduziert, und es wird die Metastasierung reduziert.
- Anne Riemann, Hanna Wußling, Harald Loppnow, Hang Fu, Sarah Reime, Oliver Thews:
Acidosis differently modulates the inflammatory program in monocytes and macrophages, auch hier (1.2016)In dieser Studie wird der Einfluss von Übersäuerung auf die Funktionen und Zellen des Immunsystems untersucht und beschrieben.
- Corbet C, Pinto A, Martherus R, Santiago de Jesus JP, Polet F, Feron O:
Acidosis Drives the Reprogramming of Fatty Acid Metabolism in Cancer Cells through Changes in Mitochondrial and Histone Acetylation (8.2016)Tumore sind gekennzeichnet durch Sauerstoff-Mangel und durch Übersäuerung. Letztere verändert den Fettstoffwechsel von Krebszellen: die Oxidation von Fetten wird beschleunigt.
- Sarah C. Ray, Babak Baban, Matthew A. Tucker, Alec J. Seaton, Kyu Chul Chang, Elinor C. Mannon, Jingping Sun, Bansari Patel, Katie Wilson, Jacqueline B. Musall, Hiram Ocasio, Debra Irsik, Jessica A. Filosa, Jennifer C. Sullivan, Brendan Marshall, Ryan A. Harris and Paul M. O'Connor:
Oral NaHCO3 Activates a Splenic Anti-Inflammatory Pathway: Evidence That Cholinergic Signals Are Transmitted via Mesothelial Cells, auch hier (5.2018)Kommentare:
- Zentrum der Gesundheit:
- Baking Soda May Be What the Doctor Ordered for Rheumatoid Arthritis
- Drinking baking soda could be an inexpensive, safe way to combat autoimmune disease
- Study: Baking Soda Anti-inflammatory ‒ Daily Dose May Fight Autoimmune Diseases
- Video: Drinking baking soda could help combat autoimmune disease
baking soda
, kein Backpulver) ist ein preiswertes Mittel gegen chronische Entzündungen, die durch Übersäuerung begünstigt werden und kennzeichnend für Autoimmunerkrankungen und Krebs sind. In der Studie werden die biochemischen Zusammenhänge beschrieben. - Arm & Hammer (Hersteller): Baking Soda is Bicarbonate Soda (1920)
Mark Sircus: Baking Soda a Cure for Humanity (15.2.2018)
regenerationsprings.com: BakingSoda
DailyMed: ARM AND HAMMER BAKING SODA- sodium bicarbonate powder, for solution
3. Ort der Entzündung
In der Medizin sind kaum Methoden bekannt, um den Ort einer chronischen Entzündung zu finden.
3.1 Zähne
3.1.1 Kieferknochen (Ostitis, NICO)
Eine häufig unerkannte Quelle chronischer Entzündungen befindet sich im Kieferknochen: die Fettig degenerative Osteolyse im Kiefer
(FDOK), auch NICO (neuralgia inducing cavitational osteonecrosis) oder chronische Kieferostitis
genannt. Unerkannt, weil sie mit herkömmlichen bildgebenden Verfahren (Panorama-Röntgenaufnahmen) im Idealfall nur vermutet werden kann und erst mit einer digitalen Volumentomographie (DVT), einem Dental-CT, ggf. auch durch Magnetresonanz (MRT, mit Gabe eines Kontrastmittels, Gadolinium) in Form und Ausdehnung sicher identifiziert wird. Therapie: der Kiefer muss operativ ausgeräumt werden.
FDOK: Fettig degenerative Osteolyse im Kiefer
NICO: Neuralgia inducing cavitational osteonecrosis
- Johann Lechner, Wolfgang Mayer:
Immune messengers in Neuralgia Inducing Cavitational Osteonecrosis (NICO) in jaw bone and systemic interference, auch hier (6.2010)Nach Beseitigung von fettig-degenerativen Bereichen des Kieferknochens ergaben sich gesundheitliche Verbesserungen bei rheumatischen, neuralgischen und chronisch-entzündlichen systemischen Erkrankungen.
- Dr. Johanna Graf und Dr. Karlheinz Graf:
NICO ‒ die versteckte Entzündung im Kieferknochen ‒ Eine seltene Diagnose trotz hoher Inzidenz (6.2018)NICO ist gekennzeichnet durch nekrotisch-fettige Substanz im Kieferknochen und kann eine Vielzahl chronischer Erkrankungen hervorrufen, ohne dass am Kieferknochen Schmerzen entstehen.
Diagnostik: am besten mit einer digitalen Volumentomographie (DVT) oder durch Magnetresonanz-Aufnahme (MRT).
Therapie: vorsichtiges Ausräumen der Knochenhöhle. - Johann Lechner, München:
- Kieferrestostitis und NICO ‒ Einfluss auf neurodegenerative und onkologische Systemerkrankungen
NICO wird mit Fotos und Laborergebnissen detailliert beschrieben.
- Neuralgie induzierende Hohlraum bildende Osteonekrosen (NICO) ‒ Immunmediatoren und Systementgleisungen (2011, aus umg 2-2011)
- Zahnstörfelder und Systemerkrankungen
- Kieferrestostitis und NICO ‒ Einfluss auf neurodegenerative und onkologische Systemerkrankungen
- Dr. Dominik Nischwitz in 72070 Tübingen informieren über NICO
- Lux Zahnärzte, Mannheim: Chronische Entzündungen am Kieferknochen (NICO)
- Dental Cosmetics, Costa Rica
Im Kieferknochen sammeln sich, wie in einer Sondermülldeponie, Schadstoffe aller Art: Viren, Pilze, Bakterien und Parasiten sowie Quecksilber, Arsen, Blei oder Aluminium.
Therapie: alle weichen Bestandteile werden aus dem Kieferknochen chirurgisch entfernt, dann wird der Bereich mit Ozon sterilisiert, und schließlich wird der Defekt mit A-PRF-Membranen aufgefüllt. - ICOSIM e.V.: [Existenz von NICO] Bestätigt durch aktuelles wissenschaftliches Gutachten der TU Dresden,
Albrecht May, TU Dresden: Gutachten (26.2.2021)
- Schulmedizin
Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) glaubt, dass es NICO nicht gibt und lehnt jede Kostenerstattung im Rahmen der privaten Krankenversicherung oder der Beihilfe ab. (2019)
- Beschluss der BZÄK, Beschluss Nr. 32
Die BZÄK sieht
keine medizinische Notwendigkeit für die Durchführung der Diagnostik
und hält deshalb dieBehandlung der sogenannten NICO
und ähnlicher Erkrankungen fürmedizinisch nicht notwendige Maßnahmen
. - Brief der Deutschen Gesellschaft für Umweltzahnmedizin (DEGUZ) an die BZÄK, aus umg 4/2019 (11.2019)
Antwort der Bundeszahnärztekammer
Die DEGUZ kritisiert den Beschluss der BZÄK und weist auf den Stand der Wissenschaft hin. Die diagnostischen Möglichkeiten mit bildgebenden Verfahren werden gründlich dargestellt.
Hinweis: In der Schulmedizin gilt es als
Quacksalberei
, die Existenz von NICO für möglich zu halten. - Beschluss der BZÄK, Beschluss Nr. 32
3.1.2 Parodontitis
Die Parodontitis ist eine chronische, entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates (Parodontium), die mit einem bakteriellen Zahnbelag zusammenhängt und durch fortschreitende Zerstörung des Zahnhalteapparats gekennzeichnet ist. (Der Begriff Parodontose
ist veraltet und sollte nicht mehr verwendet werden.)
Orale Infektionen wie Parodontitis und Abszesse sind sehr häufig. Sie erzeugen oxidativen Stress und tragen oft, ohne dass dies dem Patienten bewusst ist, zu chronischen Krankheiten wie Herzkrankheiten, Autoimmunkrankheit oder Krebs bei. Manche Menschen denken, dass ein infizierter Zahn enorme Schmerzen auslöst, aber Abszesse am Zahn verursachen fast immer überhaupt keine Beschwerden. Zur Diagnostik ist ein bildgebendes 3D-Verfahren erforderlich. Typischerweise geht eine Parodontitis einem Abszess voraus. Sobald die Zahnfleischentzündung schlimm genug ist und die Krankheitserreger die Wurzelspitze des Zahns erreichen, beginnt sich der Abszess zu bilden.
Therapie:
Das Spülen der Zahnzwischenräume mit verdünntem Wasserstoffperoxid ist eine der effektivsten Strategien zur Umkehrung der Parodontitis. Wichtig ist auch ausreichend Vitamin C, da Wasserstoffperoxid und Vitamin C zusammenwirken, um Krankheitserreger und Infektionen zu beseitigen.
- 3D-Verfahren
- Cone Beam-Computertomografie (CBCT) und Mammatomosynthese
- Präzise 3D-Diagnostik in der modernen Zahnmedizin
- Digitale Volumentomographie (DVT): Informationen & DVT-Spezialisten
- Arztsuche DVT
Die DVT ist besonders bei der Herstellung von Implantaten sehr nützlich. Hier ist eine Liste von Zahnärzten, die sich auf Implantate und den Einsatz von DVT spezialisiert haben. (Damit wird keine generelle Empfehlung für Implantate ausgesprochen.)
3.1.3 Wurzelkanäle
Ein Zahn ist (normalerweise) ein lebendes Objekt wie alle Teile eines lebendigen Menschen. Es ist allerdings möglich, den Zahn abzutöten und ihn dennoch weiter im Mund zu belassen. Dazu wird der Wurzelkanal und die Pulpa entfernt, also das Geflecht aus Nervenfasern und Blutgefäßen im Inneren des Zahns und an seiner Wurzel. Dann ist dieser Zahn zwar abgestorben und schmerzfrei, verbleibt aber im Körper. Leider kann ein totes Organ im Körper auf Dauer zu Infekten führen, weil das Immunsystem jetzt den Zahn nicht mehr schützen kann. Im Zahn existieren weiterhin anaerobe Bakterien, produzieren giftige Stoffwechselprodukte und können in andere Bereiche des Körpers wandern.
Dr. Weston A. Price hat erstmals die Probleme um die Wurzelkanalbehandlung gründlich untersucht und beschrieben.
- Die Gefahren von wurzelgefüllten Zähnen
DNA-Studien bestätigen die über hundert Jahre alten Erkenntnisse von Dr. Weston Price! - Zentrum der Gesundheit: Die Folgen einer Zahnwurzelbehandlung
- Film:
Root Cause
, Film-Trailer (5.2020)Kommentar von Johanna Graf, DGUHT.
Ein Mensch erleidet im Alter von ca. 20 Jahren ein Frontzahn-Trauma, in dessen Folge der Nerv eines Zahnes abstirbt. Durch eine Wurzelbehandlung kann dieser Zahn erhalten werden. In den folgenden Jahren kommt es zu einem allmählichen gesundheitlichen Niedergang. Sämtliche schulmedizinischen Behandlungen zur Änderung des Zustandes führen zu keiner dauerhaften Besserung. Der Patient flüchtet deshalb in verschiedene alternative Therapien, die aber auch keine wesentliche Hilfe bringen.
Über verschiedene Umwege kommt er schließlich zu der Erkenntnis, dass sein wurzelbehandelter Zahn die Ursache allen Übels sein könnte ‒ er lässt ihn entfernen und von da an geht es gesundheitlich wieder bergauf, was ihn zu einer Sanierung seines Gebisses nach ganzheitlich-biologischen Kriterien veranlasst. Dann lässt er auch Osteonekrosen (Knochenerweichungen) im Kiefer, die für die Schulzahnmedizin irrelevant sind, als Mitursache seiner Odyssee entfernen. So kommt es schließlich zu einer stabilen Gesundung und einer Wiederherstellung seiner Lebensfreude.
3.2 Chronische Entzündung des Darms
Alle Krankheiten beginnen im Darm.
Hippokrates von Kos (460 - 370 v. Chr.)
Die Darmgesundheit ist der Schlüssel zum allgemeinen Wohlbefinden und beeinflusst durch die komplexen Interaktionen des Mikrobioms im Darm die Immunfunktion, die geistige Gesundheit und die Vorbeugung gegen chronische Krankheiten. Der moderne Lebensstil
, der durch verarbeitete Lebensmittel, Antibiotika und Umweltgifte gekennzeichnet ist, stört die Vielfalt des Mikrobioms. Das trägt zu chronischen Gesundheitsschäden bei.
Der Darm ist Lebensraum von vielen lebensnotwendigen Bakterien, von Viren und Pilzen, und des Mikrobioms, auch als Mikrobiota oder Darmflora bezeichnet. Im Menschen leben ein- bis 10-mal so viele Bakterien wie er Körperzellen hat (so genau weiß man das nicht) und über 1.000 verschiedene Bakterienarten. Im gesunden Darm sind die nützlichen Bakterien gegenüber den schädlichen eindeutig in der Überzahl, und das Immunsystem kann die schädlichen Bakterien, Viren und Parasiten unter Kontrolle halten – ihre Ausbreitung begrenzen.
Nervensystem:
In unserer Darmwand liegen etwa 500 Millionen Nervenzellen, das zweite Gehirn
. Es steuert die Verdauung und steht über die Darm-Hirn-Achse in ständigem Austausch mit dem Zentralnervensystem ‒ u.a. über den Vagusnerv und Botenstoffe. Störungen der Beweglichkeit der Darmmuskulatur beruhen auf einer neuromuskulären Fehlfunktion von Dünn- und/oder Dickdarm, also ggf. auf gestörten Motoneuronen, die die Darmmuskulatur ansteuern. Auch in der Richtung vom Darm zum Gehirn gibt es Einflüsse: die Bakterien im Darm produzieren Botenstoffe (Neurotransmitter) wie Serotonin und Dopamin, die sich im Gehirn auf Stimmung, Gefühlsleben und Verhalten auswirken. Neurotoxische Belastungen im Darm wirken sich auch im Gehirn aus, etwa bei Parkinson und weiteren neurodegenerativen Erkrankungen.
Immunsystem:
Im Darm, speziell in der Darmschleimhaut, befinden sich ca. 70-80% aller Zellen des Immunsystems eines Menschen. Die Darmschleimhaut, also die innere Oberfläche der Darmwand, bildet die Trennmauer zwischen dem Nahrungsbrei/Stuhl, der allerlei Stoffe ‒ nützliche und schädliche ‒ enthält, und dem Blutkreislauf, in dem schädliche Stoffe keinesfalls erwünscht sind und bei Vorhandensein sofort vom Immunsystem bekämpft werden bzw. über Nieren und Leber ausgefiltert und ausgeschieden werden.
Die nützlichen und notwendigen Stoffe ‒ Nährstoffe (Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße) und Vitalstoffe (Vitamine und Mineralien) ‒ müssen durch Darmschleimhaut und Darmwand hindurch gelangen, die schädlichen müssen blockiert und ausgeschieden werden. Die Trennmauer-Funktion erfüllen Immunzellen im Darm, bei einer entzündeten Darmschleimhaut jedoch nur lückenhaft. Bei Fehlbesiedlung des Darms werden diese Immunzellen gestört oder zerstört, in jedem Fall funktionsuntüchtig. Dann gelangen die schädlichen Stoffe durch ein schadhaftes Immunsystem hinein in den Blutkreislauf und den Körper. Dort belasten und schädigen sie das Immunsystem und damit insgesamt die Gesundheit des Menschen.
Chronische Entzündungskrankheiten hängen häufig mit einer erhöhten Durchlässigkeit des Darms (Leaky Gut
) zusammen. Solche Krankheiten sind:
- Autoimmunerkrankungen wie Zöliakie, Typ-1-Diabetes, Multiple Sklerose und Morbus Bechterew (chronisch-entzündliche rheumatische Erkrankung mit Schmerzen und Versteifung von Gelenken),
- Stoffwechselerkrankungen wie Adipositas, Insulinresistenz, nichtalkoholische Fettleber, Schwangerschaftsdiabetes, Hyperlipidämie und Typ-2-Diabetes,
- Darmerkrankungen wie Reizdarmsyndrom, nicht-zöliakische Glutensensitivität und umweltbedingte Erkrankung des Zwölffingerdarms (Duodenum), des ersten Teils des Dünndarms,
- Entzündung des Gehirns: Autismus, Schizophrenie, Depressionen und chronische Müdigkeit/Myalgische Enzephalomyelitis (ME/CFS),
- Hirn- und Leberkarzinome.
Weitere Ursachen der chronischen Darmentzündung
- Chemo- oder Strahlentherapie zerstören Krebszellen, doch leider schädigen sie auch die Schleimhäute im Darm.
- Durch Antibiotika und andere Medikamente werden nicht nur schädliche Keime bekämpft, sondern das gesamte Immunsystem des Darms wird geschädigt. Setzen Sie lieber pflanzliche Antibiotika ein.
- Viele Nahrungsbestandteile ‒ Farb- und Konservierungsstoffe und weitere Zusätze der Lebensmittelindustrie ‒ schaden dem Darm. Konservierungsstoffe in Lebensmitteln haben die Kennzeichnung E200 bis E299. Sie töten die
guten
Darmbakterien, greifen die Darmschleimhaut an und machen sie durchlässiger.
- zu viele schädliche Pilze,
- Fehlbesiedlung mit schädlichen Bakterien, die Dysbiose,
Dysbiose meint ein Ungleichgewicht innerhalb der Darmflora; die Bakteriengemeinschaft kann durch Schadstoffe gestört sein. Zur schädlichen Fremdflora gehören z.B. die Fäulnisbakterien der Spezies Proteus, Klebsiella, Pseudomonas, Sarcina, auch Hefepilze wie Candida albicans, Candida crusei, Candida glabrata, Candida tropicalis sowie Schimmelpilze wie Aspergillus fumigatus und pathogene Vertreter von Colibakterien.
- Durchfall (Diarrhö),
- Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Divertikulitis, Leaky Gut Syndrome, Reizdarm.
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten,
- Allergien, z.B. Heuschnupfen und Photosensibilität, und Kreuzallergien,
- schlechteres Immunsystem, verminderte Infektabwehr,
- Autoimmunkrankheiten wie Rheuma.
- Die Blutgefässe werden durchlässiger, um Wasser, Elektrolyte und Proteine in die entzündeten Körperregionen zu senden, was zu Schwellungen führt, damit dort schneller eine Heilung eintreten kann, die aber nicht kommt.
- Neurologische/psychiatrische Erkrankungen wie Depressionen, Migräne und Parkinson.
Weitere Informationen und Studien zu chronischen Entzündungen des Darms
- Zentrum der Gesundheit
- Magen-Darm-Erkrankungen: eine Übersicht.
- Chronisch entzündliche Darmerkrankung
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen, also Morbus Crohn und Colitis ulcerosa: Symptome, Diagnostik, Ursachen und Risikofaktoren (Antibiotika, Quecksilber, Weichmacher, Vitamin-D- und Vitamin-C-Mangel, ungesunde Ernährung), Therapie.
- Die Darmschleimhaut regenerieren, heilen und schützen
Symptome: Arteriosklerose, Fibromyalgie, Rheuma, Asthma, Autoimmunerkrankungen, Krebs, Diabetes, chronische Müdigkeit und vieles andere
Therapie/Anwendung: Einlauf, Abführmittel, Flohsamenschalen, die Mineralerden Bentonit und Zeolith, Vitalstoffe, Probiotika. - Aufbau der Darmflora: Die Anleitung und Tipps
- Reizdarm ‒ Symptome, Ursachen und Mittel, ein Erfahrungsbericht
Viele Menschen erhalten die Diagnose Reizdarm, leiden in Wirklichkeit aber an einem ganz anderen Problem. Infos zu Symptomen, Diagnose und Therapie.
- Diese Medikamente schaden der Darmflora
Bei den Medikamenten handelt es sich um Protonenpumpenhemmer (PPI), nicht steroidale Entzündungshemmer (NSAID), atypische Antipsychotika (AAP), Krebsmedikamente und Antihistaminika.
- Fettleber abbauen: Diese Massnahmen helfen
Symptome, Diagnose, Folgen und Therapie (Abbau) der Fettleber.
- Schrot & Korn
- Kathrin Burger: Gesund Essen für den Darm: Worauf ihr achten solltet (17.10.2021)
Darmbakterien sind wichtig für unsere Gesundheit. Wie Freundschaften muss man die Bakterien pflegen, etwa mit gesundem Essen.
- Kathrin Burger: Gesund Essen für den Darm: Worauf ihr achten solltet (17.10.2021)
- Gluten, Zöliakie
Das Protein Gluten bildet sich, wenn Weizen, auch Gerste und Roggen, mit Wasser vermischt wird. Es hat die Wirkung eines Klebstoffs und bietet deshalb Vorteile beim Backen. Rund 2,5% der Weltbevölkerung leidet an der Autoimmunkrankheit Zöliakie, der Gluten-Unverträglichkeit. Dabei entsteht eine Entzündung in der Dünndarm-Schleimhaut. Möglicherweise ist Gluten nicht Ursache, sondern nur Auslöser der Störung des Immunsystems.
Arte-Film: Gluten, der Feind in deinem Brot (16.04.2021)
Gluten verursacht Entzündungen, Lebensmittelunverträglichkeiten und Verdauungsbeschwerden. Stimmt das? Viele Menschen ernähren sich inzwischen Gluten-frei. Könnte es sein, dass das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat, mit dem unsere Felder besprüht werden, die Ursache einer neuen weltweiten Epidemie wäre? Im Film wird auch die Entwicklung von Weizensorten, die Back-Techniken und die industrielle, globale Weizen- und Lebensmittelproduktion dargestellt.
- Maria G. Herrera, Maria J. Amundarain, Philipp W. Dörfler, Veronica I. Dodero:
The Celiac-Disease Superantigen Oligomerizes and Increases Permeability in an Enterocyte Cell Model (18.3.2024)Richard Hill, DocCheck: G(l)uten Zeiten, schlechte Zeiten: Darmschleimhaut ade (12.8.2024)
Eingehende Beschreibung der Zusamenhänge von Darmentzündung, Gluten und Zöliakie. Wenn die Darmbarriere durch Gluten geschwächt wird, entsteht eine Immunreaktion. Das geschieht besonders bei bestimmten genetischen Bedingungen.
- Floris Fransen, Adriaan A. van Beek, Theo Borghuis, Sahar El Aidy, Floor Hugenholtz, Christa van der Gaast - de Jongh, Huub F. J. Savelkoul, Marien I. De Jonge, Mark V. Boekschoten, Hauke Smidt, Marijke M. Faas and Paul de Vos:
Aged Gut Microbiota Contributes to Systemical Inflammaging after Transfer to Germ-Free Mice (11.2017)Kommentar: Gut bacteria linked to age-related conditions
Tierversuch (Mäuse): Eine ungünstige Darmflora (Mikrobiota), wie sie besonders in älteren Menschen anzutreffen ist, trägt zur chronischen Entzündung bei. Die Darmflora lässt sich am besten über gesunde Ernährung beeinflussen.
- Luis F. Camarillo-Guerrero, Alexandre Almeida, Guillermo Rangel-Pineros, Robert D. Finn, Trevor D. Lawley:
Massive expansion of human gut bacteriophage diversity (2.2021)In dieser Studie wurde die Vielfalt von Viren und Bakterien im menschlichen Darm untersucht. Es wurden über 140.000 verschiedene Viren in rund 28.000 Stuhlproben aus den 5 Kontinenten gefunden und in einer Datenbank katalogisiert.
- Darm und Lunge
Es gibt eine Interaktion zwischen Darmflora und Lunge und eine Abhängigkeit der Immunzellen in der Lunge von der Bildung von Immunzellen in den Magen-Darm-Wänden (Epithel). Darm und Lunge stehen in einem bidirektionalen Austausch über das Blut- und Lymphgefäßsystem, die sogenannte Darm-Lungen-Achse.
- Elke Wolf, Pharmazeutische Zeitung: Wie der Darm die Lunge schützt (9.11.2021)
Weil das Darmmikrobiom mit dem Mikrobiom der Lunge kommuniziert, könnten sich durch die orale Einnahme von Heilmitteln Infekte der Atemwege beeinflussen lassen. Forschungsergebnisse stützen das, was zunächst ungewöhnlich klingt.
- Elke Wolf, Pharmazeutische Zeitung: Wie der Darm die Lunge schützt (9.11.2021)
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und Krankenkasse
- DocCheck: CED: Neues Versorgungsangebot (8.2020)
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind Teil der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung.
- DocCheck: CED: Neues Versorgungsangebot (8.2020)
3.2.1 Das Leaky-Gut-Syndrom
Nicht nur krankmachende Darmbakterien und Pilze erzeugen Verdauungsgifte, sondern auch gesunde Bakterien. Normalerweise werden diese Gifte von einer gesunden Schleimhaut auf der Darm-Innenwand zurückgehalten. Beim Leaky-Gut-Syndrom (leaky gut = löchriger Darm) ist die Barrierefunktion der Schleimhaut so gestört und die Durchlässigkeit der Darmwand so sehr erhöht, dass auch normale Verdauungs-Substanzen in den Körper gelangen, die eigentlich im Darm bleiben und mit dem Stuhl ausgeschieden werden sollten. Durch eine einfache Stuhluntersuchung lässt sich die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut bestimmen. Dazu werden das Alpha-1-Antitrypsin oder Calprotectin gemessen. Erhöhte Werte lassen Rückschlüsse auf eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut zu.
Eine gesunde Darmschleimhaut nimmt keine Allergene auf, da sie durch das Immunsystem in der Schleimhaut sofort erkannt und unschädlich gemacht werden, oder die Allergene werden vom Immunsystem einfach toleriert. Beim Leaky-Gut-Syndrom können Allergene ungehindert die Darmwand durchdringen und so die Symptome einer Allergie, etwa eine Nahrungsmittelallergie bzw. Nahrungsmittel-Unverträglichkeit, auslösen. Um zu verhindern, dass Allergene auf diese Weise in den Körper gelangen, muss sich die Schleimhaut wieder regenerieren und schließen. Das kann gelingen, wenn man probiotische, effektive Mikroorganismen über einen längeren Zeitraum einnimmt. Diese speziellen Mikroorganismen ernähren und reinigen die Darmschleimhaut und bauen eine intakte Darmflora auf.
In der Schulmedizin weiß man nicht so genau, ob es Leaky Gut überhaupt gibt, und falls ja, ob es für die Gesundheit nützlich oder schädlich ist. (Quelle: Wikipedia)
- Zentrum der Gesundheit: Leaky Gut Syndrom ‒ Der undichte Darm
Inhalt: Was ist Leaky Gut, Aufbau der Darmbarriere, Symptome, Autoimmunerkrankungen, Ursachen, Nachweismethoden (Zolunin-Test), Therapie.
- Yusuke Kinashi and Koji Hase:
Partners in Leaky Gut Syndrome: Intestinal Dysbiosis and Autoimmunity (4.2021)Die Störung der Darmflora (Dysbiose) verschlechtert die Barriere, die durch die Epithelzellen des Darms aufgebaut wird. Die Epithelzellen verhindern das Eindringen von Schadstoffen aus dem Darm in den übrigen Körper. Eine Störung der Epithelbarriere erhöht die Durchlässigkeit des Darms (Leaky-Gut-Syndrom), was schließlich zu Autoimmunkrankheiten wie Typ-1-Diabetes, Multipler Sklerose, rheumatoider Arthritis und Zöliakie beiträgt.
- Diagnostik
- Alpha-1-Antitrypsin ist ein Akut-Phase-Protein und Marker für eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut. Der Laborwert ist bei chronisch entzündlichen Prozessen erhöht. Weitere Info im DocCheck Flexikon oder Wikipedia.
- Calprotectin ist ein Protein, das von neutrophilen Granulozyten bei entzündlichen Darmerkrankungen vermehrt gebildet wird. Erhöhte Calprotectin-Werte finden sich insbesondere bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.
- Zonulin ist ein Protein, das die Durchlässigkeit (Permeabilität) der
Tight junctions
der Darmschleimhaut beeinflusst.
3.2.2 Darmentzündung durch Umweltgifte
- Clémence Defois, Jérémy Ratel, Ghislain Garrait, Sylvain Denis, Olivier Le Goff, Jérémie Talvas, Pascale Mosoni, Erwan Engel & Pierre Peyret:
Food Chemicals Disrupt Human Gut Microbiota Activity And Impact Intestinal Homeostasis As Revealed By In Vitro Systems, auch hier (7.2018)Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), PCB, bromhaltige Flammschutzmittel (PBB), Dioxine, Pestizide und heterozyklische Amine schädigen die Darmflora. Die Stoffwechselprodukte von Darmbakterien, die durch Schadstoffe entstanden sind, fördern die chronische Entzündung im Darm, erkennbar an der Freisetzung des Zytokins IL-8 aus den Darmwänden (aus den Epithelzellen). Mit Bio-Produkten vermeiden Sie diese Schadstoffe.
- A Faye, K Allin, A Iversen, M Agrawal, J Faith, J F Colombel, T Jess:
Antibiotics as a risk factor for older onset IBD: Population-based cohort study (21.1.2022)Chris Dall: Antibiotics linked to inflammatory bowel disease in older adults (13.5.2022)
Antibiotic use associated with inflammatory bowel disease in older adults
Nach Auswertung der Daten von mehr als 2,3 Millionen dänischen Erwachsenen im Alter von 60 bis 90 Jahren ergibt sich: Menschen über 60, die Antibiotika eingenommen haben, haben ein um 64 % erhöhtes Risiko für eine entzündliche Darmerkrankung. Das erhöhte Risiko besteht bei allen Antibiotika, besonders bei Fluorchinolonen (Produkte: Cipro und Levaquin).
3.2.3 Therapie der Darmentzündung
Therapeutische Optionen zur Reduktion von Darmentzündungen und Verbesserung der Darmflora:- die Aminosäure L-Glutamin,
- Knochenbrühe ‒ mit Kollagen-haltiger Gelatine,
- Kräuter ‒ Rot-Ulme und Eibischwurzel,
- Probiotika, z.B. fermentierte Nahrung,
- Kokosöl,
- Intervallfasten,
- Darmreinigung.
Weitere darmfreundliche Lebensmittel:
Sauerkraut, Spargel, Ananas, rohe Zwiebel, roher Knoblauch, Apfelessig, Kimchi (fermentiertes Gemüse aus der koreanischen Küche), Ingwer und Löwenzahn.
Weitere Infos und Studien
- Bradley Leech, Janet Schloss and Amie Steel:
Treatment Interventions for the Management of Intestinal Permeability: A Cross-Sectional Survey of Complementary and Integrative Medicine Practitioners (6.2019)
Kommentar: Exploring treatment interventions that complementary and integrative medicine practitioners use for increased intestinal permeabilityTherapie-Optionen für die Behandlung der Darm-Durchlässigkeit (Leaky Gut): Zink, Probiotika, Vitamin D, Glutamin, Kurkuma und Saccharomyces boulardii; Meidung von Alkohol, Gluten und Milchprodukten.
- Azza Abdel-Gadir, Emmanuel Stephen-Victor, Georg K. Gerber, Magali Noval Rivas, Sen Wang, Hani Harb, Leighanne Wang, Ning Li, Elena Crestani, Sara Spielman, William Secor, Heather Biehl, Nicholas Dibendetto, Xiaoxi Dong, Dale T. Umetsu, Lynn Bry, Rima Rachid, and Talal A. Chatila:
Microbiota Therapy Acts Via a Regulatory T Cell MyD88/RORγt Pathway to Suppress Food Allergy, auch hier (7.2019)
Kommentar: Gut bacteria changes a target to address food allergies, study findsBei Nahrungsmittelallergien spielen die Darmbakterien eine wichtige Rolle: es gibt schädliche Bakterien und einen Mangel an schützenden Bakterien. Durch die Gabe nützlicher Bakterien (Clostridiales, Bacteroidetes) konnte ein therapeutischer Erfolg erzielt werden, besser als die bisher übliche Desensibilisierung.
- Hannah C. Wastyk, Gabriela K. Fragiadakis, Dalia Perelman, Dylan Dahan, Bryan D. Merrill, Feiqiao B. Yu, Madeline Topf, Carlos G. Gonzalez, William Van Treuren, Shuo Han, Jennifer L. Robinson, Joshua E. Elias, Erica D. Sonnenburg, Christopher D. Gardner, Justin L. Sonnenburg:
Gut-microbiota-targeted diets modulate human immune status, auch hier (12.7.2021)Pressemitteilung:
A fermented-food diet increases microbiome diversity and lowers inflammation, study findsEine Diät mit hochfermentierten Lebensmitteln erhöht die Mikrobiota-Vielfalt und verringert chronische Entzündungen im Darm. Fermentierte Lebensmittel helfen, der verminderten Mikrobiom-Diversität und der erhöhten Entzündung entgegenzuwirken, die in der industrialisierten Gesellschaft allgegenwärtig sind.
4. Wirkung der Entzündung
4.1 Chronische Entzündung und Krebs
- Seth Rakoff-Nahoum: Why Cancer and Inflammation? (12.2006)
Krebszellen sind gegenüber gesunden Zellen genetisch verändert und können deshalb unkontrolliert wachsen. Allerdings wird das Tumorwachstum durch eine bestimmte Umgebung gefördert, die nicht aus Krebszellen bestehen muss, sondern von chronischer Entzündung gekennzeichnet ist. In dieser Studie wird der Zusammenhang zwischen Krebs und Entzündung dargestellt.
- Hochdosis-Vitamin-C gegen chronische Entzündungen und Krebs
- Mikirova N, Casciari J, Rogers A, Taylor P:
Effect of high-dose intravenous vitamin C on inflammation in cancer patients (9.2012)Bei Krebspatienten konnte die chronische Entzündung, gemessen mit dem Biomarker CRP und mit Zytokinen, durch Hochdosis - Vitamin C (7,5 bis 50 g) deutlich reduziert werden.
- Nina Mikirova, Joseph Casciari, Neil Riordan and Ronald Hunninghake:
Clinical experience with intravenous administration of ascorbic acid: achievable levels in blood for different states of inflammation and disease in cancer patients, auch hier (8.2013)Durch Vitamin C wird die Metastasierung der Krebszellen verhindert. Krebspatienten haben häufig starken Mangel an Vitamin C und hohe Entzündungswerte. Durch therapeutische, also hohe Dosen von Vitamin C kann der Körper Wasserstoffsuperoxid (H2O2) bilden, womit Krebszellen abgetötet und gesunde Zellen nicht geschädigt werden.
- Mikirova N, Casciari J, Rogers A, Taylor P:
- Vitamin D gegen chronische Entzündungen und Krebs
- Janelle C. Arthur, Ernesto Perez-Chanona, Marcus Mühlbauer, Sarah Tomkovich, Joshua M. Uronis, Ting-Jia Fan, Barry J. Campbell, Turki Abujamel, Belgin Dogan, Arlin B. Rogers, Jonathan M. Rhodes, Alain Stintzi, Kenneth W. Simpson, Jonathan J. Hansen, Temitope O. Keku, Anthony A. Fodor, and Christian Jobin:
Intestinal inflammation targets cancer-inducing activity of the microbiota (10.2012)Kommentare:
- Rainer Mutschler: Verbindung zwischen Darmbakterien, Entzündungen und Krebs
- Clear links found between inflammation, bacterial communities and cancer
- Megan Brooks, Medscape: New Insight on How a Western Diet May Cause Colorectal Cancer (1.7.2022)
Die westliche Ernährungsweise mit ihrem hohen Anteil an rotem und verarbeitetem Fleisch, Zucker und raffiniertem Getreide und ihrem geringen Anteil an Gemüse und Hülsenfrüchten führt nachweislich zu systemischen und intestinalen (Darm-)Entzündungen und erhöht das Risiko für DNA-Schäden und Darmkrebs, u.a. abhängig von der Darmflora.
- Video: Entstehung von Krebs
Grafisch anschauliche Erläuterung, wie Krebs entsteht und welche Abwehrmaßnahmen der Körper dagegen einsetzt.
4.2 Chronische Entzündung im Nervensystem
Von besonderer Bedeutung sind das zentrale Nervensystem (Gehirn, Rückenmark, ZNS) und das enterische Nervensystem (Nervenzellen im Magen-Darm-Trakt, ENS). In beiden findet man Neurotransmitter: die exzitatorischen (z.B. Serotonin und Dopamin) und die inhibitorischen (z.B. Gamma-Aminobuttersäure, GABA, und Glycin). Der Vagus-Nerv, die Darm-Hirn-Achse
, stellt die Verbindung zwischen beiden Nervensystemen her.
- Elisa Brietzke, Laura Stertz, Brisa Simões Fernandes, Marcia Kauer-Sant'Anna, Marcello Mascarenhas, Andréia Escosteguy Vargas, José Artur Chies, Flávio Kapczinskia:
Comparison of cytokine levels in depressed, manic and euthymic patients with bipolar disorder, auch hier (2.2009)Bei depressiven und bipolaren Patienten sind die proinflammatorischen Zytokine erhöht und zeigen damit das Vorliegen einer chronischen Entzündung an. Also sollte in diesen Krankheitsfällen der Verbesserung des Immunsystems besondere Beachtung geschenkt werden.
- Wei H, Chadman KK, McCloskey DP, Sheikh AM, Malik M, Brown WT, Li X:
Brain IL-6 elevation causes neuronal circuitry imbalances and mediates autism-like behaviors, auch hier (6.2012)Bei erhöhten Werten von IL-6 zeigen sich Schäden an Neuronen und Synapsen und ein Verhalten, das Autismus gleicht (Tierversuch).
- Tuomas H. Mertsalmi, Eero Pekkonen, Filip Scheperjans:
Antibiotic Exposure and Risk of Parkinson's Disease in Finland: A Nationwide Case-Control Study, auch hier: _1_ _2_ (11.2019)Kommentar: Study links some antibiotics to a raised risk of Parkinson's disease
Einige Antibiotika können offenbar wegen ihrer schädlichen Auswirkungen auf die Darmflora Parkinson verursachen. Zwischen dem Antibiotika-Einsatz und dem Ausbruch der Krankheit können 10-15 Jahre vergehen.
- Wendeln AC, Degenhardt K, Kaurani L, Gertig M, Ulas T, Jain G, Wagner J, Häsler LM, Wild K, Skodras A, Blank T, Staszewski O, Datta M, Centeno TP, Capece V, Islam MR, Kerimoglu C, Staufenbiel M, Schultze JL, Beyer M, Prinz M, Jucker M, Fischer A, Neher JJ:
Innate immune memory in the brain shapes neurological disease hallmarks (4.2018)Kommentar: Ein Immungedächtnis im Gehirn / An immunological memory in the brain
Entzündungs-Reaktionen können die Immunzellen des Gehirns dauerhaft ändern, was bedeutet, dass diese Zellen ein immunologisches Gedächtnis haben. Dieses Gedächtnis kann die Entwicklung neurologischer Erkrankungen beeinflussen, die später im Leben auftreten. Daraus wird deutlich, wie wichtig es ist, chronischen Entzündungsprozessen im Gehirn wirksam vorzubeugen. - Qianquan Ma, Changsheng Xing, Wenyong Long, Helen Y. Wang, Qing Liu & Rong-Fu Wang:
Impact of microbiota on central nervous system and neurological diseases: the gut-brain axis, auch hier (3.2019)Es gibt eine gegenseitige Beeinflussung zwischen dem Mikrobiom des Darms (Darmflora) und dem Gehirn. Diese Beeinflussung bzw. Kommunikation übt einen entscheidenden Einfluss während der Entwicklung des Gehirns, beim Abbau des Gehirns (Neurodegeneration) und bei Gehirntumoren aus. In dieser Studie wird erläutert, wie diese Kommunikation durch neurologische Erkrankungen gestört wird und wie Veränderungen am Darm-Mikrobiom neue therapeutische Optionen zur Behandlung von Erkrankungen des zentralen Nervensystems bieten.
- Michael T. Treadway, Jessica A. Cooper, Andrew H. Miller:
Can't or Won't? Immunometabolic Constraints on Dopaminergic Drive, auch hier: _1_ _2_ (4.2019)Kommentare:
Menschen sind erschöpft und antriebslos und sie bewegen sich zu wenig: können sie nicht, oder wollen sie nicht? Durch Analyse der Entzündungswerte (inflammatorische Zytokine) wird objektiv deutlich, dass diesen Menschen die Energie fehlt, u.a. erkennbar an niedrigen Dopamin-Werten. Die Motivation geht verloren, psychiatrische Störungen können entstehen.
- Fengtao Guo, Lin Jing, Yunfan Xu, Kun Zhang, Ying Li, Ning Sun, Penghong Liu & Huanhu Zhang:
Gut microbiota and inflammatory factor characteristics in major depressive disorder patients with anorexia (2.5.2024)Patienten mit Depressionen und Essstörungen (Magersucht, Anorexie) haben im Vergleich zu gesunden Personen eine andere Darmmikrobiota und eine Entzündung im Darm (erhöhte CRP-Werte).
... kurzkettige Fettsäuren spielen eine entzündungshemmende Rolle, indem sie den NF-κB-Signalweg stören. Eine Nahrungsergänzung mit kurzkettigen Fettsäuren kann Entzündungen verringern und depressive Symptome lindern. Ein Rückgang der Bakterien, die kurzkettige Fettsäuren produzieren, kann über eine Entzündungsreaktion Depressionen verursachen. Diese Entzündungsmoleküle stören den Appetit und fördern Anorexie. Es wurde gezeigt, dass Entzündungen im Hypothalamus Anorexie verursachen, indem sie die Serotoninverfügbarkeit hochregulieren und seine Signalwege im Hypothalamus stimulieren.
Hinweis: Die Aktivierung von NF-κB gilt als kritisch für die Entstehung von Entzündungen (siehe Wikipedia).
4.2.1 Darm-Hirn-Achse
Gehirn und Darm sind miteinander verbunden. Wir spüren das bei dem Gefühl von Schmetterlingen
im Bauch, vor einer wichtigen und schwierigen Aufgabe, bei stressbedingten Magengeschwüren, bei Appetit, der von Emotionen abhängt, und bei unserer Intuition in Form eines Bauchgefühls
.
Wie kommunizieren Gehirn und Darm miteinander? Ein dickes Neuronen-Kabel
verläuft zwischen dem Gehirn und dem Darm und bildet den Vagusnerv, den längsten der 12 Hirnnerven und Zentralnerv des Parasympathikus. Seine rund 100.000 Nervenfasern verzweigen sich vom Gehirnstamm aus zu fast allen inneren Organen wie Herz, Lunge, Magen, Leber und Darm. Der Vagusnerv dient als bidirektionale Informationsautobahn, wobei Gehirn und Darm innerhalb von Millisekunden Nachrichten einander zusenden.
- Harvard Medical School: The gut-brain connection
Es gibt eine Verbindung zwischen Hirn und Darm mit intensivem Austausch von Signalen. Ein geschädigter Darm sendet Signale zum Gehirn, und ein gestörtes Gehirn sendet Signale zum Darm. Deshalb können Darm-Probleme Ursache oder Folge von Gehirn-Problemen (z.B. Ängste, Stress oder Depressionen) sein.
- Tom Knuesel and M. Hasan Mohajeri:
The Role of the Gut Microbiota in the Development and Progression of Major Depressive and Bipolar Disorder (23.12.2021)Es gibt einen Zusammenhang zwischen der Darmflora und schweren depressiven und bipolaren Störungen. Die Bakterien-Vielfalt im Darm ist dann vermindert. Probiotika, die Bifidobacterium und/oder Lactobacillus spp. enthalten, scheinen depressive Symptome zu verbessern.
- Lijia Changa, Yan Wei, Kenji Hashimoto:
Brain-gut-microbiota axis in depression: A historical overview and future directions (5.2022)Kommentar in DocCheck: Depression: Gesundes Mikrobiom, glücklicher Mensch?
Depressionen sind zwar die häufigste psychische Störung, aber die Ursache ist noch immer unklar. In dieser Studie wird gezeigt, dass Veränderungen in der Darmmikrobiota, kurzkettige Fettsäuren, D-Aminosäuren und Metaboliten aus Mikroben eine Schlüsselrolle bei der Entstehung der Depression über die Gehirn-Darm-Mikrobiota-Achse spielen. Therapien für Depressionen werden diskutiert.
- Giuseppe Marano, Marianna Mazza, Francesco Maria Lisci, Michele Ciliberto, Gianandrea Traversi, Georgios Demetrios Kotzalidis, Domenico De Berardis, Lucrezia Laterza, Gabriele Sani, Antonio Gasbarrini, Eleonora Gaetani:
The Microbiota-Gut-Brain Axis: Psychoneuroimmunological Insights, auch hier (20.3.2023)Es geht um die Rolle der Darmflora, um die damit verbundenen Autoimmunprozesse bei psychiatrischen Erkrankungen und um den Einfluss der Ernährung auf die Darmflora und die psychische Gesundheit. Bei ungünstiger Darmflora wird die Durchlässigkeit der Darmbarriere erhöht, was zu einem Zytokinsturm führt und als Folge zu einer systemischen Entzündungsaktivierung und Immunreaktion. Das kann Auswirkungen auf die Freisetzung von Neurotransmittern haben, die Aktivität der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse verändern und die Versorgung des Gehirns verschlechtern.
4.2.2 Parkinson
Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung. Durch Reduzierung der Dopamin-Produktion in der Substantia Nigra im Gehirn werden die Motoneuronen bis hin zur totalen Zerstörung geschädigt. Es kommt zu Muskelstarre, Zittern, gebeugter Körperhaltung, Erschöpfung und psychischen Symptomen wie Lust- und Antriebslosigkeit. In den Nervenzellen entstehen Proteinablagerungen, die Lewy-Körperchen
. Neben Quecksilber und Aluminium sind Pestizide und andere Umweltgifte eine Ursache der Erkrankung.
amalgam-informationen.de: Infos und Links zur Ursache von Parkinson.
Häufig sind Entstehung und Fortschreiten von Parkinson mit einem Mangel an wichtigen Vitalstoffen (Vitaminen und Mineralien) verbunden, ggf. dadurch mitverursacht.
Der Darm scheint bei der Entstehung der Krankheit eine wichtige Rolle zu spielen. Im Darm von Parkinson-Patienten wurden Anzeichen einer chronischen Entzündung und einer gestörten Durchlässigkeit gefunden. Bei Parkinson kommt es in den betroffenen Nervenzellen zu Ablagerungen von fehlgefalteten Proteinen, dem α-Synuklein. Diese α-Synuklein-Ablagerungen finden sich bei Betroffenen auch im Magen-Darm-Trakt und zwar bereits in der Prodromalphase. Es könnte sein, dass die Erkrankung im Darm beginnt und sich das fehlgefaltete α-Synuklein über den Nervus vagus bis ins Gehirn ausbreitet.
Für diese Hypothese spricht die Beobachtung, dass Menschen, die sich wegen eines medikamentös nicht beherrschbaren Magengeschwürs einer Vagotomie (Unterbrechung des Vagusnervs) unterzogen haben, ein geringeres Parkinson-Risiko aufweisen. Außerdem gibt es Unterschiede in der Darmflora zwischen Parkinson-Kranken und Gesunden. (Quelle: DocCheck: Der neueste Scheiß in der Parkinson-Therapie?, (29.4.2024)
- Timothy R. Sampson, Justine W. Debelius, Taren Thron, Stefan Janssen, Gauri G. Shastri, Zehra Esra Ilhan, Collin Challis, Catherine E. Schretter, Sandra Rocha, Viviana Gradinaru, Marie-Francoise Chesselet, Ali Keshavarzian, Kathleen M. Shannon, Rosa Krajmalnik-Brown, Pernilla Wittung-Stafshede, Rob Knight, and Sarkis K. Mazmanian:
Gut Microbiota Regulate Motor Deficits and Neuroinflammation in a Model of Parkinson's Disease (12.2016)Die Darmflora kann zu neurologischen Erkrankungen wie Parkinson beitragen, etwa durch Anhäufung des Proteins α-Synuclein (αSyn) und Schädigung der Motoneuronen. Stoffwechselprodukte der Darmflora führen zur Entzündung des enterischen Nervensystems, wie es bei Parkinson beobachtet wird. (Tierversuch)
- Nicholas M. Vogt, Robert L. Kerby, Kimberly A. Dill-McFarland, Sandra J. Harding, Andrew P. Merluzzi, Sterling C. Johnson, Cynthia M. Carlsson, Sanjay Asthana, Henrik Zetterberg, Kaj Blennow, Barbara B. Bendlin & Federico E. Rey:
Gut microbiome alterations in Alzheimer's disease (10.2017)Alzheimer-Patienten haben eine weniger vielfältige Darmflora (geringere Diversität). Es wird allerdings nicht klar, ob der Autoimmunprozess, der Alzheimer zugrunde liegt, auch die Darmflora schädigt, oder ob die geschädigte Darmflora zu Alzheimer beiträgt. Vielleicht gilt beides.
- Mark E. M. Obrenovich: Leaky Gut, Leaky Brain? (10.2018)
Leaky Gut
bedeutet Erhöhung der Durchlässigkeit der Dünndarm-Schleimhaut, wodurch Bakterien, toxische Stoffwechselprodukte aus dem Verdauungstrakt, bakterielle Toxine und kleine Moleküle in den Blutkreislauf gelangen. Es entstehen systemische Entzündungen, auch Zöliakie (Empfindlichkeit gegen das Klebereiweiß Gluten) und Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Depressionen und psychiatrische Störungen. In dieser Studie werden die neurophysiologischen Grundlagen von Leaky Gut und der Beitrag der Mikrobiota zu Entzündungen, zu Schäden am Magen-Darm-Trakt und der Blut-Hirn-Schranke behandelt. - Filip Scheperjans, Pascal Derkinderen, Per Borghammer:
The Gut and Parkinson's Disease: Hype or Hope?, auch hier (18.12.2018)Aus zwei Jahrzehnten Forschung zur Darm-Hirn-Achse bei Morbus Parkinson ergibt sich, dass Veränderungen an den neuronalen Strukturen im Darm der Parkinson-Diagnose um Jahre vorausgehen können. Das gibt einen Einblick in die Entstehung und Pathogenese der Krankheit. Es muss noch erforscht werden, welche Rolle die Durchlässigkeit des Darms (leaky gut) und das Alpha-Synuclein spielen.
- Sangjune Kim, Seung-Hwan Kwon, Tae-In Kam, Nikhil Panicker, Senthilkumar S. Karuppagounder, Saebom Lee, Jun Hee Lee, Wonjoong Richard Kim, Minjee Kook, Catherine A. Foss, Chentian Shen, Hojae Lee, Subhash Kulkarni, Pankaj J. Pasricha, Gabsang Lee, Martin G. Pomper, Valina L. Dawson, Ted M. Dawson, Han Seok Ko:
Transneuronal Propagation of Pathologic α-Synuclein from the Gut to the Brain Models Parkinson's Disease, auch hier (6.2019)
Kommentar: Parkinson's Disease-Causing Protein Hijacks Gut-Brain AxisDie Wanderung von pathologischem α-Synuklein vom Darm über den Vagusnerv zum Gehirn verursacht Parkinson. Dabei degenerieren die Dopamin-Neuronen.
- Ravinder Nagpal, Bryan J. Neth, Shaohua Wang, Suzanne Craft, Hariom Yadav:
Modified Mediterranean-ketogenic diet modulates gut microbiome and short-chain fatty acids in association with Alzheimer's disease markers in subjects with mild cognitive impairment (9.2019)Alzheimer im Anfangsstadium und kognitive Einschränkungen sind mit einer veränderten Darmflora verbunden. Ketogene Mittelmeer-Diät wirkt positiv.
- Luisa Seguella, Giovanni Sarnelli, Giuseppe Esposito:
Leaky gut, dysbiosis, and enteric glia activation: the trilogy behind the intestinal origin of Parkinson's disease, auch hier (1.2020)Es gibt einen Zusammenhang zwischen der erhöhten Durchlässigkeit der Darmwand (
Leaky Gut
), der Aktivierung des Immunsystems in der Darmschleimhaut, Veränderungen der Darmflora und der Schädigung der Glia-Zellen des enterischen Nervensystems (s. nebenstehendes Bild). Lange vor Ausbruch klinischer Symptome von Parkinson sind die Schädigungen im Darm wahrnehmbar. - Helena Lahoda Brodska, Jiri Klempir, Jan Zavora and Pavel Kohout:
The Role of Micronutrients in Neurological Disorders (25.9.2023)MedicalNewsToday: Can micronutrients help treat neurological diseases, such as Parkinson's? (2.10.2023)
Ein Mangel an Mikronährstoffen kann neurologische Erkrankungen verursachen. Ein lange andauernder Mangel kann neurodegenerative Prozesse vorantreiben und dadurch das Risiko für Alzheimer, Parkinson, Huntington, die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und weitere neurologische Autoimmunkrankheiten steigern.
Für Parkinson notieren die Forscher: eine dauerhafter Mangel an den Vitaminen A, D, E, B1, B6, B9 (Folsäure) und C spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Parkinson. Beispielsweise führt eine Verringerung von Thiamin (Vitamin B1) zu einer schnelleren Degeneration dopaminerger Neuronen, und ein Vitamin-C-Mangel beeinträchtigt die Wirkung des Parkinson-Medikaments Levodopa.
Die Wirkung der Darm-Hirn-Achse:
Parkinson als Beispiel einer neurologischen Erkrankung, die im Darm entsteht (aus dem Beitrag von Seguella et al.).
4.2.3 Zentrales Nervensystem
Entzündungen im zentralen Nervensystem sind der Schlüssel bzw. das initiale Ereignis zu den neurodegenerativen Erkrankungen wie Demenz und Alzheimer.
- Joseph Mercola:
Interview mit Dr. Dale Bredesen, Direktor für neurodegenerative Krankheitsforschung an der UCLA School of Medicine (USA, Universität von Kalifornien, Los Angeles, Medizinisches Institut). Bredesen ist Autor des BuchsThe End of Alzheimer's: The First Program to Prevent and Reverse Cognitive Decline
.Video Transcript, auf deutsch, Link zum Video
Bredesen hat mehr als vier Dutzend Variablen identifiziert, die einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung von Alzheimer haben, doch im Grunde handelt es sich um die Fehlfunktion der Mitochondrien. Die Mitochondrien sind maßgeblich an der Energieproduktion im Gehirn beteiligt. Dabei entstehen auch freie Radikale; bei zu vielen freien Radikalen ist mit Funktionsstörungen der Mitochondrien zu rechnen.
Bredesen hat sich auch mit der Entstehung der Amyloide beschäftigt, einem Merkmal von Alzheimer. Die Amyloidproduktion ist eigentlich eine Schutzreaktion auf verschiedene Arten von zellulären Angriffen. Während einer Entzündung wird Amyloid als sehr wirksames antimikrobielles Gegenmittel produziert, auch bei Schäden durch Insulinresistenz oder Gifte. Amyloid wird produziert, damit es Giftstoffe wie Metalle, Quecksilber und Kupfer bindet. Das bedeutet: der Körper produziert Amyloid, um das Gehirn zu schützen.
5. Diagnostik
Was soll bestimmt werden, um den Ursachen chronischer Symptome auf die Spur zu kommen?
- Suche nach Parasiten wie Pilzen (Candida etc.), Borrelien,
- Bestimmung von Entzündungsmarkern.
Biomarker sind messbare Werte, die zur Prognose oder Diagnose geeignet sind und daher als Indikatoren z.B. für Umweltbelastungen oder Krankheiten herangezogen werden. Folgende Biomarker eignen sich, um eine chronische Entzündung zu erkennen, und können im Labor mittels Blutprobe gemessen werden:
- C-reaktives Protein (CRP)
CRP ist ein Eiweiß, das in der Leber gebildet und ins Blut abgegeben wird; es gehört zu den Akute-Phase-Proteinen und ist Teil des Immunsystems. CRP ist der wichtigste unspezifische akute Entzündungsparameter. Seine Blutkonzentration steigt im Rahmen entzündlicher (infektiöser und nichtinfektiöser) Erkrankungen an, am stärksten durch bakterielle Infektionen. CRP-Blutplasmawerte sind ein Marker für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Weitere Infos auf Wikipedia, DocCheck und NetDoktor. - Tumornekrosefaktor-α (TNF-α)
TNF-α ist ein Zytokin des Immunsystems und an lokalen und systemischen Entzündungen beteiligt. Es wird hauptsächlich von Makrophagen ausgeschüttet. Es regelt die Aktivität verschiedener Immunzellen, regt den Zelltod (Apoptose), die Zellproliferation, die Zelldifferenzierung und die Ausschüttung anderer Zytokine an. Es kann Fieber auslösen. Es wirkt auf den Fettstoffwechsel, die Blutgerinnung (Koagulation), die Insulinresistenz und die endotheliale Funktion. - Blutsenkungsreaktion
Bei der Blutsenkungsreaktion ‒ auch als Blutkörperchensenkungsreaktion, Blutkörperchensenkung (BKS), Blutsenkung, Senkungsreaktion (SR), Erythrozytensedimentationsrate (ESR) oder Blutsenkungsgeschwindigkeit bzw. Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit (BSG) bezeichnet ‒ handelt es sich um ein unspezifisches Suchverfahren bei Verdacht auf entzündliche Erkrankungen oder um einen Labortest zu deren Verlaufsbeurteilung. Entzündliche Erkrankungen, bei denen die Blutsenkungsgeschwindigkeit in der Beurteilung eine große Rolle spielt, sind beispielsweise Autoimmunerkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis, Sepsis oder die Chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. - RANTES
Regulated And Normal T cell Expressed and Secreted
, auch CCL-5 genannt, ist ein Chemokin, also ein Zytokin mit chemotaktischer Wirkung. Es lockt NK-Zellen, Granulozyten, Monozyten und Makrophagen in ein bestehendes Entzündungsgebiet. - Interleukin-6 (IL-6)
Interleukine (bzw. umfassender die Zytokine) regulieren die Entzündungsreaktion des Körpers. Bei manchen Entzündungsreaktionen des Gehirns, z.B. bei Autismus, zeigt IL-6 erhöhte Werte im Blut, im Gehirn und in der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquor, Nervenwasser). Auch bei Gesunden zeigt sich kurzzeitig ein massiver Anstieg von IL-6 nach starker Muskelbeanspruchung.
Wenn eine chronische Entzündung als Ursache der Leiden erkannt wurde, besteht das große Problem für Arzt und Patient darin, den Ort und die Ursache der Entzündung zu finden. Da in der Schulmedizin die oben genannten Ursachen, z.B. Umweltgifte, als unbedeutend gelten, steht der Arzt vor großen Rätseln. Des Rätsels Lösung in der Schulmedizin: Nicht über chronische Entzündungen reden und symptomatische, schmerzlindernde Therapien verordnen.
Weitere Informationen:
- Monika Puzianowska-Kuznicka, Magdalena Owczarz, Katarzyna Wieczorowska-Tobis, Pawel Nadrowski, Jerzy Chudek, Przemyslaw Slusarczyk, Anna Skalska, Marta Jonas, Edward Franek, and Malgorzata Mossakowska:
Interleukin-6 and C-reactive protein, successful aging, and mortality: the PolSenior study (6.2016)IL-6 und CRP sind gut geeignet, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit sowie das Sterblichkeitsrisiko anzuzeigen, speziell bei älteren Menschen.
- Zytokine
Zytokine sind Proteine, die der Signalübertragung zwischen Zellen dienen und die Entstehung, das Wachstum und die Differenzierung von Zellen regulieren, speziell von Zellen des Immunsystems. Es gibt sowohl entzündungsfördernde als auch entzündungshemmende Zytokine: Interleukine, Interferone, Tumornekrosefaktoren, Chemokine und koloniestimulierende Faktoren.
- Lexikon: Wikipedia, DocCheck
- Chemokine, RANTES, CCL-5
Chemokine locken Effektorzellen, d.h. Zellen des Immunsystems, zum Infektionsherd und sorgen auch dafür, dass die Abwehrzellen durch Gefäßwände in das beschädigte Gewebe eindringen können.RANTES (Regulated And Normal T cell Expressed and Secreted) oder CCL-5 sind Chemokine, ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems. Bei einer Verletzung, Infektion oder Entzündung werden sie freigesetzt und locken Immunzellen an.
- Wikipedia: Chemokine, RANTES / CCL5
- IMD Labor, Berlin: RANTES ‒ Bedeutung bei NICO-Osteonekrosen
RANTES (= Regulated And Normal T cell Expressed and Secreted, auch CCL-5) ist ein Chemokin mit chemotaktischer Wirkung, also ein Treiber von entzündlichen Erkrankungen.
- Johann Lechner, Volker von Baehr: Entzündungssignal RANTES / CCL5 aus dem Kieferknochen (2018)
Zahnärztliche Eingriffe wie Zahnextraktionen, gefolgt von mangelhafter Wundheilung, können zu chronischer Kieferknochenentzündung und weiteren chronischen Erkrankungen führen.
- Labor medivere, 55128 Mainz
Das Labor bietet mehrere Tests an, die dabei helfen können, um die Vorgänge im Darm zu analysieren. Eine Liste weiterer Labore finden Sie hier.
- Darm-Mikrobiom Plus Stuhltest
Analyse des intestinalen Mikrobioms, sowie die mikrobiologische Analyse, der aeroben und anaeroben Leitkeime, Schimmelpilze und Hefen, Verdauungsrückstände, a-1-Antitrypsin, Calprotectin, Gallensauren, Pankreas-Elastase, sekretorisches IgA und Zonulin.
- Candida-Urintest
Die Bestimmung von D-Arabinitol im Urin lässt Rückschlüsse auf das Wachstum der Hefepilze im Darm zu.
Natürlicherweise tritt der Zucker-Alkohol Arabinitol in Form von D- und L-Arabinitol auf. Beide Formen lassen sich auch bei Gesunden in geringen Mengen im Serum und Urin nachweisen. Da aber nur D-Arabinitol von Candida spp. wie Candida albicans, C. tropicalis und C. parapsilosis produziert wird, ist bereits bei einer ausgeprägten Kolonisierung von Hefen im Dünndarm mit einem vermehrten Anfall von D-Arabinitol zu rechnen. In Folge des Konzentrationsanstiegs von D-Arabinitol kommt es zu einer Verschiebung des Verhältnisses von D-Arabinitol und L-Arabinitol hin zu D-Arabinitol. Da sich die Konzentration von D-Arabinitol im Urin proportional zu dessen Konzentration im Serum verhält, steigt somit bei starker Hefebelastung die Konzentration von D-Arabinitol im Serum und Urin deutlich an.
- Pilz-Test
Bestimmung von Hefen und Schimmelpilzen lässt die Beurteilung einer Fehlbesiedlung dieser Mikroorganismen im Darm zu.
Ist die gesunde bakterielle Darmflora z.B. durch die Einnahme bestimmter Medikamente oder eine einseitige Ernährung gestört, können sich Hefen und andere Pilze stark vermehren. Hierdurch entstehen in vielen Fällen nicht nur Blähungen, Durchfälle, Verstopfungen und Bauchschmerzen, auch eine Verbindung von Darmpilzen mit Allergien oder Übergewicht wird vermutet.
- Darm-Mikrobiom Plus Stuhltest
- Biomarker
- C-reaktives Protein (CRP)
- Tumornekrosefaktor-α (TNF-α)
- Blutsenkungsreaktion
- RANTES / CCL5
- Interleukin-6 (IL-6)
6. Was hilft gegen chronische Entzündungen?
Entzündugshemmende Wirkung haben
- eine gesunde Darmflora, z.B. mittels Probiotika;
- viel Wasser trinken, saubere Luft atmen;
- Nahrungsmittel: grüner Tee, Mittelmeer-Diät, Vollkornprodukte, Nüsse, Fisch;
- fermentierte Lebensmittel wie Joghurt und Sauerkraut;
- Obst: Heidelbeeren, Steinobst;
- Gemüse: Tomaten (Wirkstoff Lycopen), Bohnen, Olivenöl;
- Kräuter und Gewürze: Ingwer, Basilikum, Chilipfeffer (Cayennepfeffer, Wirkstoff Capsaicin), Kurkuma, Katzenkralle, Weihrauch; durch Kräuter und Gewürze als täglicher Bestandteil der Nahrung wird die Vielfalt der Darmbakterien erhöht und Bluthochdruck verbessert;
- pflanzliche Antibiotika statt chemischer Antibiotika,
- Vitalstoffe: gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren (Fischöl), mit den Vitaminen A, C, D und E, mit Magnesium, Schwefel, Zink, Algen, Antioxidantien, Coenzym Q10 (Ubichinon-10), Resveratrol, Cannabidiol, S-Adenosylmethionin, L-Arginin;
- als Therapie bei schweren Erkrankungen: Hochdosis Vitamin C (50 bis 300 g pro Anwendung);
- als Therapie gegen Depressionen:
- Vitamine: A, B1 (Thiamin), B6 (Pyridoxin), B9 (Folsäure), B12, C, D;
- Mineralien: Eisen, Magnesium, Kalium, Selen, Zink;
- auch: Langkettige Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA).
- lieber vermeiden:
allergieauslösende Stoffe, Stress, Fast-Food, Zucker, Transfette, hochverarbeitete Produkte der Lebensmittelindustrie. - 7 Ways To Reduce Chronic Inflammation That Have Nothing To Do With Diet (4.2016)
So reduzieren Sie chronische Entzündungen und Schmerzen:
- Vermeiden Sie Antibiotika, Säureblocker (enthalten Aluminium) und Schmerzmittel!
Schmerzmittel mit schmerzlindernden, fiebersenkenden und entzündungshemmenden Eigenschaften sind häufig nichtsteroidale Entzündungshemmer. Sie werden für die Behandlung von Schmerzen, bei Fieber und bei entzündlichen Erkrankungen eingesetzt. Beispiele: Ibuprofen, Aspirin, Diclofenac. - Respektieren Sie die Verbindung von Geist und Körper!
- Bewegen Sie regelmäßig Ihren Körper und gehen Sie in die Sonne!
- Trinken Sie viel Wasser!
- Reduzieren Sie Ihre Giftbelastung!
- Sorgen Sie für ausreichenden Schlaf!
- Genießen Sie eine Massage!
- Vermeiden Sie Antibiotika, Säureblocker (enthalten Aluminium) und Schmerzmittel!
- 15 Anti-Inflammatory Foods You Should Be Eating (11.2018)
Diese 15 entzündungshemmenden Nahrungsmittel sollten Sie essen: Mandeln, Avocados, Brokkoli, Heidelbeeren, Karotten, Bohnen, Grünkohl, Olivenöl, Orangen, Lachs, Spinat, Erdbeeren, Süßkartoffeln, Mangold und Walnüsse.
- J. Dyer, G. Davison, S. M. Marcora, and Alexis R. Mauger:
Effect of a Mediterranean type diet on inflammatory and cartilage degradation biomarkers in patients with osteoarthritis, auch hier (9.2016)
Kommentar: Mediterranean Diet for OsteoarthritisBei Arthritis wird Knorpel in den Gelenken abgebaut. Bei chronischer Entzündung, die zu Arthritis (Hüfte, Knie) geführt hatte, verringert die Mittelmeerdiät den Knorpelabbau. Außerdem wird das Körpergewicht reduziert, so dass die Gelenke weniger belastet und die Arthritis-Schmerzen reduziert werden.
- Mazidi M, Kengne AP, Mikhailidis DP, Cicero AF, Banach M:
Effects of selected dietary constituents on high-sensitivity C-reactive protein levels in U.S. adults, auch hier (2.2018)Chronische Entzündung, gemessen mit dem Biomarker hsCRP, wird verursacht durch Verzehr von Zucker und wird reduziert durch die Einnahme von Antioxidantien, also Mineralien, Vitaminen und mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
- Markus Werner, Paul M. Jordan, Erik Romp, Anna Czapka, Zhigang Rao, Christian Kretzer, Andreas Koeberle, Ulrike Garscha, Simona Pace, Hans-Erik Claesson, Charles N. Serhan, Oliver Werz and Jana Gerstmeier:
Targeting biosynthetic networks of the proinflammatory and proresolving lipid metabolome, auch hier (2.2019)
Pressemitteilung: Damit die Entzündung nicht chronisch wird, auch hier
Kommentar: Stopping inflammation from becoming chronicIn der Studie aus der Uni Jena werden die Vorgänge bei Entzündungen beschrieben, auch dann, wenn sie chronisch werden. In der ersten Phase (M1) wird die Entzündung vom Körper gefördert, in der zweiten (M2) findet (wenn alles gut geht) Heilung statt und die Entzündung wird beendet. Medikamente, z.B. die
nichtsteroidalen Entzündungshemmer
, sollten nur die erste Phase, die mit Schmerzen verbunden ist, dämpfen, greifen aber leider häufig auch in die zweite Phase ein und blockieren dann die Heilung. - Chandran Ramakrishna, Maciej Kujawski, Hiutung Chu, Lin Li, Sarkis K. Mazmanian, and Edouard M. Cantin:
Bacteroides fragilis polysaccharide A induces IL-10 secreting B and T cells that prevent viral encephalitis, auch hier (5.2019)
Kommentar: Probiotic-derived molecule may suppress fatal brain inflammation, preclinical study findsEinige Mikroorganismen im Darm, basierend auf Probiotika in der Nahrung, unterstützen die Fähigkeit des Immunsystems, Herpes-Viren zu bekämpfen. Diese Herpes-Viren können verhängnisvolle Entzündungen des Gehirns (Herpes Simplex Encephalitis, HSE) verursachen. (Tierstudie)
- Entzündungsfördernde Lebensmittel
- Naturheilpraxis Silvia Berft: 10 entzündungsfördernde Lebensmittel, die du meiden solltest (22.11.2021)
Entzündungsfördernd sind: raffinierter Zucker, Weißmehlprodukte, Alkohol, Fertigprodukte/Fast Food und Sojaprodukte. Problematisch können Lebensmittel sein, die reich an Arachidonsäure sind: rotes Fleisch, fette Wurst, Milchprodukte und Eier.
- Silvia Oldenburg: Meiden Sie diese entzündungsfördernden Lebensmittel (28.9.2022)
Entzündungsfördernd sind künstliche Transfette, Zucker, Weißmehl, verarbeitetes Fleisch, Alkohol, Milchprodukte, Eier und Sojaprodukte. Entzündungshemmend sind Obst und Gemüse wie Beeren, Ananas, Brokkoli und Spinat, Ingwer, Knoblauch und Zwiebeln, Fisch, Walnüsse, Leinöl und Rotwein.
- Naturheilpraxis Silvia Berft: 10 entzündungsfördernde Lebensmittel, die du meiden solltest (22.11.2021)
- Elisa Boehm, Linda Droessler, Salah Amasheh:
Cannabidiol attenuates inflammatory impairment of intestinal cells expanding biomaterial-based therapeutic approaches, auch hier (25.9.2023)Pressemitteilung der der Freien Universität Berlin (29.9.2023)
DocCheck: Entzündungshemmer: Cannabis für den Darm (5.10.2023)
Cannabidiol, einer der Hauptwirkstoffe der Cannabispflanze, hat entzündungshemmende Eigenschaften und ist nicht psychoaktiv. Es hemmt die in Zellen ablaufenden Entzündungsreaktionen, in dem es krankheitsassoziierte Rezeptoren herunterreguliert und gleichzeitig die natürliche, abdichtende Schutzfunktion von Körperoberflächen stärkt.
- Maki Yazawa:
The Top 8 Fruits the Longest-Living Folks on Earth Eat Regularly for Healthy Aging (24.6.2024)Menschen, die sehr alt werden, essen regelmäßig diese acht Früchte:
- Avocados sind eine großartige Quelle für gesunde Fette, Ballaststoffe, Carotinoide und Antioxidantien.
- Bananen enthalten Kalium und viel Magnesium. Zusammen können diese beiden Nährstoffe zu einem erholsamen Schlaf beitragen. Daher ist es eine gute Idee, vor dem Schlafengehen eine Banane zu naschen.
- Bittermelonen spenden viel Feuchtigkeit und helfen, den Glukosespiegel zu regulieren.
- Zitronen und Langlebigkeit gehen Hand in Hand. Denn Zitronen enthalten jede Menge Polyphenole, die mit Anti-Aging-Vorteilen in Verbindung gebracht werden.
- Papayas sind reich an Ballaststoffen und tragen zur Darmgesundheit bei ‒ ein wichtiger Indikator für gesundes Altern. Sie fördern die Regelmäßigkeit des Stuhlgangs und reduzieren Verstopfung.
- Pejivalles oder Pejibayes, pfirsichähnliche Früchte der Pfirsichpalme, werden in Costa Rica häufig verzehrt. Zu den Vorteilen dieser Frucht gehören Ballaststoffe, Antioxidantien sowie wichtige Vitamine und Mineralien.
- Kochbananen sind die weniger süße Version der Banane. Sie enthalten weniger Zucker und mehr Vitamin C, Magnesium und Kalium als Bananen, dazu viele darmgesunde Ballaststoffe.
- Tomaten sind eine großartige Quelle für Lycopin, einen entzündungshemmenden Pflanzenstoff, der die Herzgesundheit und Langlebigkeit fördert.
- Edie Horstman, Camille Styles:
Ein Ernährungsberater empfiehlt, diese 10 entzündungshemmenden Lebensmittel zum Frühstück zu essen (15.8.2024)Viele Tipps mit gesunden Rezepten und Erläuterung der Zutaten.
- Wie schützt sich der Körper gegen chronische Entzündungen?
- Steinkamp HM, Hathaway-Schrader JD, Chavez MB, Aartun JD, Zhang L, Jensen T, Shojaee Bakhtiari A, Helke KL, Stumpo DJ, Alekseyenko AV, Novince CM, Blackshear PJ, Kirkwood KL:
Tristetraprolin Is Required for Alveolar Bone Homeostasis, auch hier (3.2018)Kommentar: Absence of key protein, TTP, rapidly turns young bones old
Tierversuch (Mäuse): Das Protein Tristetraprolin (TTP) begrenzt Entzündungen. Ohne dieses Protein, das es auch im Menschen gibt, altern die Knochen und der übrige Körper deutlich schneller, speziell die Kieferknochen, und bauen schneller ab. Auch Arthritis, Ekzeme und andere Entzündungskrankheiten werden dann begünstigt.
- Steinkamp HM, Hathaway-Schrader JD, Chavez MB, Aartun JD, Zhang L, Jensen T, Shojaee Bakhtiari A, Helke KL, Stumpo DJ, Alekseyenko AV, Novince CM, Blackshear PJ, Kirkwood KL:
- In der Schulmedizin werden vorzugsweise
nichtsteroidale Entzündungshemmer
wie Aspirin oder Ibuprofen verordnet, um die mit der Entzündung verbundenen Schmerzen zu dämpfen. Bei der typischenSchmerztherapie
werden Ursachen weder gesucht noch gefunden. Allerdings unterstützen die Medikamente nicht die Heilung. Sie sind andererseits bei längerer Einnahme mit Verstärkung der Symptome, deretwillen sie eingenommen werden, und mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden: Magengeschwür, Asthma, Herzinfarkt, Schlaganfall und schlechtere Knochenheilung. Werden Opiate oder Opioide als Schmerztherapie verordnet, dann besteht zusätzlich Suchtgefahr.
6.1 Algen
- Infos zu Algen auf amalgam-informationen.de: _1_ _2_
Chlorella-Algen haben vielfältige positive Einflüsse auf die Gesundheit, u.a. durch ihre Fähigkeit, die Metall-Ausscheidung zu steigern. Sie verbessern das Immunsystem und reduzieren chronische Entzündungen.
- Sophie Hidalgo-Lucas, Pascale Rozan, Laetitia Guérin-Deremaux, Blandine Baert, Nicolas Violle, Marie-Hélène Saniez-Degrave, and Jean-François:
Benefits of Preventive Administration of Chlorella sp. on Visceral Pain and Cystitis Induced by a Single Administration of Cyclophosphamide in Female Wistar Rat (5.2016)Tierversuch (Ratten): Chlorella-Algen helfen gegen Entzündungen.
6.2 Öle und Fette
6.2.1 Omega-3-Fettsäuren
Die meisten Menschen nehmen zu viele Omega-6-Fettsäuren und zu wenige Omega-3-Fettsäuren zu sich. Dadurch werden die chronischen Entzündungen gefördert, die den meisten chronischen Krankheiten unserer Zeit zugrunde liegen. Langkettige Omega-3-Fettsäuren verringern nachweislich Entzündungen, senken das Risiko für koronare Herzkrankheiten und andere Erkrankungen und reduzieren das allgemeine Sterberisiko. Die beste Quelle für Omega-3-Fettsäuren tierischer Herkunft ist Krillöl, da es eine höhere Wirksamkeit, Stabilität, Bioverfügbarkeit und Nachhaltigkeit aufweist als das Öl aus Fischen. Die beste Quelle für Omega-3-Fettsäuren pflanzlicher Herkunft ist Algenöl.
Zwar wird seit Jahrzehnten der Verzehr von pflanzlichen Ölen (mehrfach ungesättigte Omega-6-Öle) empfohlen, um Herzkrankheiten vorzubeugen. Aber Studien am Menschen haben gezeigt, dass pflanzliche Öle weder die Atherosklerose noch das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, verringern
- Amalgam Informationen:
- Rebecca Wall, R Paul Ross, Gerald F Fitzgerald, Catherine Stanton:
Fatty acids from fish: the anti-inflammatory potential of long-chain omega-3 fatty acids, auch hier (5.2010)Unter den mehrfach ungesättigten Fettsäuren fördern die Omega-6-Fettsäuren Entzündungen, während die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA Entzündungen verhindern. Das Risiko für chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkankungen, Reizdarm, Krebs und Arthritis, aber auch für psychiatrische und neurodegenerative Erkrankungen wird reduziert.
- Franz-Werner Dippel, DocCheck: Omega-3: Zeit für einen Ölwechsel (25.10.2023)
Umfassende Info über Öle und Fette: Omega-3 und Omega-6, gesättigte und ungesättigte Fette, über Entzündungs-Neigung und ungesunde Fette als Krankheitsursache.
6.2.2 Alpha-Linolensäure (ALA)
Alpha-Linolensäure (α-Linolensäure, ALA) ist eine Omega-3-Fettsäure und sollte nicht mit Linolsäure, einer Omega-6-Fettsäure, verwechselt werden. ALA findet sich vor allem in Leinöl und Chiaöl.
- Wikipedia:
Alpha-Linolensäure (ALA) ist ein essenzieller Nährstoff, der zur Bildung der Omega-3-Fettsäuren Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) benötigt wird. Auch spielt ALA eine wichtige Rolle bei Entzündungsprozessen. [...] ALA wirkt also entzündungshemmend, da sie- Enzymaktivität auf sich zieht, die sonst Arachidonsäure produzieren würde, und
- aus ihr die entzündungshemmenden Serie-3-Eikosanoide gebildet werden.
- Jürg Eichhorn: Arachidonsäure ‒ Wissenswertes und Hitlisten, auch hier
Die Bedeutung von Arachidonsäure, Linolsäure, Alpha-Linolensäure, Omega-6- und Omega-3-Fetten für die Entzündungsvorgänge. Omega-6 Fettsäuren (Linol- und Arachidonsäure) fördern die Entzündung, Omega-3 Fettsäuren (Fischöle) bremsen die Entzündung.
6.3 Magnesium
- Dana E. King, Arch G. Mainous III, Mark E. Geesey and Robert F. Woolson:
Dietary Magnesium and C-reactive Protein Levels (2005)Menschen, die nicht ausreichend mit Magnesium versorgt sind, haben erhöhte Entzündungswerte, gemessen mit dem Biomarker CRP. Fettleibige, ältere Menschen sind besonders gefährdet.
- Daniel T. Dibaba, Pengcheng Xun and Ka He:
Dietary magnesium intake is inversely associated with serum C-reactive protein levels: meta-analysis and systematic review (4.2014)Gute Versorgung mit Magnesium hemmt Entzündungen, gemessen mit dem Entzündungsmarker CRP, und verringert die Gefahr chronischer Krankheiten.
- Vitalstoffe: Magnesium
6.4 Schwefel
Schwefel ist das dritthäufigste Element im Körper und wird für einige biochemische Prozesse benötigt, z.B. für die Sythese von Glutathion, dem wichtigsten Antioxidans und Entgiftungs-Enzym. Schwefel hat auch anti-entzündliche Eigenschaften.
- Matthew Butawan, Rodney L. Benjamin, and Richard J. Bloomer:
Methylsulfonylmethane: Applications and Safety of a Novel Dietary Supplement (3.2017)Methylsulfonylmethan (Dimethylsulfon, MSM) ist ein schwefelreiches, anti-entzündliches Antioxidans. Es hemmt entzündungsfördernde Prozesse im Körper. MSM hemmt die Vermittlung von Entzündungen durch Mastzellen.
6.5 Quercetin
- Askari G, Ghiasvand R, Feizi A, Ghanadian SM, Karimian J.:
The effect of quercetin supplementation on selected markers of inflammation and oxidative stress. (7.2012)Quercetin ist ein Bioflavonoid, das in vielen Obst- und Gemüsesorten und in Kräutern vorkommt, z.B. in Zwiebeln, Schnittlauch, Tomaten, Grünkohl, Äpfeln, Heidelbeeren. Die Studie ergibt, dass mit Quercetin oxidativer Stress und Entzündungsparameter reduziert wurden.
- Zentrum der Gesundheit: Quercetin bei Erkältungen
Quercetin ist ein Pflanzenstoff, der in verschiedenen Lebensmitteln ‒ etwa in Äpfeln ‒ enthalten ist und ein breites Spektrum an positiven Wirkungen auf den Körper hat. Auch bei der Prävention und Therapie von Erkältungen scheint er sehr vielversprechend zu sein. Quercetin hat antivirale Wirkungen. Es stabilisiert die Zellmembrane der Mastzellen und verhindert somit, dass diese zu schnell Histamine und andere entzündungsfördernde Botenstoffe ausschütten. Quercetin ist hitzestabil.
- Quercetin in der Corona-Therapie
6.6 Vitamin C
- Mohammed S Ellulu, Asmah Rahmat, Ismail Patimah, Huzwah Khaza'ai, and Yehia Abed:
Effect of vitamin C on inflammation and metabolic markers in hypertensive and/or diabetic obese adults: a randomized controlled trial (7.2015)Chronische Entzündungen sind (Mit-)Ursache von Bluthochdruck, Diabetes und Fettleibigkeit. Mit täglich 500 mg Vitamin C werden chronische Entzündungen reduziert. In der Studie werden die Entzündungsmarker hs-CRP (hochempfindliches C-reaktives Protein), IL-6 (Interleukin 6) und FBG (fasting blood glucose, Nüchtern-Blutzuckerwert) gemessen.
- Weitere Informationen zu Vitamin C auf dieser Webseite: Vitamine, Atemwegs-Infektionen
6.7 L-Arginin
L-Arginin ist ein wichtiger Eiweißbaustein, der an zahlreichen Aufgaben im menschlichen Organismus beteiligt ist. Es weitet die Blutgefäße und verbessert dadurch die Durchblutung, beeinflusst die hormonelle Regulation, senkt den stressbedingten Cortisol-Anstieg und weist einen erektionsfördernden Effekt auf. L-Arginin ist eine semi-essenzielle Aminosäure. Das bedeutet, dass sie nicht nur über die Nahrung zugeführt, sondern auch vom Körper aus anderen Aminosäuren und Nährstoffen gebildet werden kann.
- Vitamin-Express: Arginin ‒ Aminosäure für gesunde Gefäße und mehr
- Natur Zentrum: L-Arginin
- Vita Maxima: 24 gute Gründe für L-Arginin
- Wikipedia
- Julia Baier, Maximilian Gänsbauer, Claudia Giessler, Harald Arnold, Mercedes Muske, Ulrike Schleicher, Sören Lukassen, Arif Ekici, Manfred Rauh, Christoph Daniel, Arndt Hartmann, Benjamin Schmid, Philipp Tripal, Katja Dettmer, Peter J. Oefner, Raja Atreya, Stefan Wirtz, Christian Bogdan, and Jochen Mattner:
Arginase impedes the resolution of colitis by altering the microbiome and metabolome (7.2020)- Pressemitteilung: Aminosäure fördert Rückbildung von Darmentzündungen
- doccheck: CED: Erdnüsse als Entzündungsschutz
Ein Mangel an der Aminosäure L-Arginin im Darm führt zur verstärkten Entzündung der Darmschleimhaut. L-Arginin könnte demnach eine wichtige Rolle bei der Entstehung und beim Verlauf, aber auch bei der Therapie der zwei häufigsten entzündlichen Darmerkrankungen ‒ Morbus Crohn und Colitis ulcerosa ‒ spielen.
6.8 Kardamom
Kardamom ist ein Gewürz, das schon in der antiken Küche bekannt war und seinen Ursprung in Indien, Nepal, Südasien und im Nahen Osten hat. Es ist teuer, aber nicht so teuer wie Vanille und Safran.
- Claudia Delgadillo-Puga, Ivan Torre-Villalvazo, Yonatan Y. Cariño-Cervantes, Cinthia García-Luna, Paulina Soberanes-Chávez, Patricia de Gortari, Lilia G. Noriega, Claudia J. Bautista and Luis Cisneros-Zevallos:
Cardamom (Elettaria cardamomum (L.) Maton) Seeds Intake Increases Energy Expenditure and Reduces Fat Mass in Mice by Modulating Neural Circuits That Regulate Adipose Tissue Lipolysis and Mitochondrial Oxidative Metabolism in Liver and Skeletal Muscle, auch hier (15.2.2023)Kommentar: Study reveals the health and dietary benefits of consuming cardamom (13.8.2023)
Das Gewürz Kardamom hat einen speziellen Geschmack. Es gibt zwei Arten von Kardamom: grüner Kardamom (der
echte
und übliche) und schwarzer Kardamom (minziger und rauchiger Geschmack). Kardamom ist als Pulver oder in Schoten erhältlich. Es moduliert die neuroendokrine Achse, die das Körpergewicht, die mitochondriale Aktivität, die Nahrungsaufnahme und den Energieverbrauch reguliert. Im Ergebnis lindert es Entzündungen, steigert den Appetit, steigert gleichzeitig den Kalorienverbrauch und erhöht den Fettabbau im subkutanen Fettgewebe. (Tierversuch mit Mäusen)
6.9 Curcumin
- Zentrum der Gesundheit: Augenkrankheiten - Die Wirkung von Curcumin
Curcumin ist der Wirkstoff in Kurkuma und kann bei zahlreichen Augenkrankheiten in die Therapie integriert werden. Curcumin hemmt die Aktivierung oder Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe und drosselt die Aktivität entzündungsfördernder Enzyme.
- Nachimuthu Maithilikarpagaselvi, Magadi Gopalakrishna Sridhar, Rathinam Palamalai Swaminathan, Ramalingam Sripradha:
Preventive effect of curcumin on inflammation, oxidative stress and insulin resistance in high-fat fed obese rats, auch hier (2.2016)Tierversuch (Ratten): Kurkumin bessert die Gesundheit bei Fettstoffwechselstörung, oxidativem Stress, chronischer Entzündung und Insulinresistenz.
6.10 Ingwer
Ingwer gehört zur gleichen Familie wie Kardamom und Kurkuma und ist im tropischen Asien beheimatet. Da Ingwer jedoch nicht in freier Wildbahn wächst, ist die genaue Herkunft unklar. Es wird seit mindestens 5.000 Jahren medizinisch verwendet: in der traditionellen Medizin und in Ayurveda. Der wichtigste, biologisch aktive Wirkstoff der Pflanze ist 6-Gingerol in der Pflanzenwurzel; es ist die Ursache des scharfen Geschmacks.
Ingwer stärkt das Immunsystem, wirkt entzündungshemmend und antioxidativ. Ingwer wirkt vorbeugend gegen Übelkeit und Erbrechen während der Reise, einer Schwangerschaft, einer Chemotherapie oder nach einer Operation. Ingwer wirkt gegen Erkältung und Schmerzen, gegen krampfartige Magen-Darm-Beschwerden, gegen entzündliche (Autoimmun-)Erkrankungen und Krebs.
Schwangere Frauen, Menschen mit hohem Blutdruck, Hautkrankheiten, Gallensteinen oder Magengeschwüren sollten die Einnahme von Ingwer einschränken.
- Zentrum der Gesundheit: Ingwer: Anwendung und Wirkung
- Das unabhängige Ingwer-Portal: Entzündungen
- Apotheken Umschau: Mit Ingwer gegen Schmerzen und Übelkeit
- DocCheck: Ingwer
- ottonova: 8 Wirkungen von Ingwer, die du kennen solltest
- National Library of Medicine: Ginger Root
- Mount Sinai School of Medicine: Ginger
- Ramadan A. Ali, Alex A. Gandhi, Lipeng Dai, Julia Weiner, Shanea K. Estes, Srilakshmi Yalavarthi, Kelsey Gockman, Duxin Sun and Jason S. Knight:
Antineutrophil properties of natural gingerols in models of lupus (29.12.2020)In einer Tierstudie wird gezeigt, dass Ingwer bei Vorliegen der Autoimmunerkrankungen Antiphospholipid-Syndrom oder Lupus dazu beiträgt, die Antikörperproduktion zu senken und das Fortschreiten der Krankheit zu stoppen, weil die Freisetzung von Neutrophilen-Extrazellulärfallen (NET) abgeschwächt wird.
Info vom Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie zur Abschwächung der Neutrophilen-Extrazellulärfallen:
Neutrophil Extracellular Traps aktivieren das Immunsystem (10.3.2021) - Ramadan A. Ali, Valerie C. Minarchick, Miela Zahavi, Christine E. Rysenga, Kristin A. Sturm, Claire K. Hoy, Cyrus Sarosh, Jason S. Knight, and M. Kristen Demoruelle:
Ginger intake suppresses neutrophil extracellular trap formation in autoimmune mice and healthy humans (22.9.2023)Kommentare:
- Julia Milzer: New Research Adds Evidence to the Benefits of Ginger Supplements for Treating Autoimmune Diseases (22.9.2023)
- Dr. Mercola: Die entzündungshemmenden Eigenschaften von Ingwer (25.1.2024)
Neutrophile Granulozyten (siehe laborwert.info) müssen im Körper bei Bedarf in ausgewogener Menge zur Verfügung stehen, nicht zu viel und nicht zu wenig. Der Verzehr von Ingwer dämpft die Hyperaktivität von Neutrophilen bei Menschen mit Autoimmunkrankheiten. Bei gesunden Menschen wird die Bildung von
neutrophilen extrazellulären Fallen
angeregt und dadurch die Bekämpfung von pathogenen Mikroorganismen unterstützt. Damit wird erklärt, warum Ingwer entzündungshemmend wirkt und das Immunsystem stärkt.
7. Patienten-Beispiele
Manchmal wird die Ursache der chronischen Entzündung über Jahrzehnte nicht erkannt. Dann werden nur die Symptome behandelt und der Krankheitszustand ggf. sogar verschlimmert.
- Franziska Braun und Thomas Braun, Bayrisches Ärzteblatt: Rezidivierende Sialolithiasis? (2019)
Rainer Pließ: Kommentar
Als Sialolithiasis bezeichnet man die Speichelsteinbildung, die den Abfluss des Speichels behindert. Das Bayrische Ärzteblatt veröffentlicht das OPG einer Patientin mit Sialolithiasis. Im Kommentar wird kritisiert, dass dabei die chronischen Entzündungen übersehen bzw. als Artefakte (technische Aufnahmefehler) fehlgedeutet wurden.
- Antonio Jose Reyes, Kanterpersad Ramcharan and Rajesh Maharaj:
Chronic migraine headache and multiple dental pathologies causing cranial pain for 35 years: the neurodental nexus, auch hier (9.2019)Kommentar von Spiegel Online: Verstrahlt (29.9.2019)
Die Kopfschmerzen eines Mannes werden verursacht durch Eiteransammlungen im Zahnfleisch. Kopfschmerzen und Zahnschmerzen können vom selben Nerv vermittelt werden, dem Trigeminusnerv, und deshalb leicht verwechselt werden. Mehr als 35 Jahre lang bleibt den behandelnden Ärzten die Sache rätselhaft.