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(Schwer-)Metalle
1. Giftige Metalle
Einige Metalle und ihre Verbindungen sind für Mensch, Tier und Pflanze sehr giftig:
- Aluminium ist ein giftiges Leichtmetall, das in Lebensmitteln vorkommen kann, sowie in Kosmetika und in Impfstoffen verwendet wird. Weitere Informationen.
- Arsen
- Blei
- Cadmium
- Chrom
Giftig ist das 6-wertige Chrom Cr(VI). Hingegen ist das 3-wertige Chrom (Chrom(III)) ein notwendiges Spurenelement.
Verwendung
Das 6-wertige Chrom [Cr(VI)] wird bei der Verchromung von Gegenständen, beim Gerben vom Leder und bei der Herstellung von Plastik und Farbstoffen eingesetzt.Vorkommen, Exposition
Die gravierendste industrielle Exposition geschieht beim Einatmen und ist am deutlichsten in der Chromproduktions- und Beschichtungsindustrie. Außer im beruflichen Umfeld kommt es durch Kontamination des Trinkwassers zu Belastung mit Cr(VI).- Hinweis: Die Kontamination des Grundwassers mit Chrom(VI) war Thema des Films
Erin Brockovich
mit Julia Roberts in der Titelrolle.
Wirkung
Beim Einatmen wird die Nasenschleimhaut gereizt. Eine akute Exposition verursacht Nierenschäden. Cr(VI) wirkt als starkes Oxidationsmittel, kann zu einer Kontaktdermatitis führen, wirkt ätzend auf Haut und Schleimhäute, ruft am lebenden Organismus schlecht heilende Geschwüre hervor und kann auch Lungenkrebs verursachen. Selbst kleinste Verletzungen, wie Rhagaden auf der Hautoberfläche, entarten geschwürartig, wenn auch nur geringe Mengen Chromat hineingelangen. Es kommt zu einer Sensibilisierung gegenüber Chrom(VI)-Verbindungen und einer Kontaktdermatitis, die besonders häufig bei Zementarbeitern zu beobachten ist. Die Chromat-Allergie ist eine der häufigsten Allergien.- Deutschen Apotheker-Zeitung: Chrom(III) und Chrom-Sex (VI)
Cr(VI) wird mit Schäden an Lungen, Leber und Nieren, mit Emphysemen sowie mit Krebs, u.a. Leukämie, Lungen- und Magenkrebs, in Verbindung gebracht.
Schutz vor den Wirkungen von Cr(VI), Therapie
Vitamin C und besonders grüner Tee schützen wegen ihrer antioxidativen Eigenschaften vor den Wirkungen des Giftes.Weitere Informationen und Studien:
- Tzeng-Jih Lin, Yeou-Lih Huang, Jung-San Chang, Kuan-Ting Liu, Meng-Chi Yen, Fen-Wei Chen, Yueh-Lun Shi, Jo-Chi Jao, Po-Chi Huang, I-JengYeh:
Optimal dosage and early intervention of L-ascorbic acid inhibiting K2Cr2O7-induced renal tubular cell damage (7.2018)
Vitamin C verhindert Nieren-Zellschäden durch 6-wertiges Chrom (CrVI). - What's in your water: 6 Reasons why you should never drink from the tap
Trinkwasser ist ggf. wiederaufbereitetes Brauchwasser. Es kann Fluoride, Chlor, Arsen, Blei, Aluminium, Chrom(VI) und Rückstände aus pharmazeutischen Produkten enthalten. - EWG: 'Erin Brockovich' Carcinogen in Tap Water of More than 200 Million Americans
In USA ist das Trinkwasser in erheblichem Umfang mit Chrom (VI) belastet. Auch in Deutschland? - National Toxicology Program (USA):
- Hexavalent Chromium
- Sodium Dichromate Dihydrate - Administered in Drinking Water to Male and Female F344/N Rats and B6C3F1 Mice and Male BALB/c and am3-C57BL/6 Mice (1.2007)
Studie zu Gift-Experimenten mit Ratten und Mäusen.
- Timmy Mayotte:
Hexavalent Chromium Toxicity on Human Epithelial Cells and Protection by Ascorbic Acid and Epigallocatechin Gallate (2018)Cr(VI) ist krebserregend, zytotoxisch und mutagen. Vitamin C und Epigallocatechingallat (grüner Tee) können diese Giftwirkungen mittels ihrer antioxidativen Eigenschaften aufheben.
- Cheng Tan, Sumant Avasarala, and Haizhou Liu (American Chemical Society):
Hexavalent Chromium Release in Drinking Water Distribution Systems: New Insights into Zerovalent Chromium in Iron Corrosion Scales (9.2020)Kommentare:
- How a toxic chromium species could form in drinking water (9.2020)
- Common pipe alloy can form cancer-causing chemical in drinking water (12.2020)
Chrom (VI) kann im Trinkwasser entstehen durch eine chemische Reaktion zwischen rostigem Eisen und Desinfektionsmitteln, die chlor- oder bromhaltig sind. Aus dem ungiftigen Chrom(III) oder aus elementarem Chrom(0), das Bestandteil der Eisenlegierung ist, entsteht das giftige Chrom(VI).
- Thomas Behrens, Calvin Ge, Roel Vermeulen, Benjamin Kendzia, Ann Olsson, Joachim Schüz, Hans Kromhout, Beate Pesch, Susan Peters, Lützen Portengen, Per Gustavsson, Dario Mirabelli, Pascal Guénel, Danièle Luce, Dario Consonni, Neil E. Caporaso, Maria Teresa Landi, John K. Field, Stefan Karrasch, Heinz-Erich Wichmann, Jack Siemiatycki, Marie-Elise Parent, Lorenzo Richiardi, Lorenzo Simonato, Karl-Heinz Jöckel, Wolfgang Ahrens, Hermann Pohlabeln, Guillermo Fernández-Tardón, David Zaridze, John R. McLaughlin, Paul A. Demers, Beata Swiatkowska, Jolanta Lissowska, Tamás Pándics, Eleonora Fabianova, Dana Mates, Vladimir Bencko, Lenka Foretova, Vladimír Janout, Paolo Boffetta, Bas Bueno-de-Mesquita, Francesco Forastiere, Kurt Straif, Thomas Brüning:
Occupational exposure to nickel and hexavalent chromium and the risk of lung cancer in a pooled analysis of case-control studies (SYNERGY) (2.9.2022)Kommentar von DocCheck: Stahlarbeit: Gleitzeit, Urlaubsgeld, Lungenkrebs-Garantie! (11.2022)
Diese Studie wurde für die Arbeitsmedizin erstellt. Schon geringe Exposition gegenüber Cr(VI) und Nickel ist mit erhöhtem Risiko für Lungenkrebs, insbesondere bei Männern, verbunden.
- Hinweis: Die Kontamination des Grundwassers mit Chrom(VI) war Thema des Films
- Gold
Die Schwermetalle Quecksilber oder Gold können eine Störung des Immunsystems und Autoimmunkrankheiten auslösen. Da Gold ein sehr edles Metall ist, werden sich z.B. aus einem Zahnersatz im Mund nur wenige Atome herauslösen, sofern sich kein edleres Metall im Mund befindet. Leider ist Gold alleine zu weich für die notwendige Kaustabilität und wird deshalb gerne in einer Legierung mit weiteren Metallen kombiniert, eine Zeit lang mit Palladium (
Spargold
).Weitere Informationen
- Forschungsinfo:
Erstmals Hinweise über Entstehung von Autoimmunkrankheiten
(1995) - Studien von Gleichmann zur Entstehung von Autoimmunkrankheiten.
- Forschungsinfo:
- Kobalt
Kobalt wird in Implantaten verwendet, sollte aber keinesfalls ‒ z.B. durch Abrieb ‒ in den Körper gelangen.
Hinweis: Kobalt ist das zentrale Atom von Vitamin B12 und gilt deshalb als essenziell.
- W. Steens, J.F. Loehr, G. von Foerster, A. Katzer:
Severe cobalt poisoning with loss of sight after ceramic-metal pairing in a hip—a case report
Chronische Kobaltvergiftung in der Endoprothetik (8.2006)Nach dem Einbau einer kobalthaltigen Endoprothese im direkten Kontakt zu einer Keramik-Prothese wird über die Symptome der Kobaltvergiftung berichtet:
2 Jahre später beklagte der Patient einen akuten Hör- und Sehverlust innerhalb einer Zeitspanne von 2 Wochen, gefolgt von einer Periode schleichender Verschlechterung der genannten Sinne. Es war ihm schließlich nur noch möglich, Umrisse und Farben zu erkennen, Lesetätigkeiten waren nicht mehr durchführbar.
- B. Busse, M. Hahn, M. Niecke, B. Jobke, K. Püschel, G. Delling, A. Katzer:
Allocation of nonbirefringent wear debris: Darkfield illumination associated with PIXE microanalysis reveals cobalt deposition in mineralized bone matrix adjacent to CoCr implants (11.2008)Dunkelfeld-Beleuchtung in Verbindung mit PIXE-Mikroanalyse zeigt Kobaltablagerungen in der mineralisierten Knochenmatrix neben CoCr-Implantaten.
- Michael Hahn, Bjorn Busse, Mathias Procop, Jozef Zustin, Michael Amling, Alexander Katzer:
Cobalt deposition in mineralized bone tissue after metal-on-metal hip resurfacing: Quantitative l-X-ray-fluorescence analysis of implant material incorporation in periprosthetic tissue (3.2016)Eine Methode zur Erkennung von Kobalt-Ablagerungen im Gewebe, die aus einem Implantat stammen, wird vorgestellt.
- Infothek Gesundheit: Kobalt ‒ Essentielles Spurenelement
- W. Steens, J.F. Loehr, G. von Foerster, A. Katzer:
- Nickel
ist krebserzeugend (Gruppe 1) und kann chronische Bronchitis und Lungenkrebs verursachen. In Tierstudien wurde gezeigt, dass eingeatmetes Nickel (Staub) in das Lymphsystem eindringt und Schäden an Lymphknoten und Immunsystem verursacht. - Palladium
wird/wurde als Legierungsbestandteil in Goldlegierungen für Zahnfüllungen und in Abgas-Katalysatoren für Benzin-Fahrzeuge verwendet. Hier finden Sie mehr. - Quecksilber und Amalgam
- Silber
Die Toxizität von Silber ist relativ gering. Wegen ihrer bakterienhemmenden Eigenschaften werden Silberionen auch therapeutisch eingesetzt.
- Zentrum der Gesundheit: Kolloidales Silber und das Risiko für Argyrie
Eine Argyrie entsteht, wenn sich Silbersalze unter der Haut einlagern und es daraufhin zu einer bläulich-grauen Verfärbung der Haut kommt. Das kann jedoch nur bei sehr hohen Silber-Konzentrationen passieren.
- UNEP / ILO / WHO: Silver and Silver Compounds: Environmental Aspects (2002)
Menge und Wirkung von Silber in der Umwelt.
- Zena Moore: Erkenntnisse zu Silberverbänden (2012)
Klinische Erfahrung zeigt, dass Silberverbände bei Wunden mit hoher Keimbelastung vorteilhaft sind.
- Zentrum der Gesundheit: Kolloidales Silber und das Risiko für Argyrie
- Titan
Titan wird gerne für Implantate eingesetzt, also dauerhaft in den Körper eingebaut. Es ist dafür leider nicht ausreichend stabil: einzelne Atome lösen sich aus dem Legierungsverbund und können Entzündungsreaktionen hervorrufen. Titandioxid (E171) wird Lebensmitteln und Tabletten zugesetzt. In Frankreich ist es verboten, denn es schädigt Darm und Gehirn.
- auf bbfu.de: Probleme mit Implantaten
- IMD Berlin / Volker von Baehr
- Titanunverträglichkeit, auch hier
- Immunologische Grundlagen der Implantatunverträglichkeit unter besonderer Beachtung des Titans (2009), auch hier
- Sabine Schütt, Volker von Baehr:
Hyperreaktivität von Gewebemakrophagen nach Kontakt mit Titanoxidpartikeln als Ursache einer verstärkten lokalen Entzündungsreaktion bei Patienten mit Periimplantitis (2010) - Immunologische Grundlagen der Titan-induzierten Periimplantitis (9.2011)
- Die Bedeutung der
Titanunverträglichkeit
für die Endoprothetik und die Unfallchirurgie (Vortrag 11.2017)
- Monica Kauppi: Titan ‒ biokompatibel oder eine potentielle Gesundheitsgefahr? (Schwermetallbulletin 1-2 / 1999)
Umfassende Darstellung der Gefahren von Titan im Zahnersatz und in Prothesen und von Titandioxid in Lebensmitteln.
- Christoph Arlom: Komplementäre zahnärztliche Implantologie – Titan oder Zirkondioxid? (5.2008)
- Sabine Schütt und Cornela Doebis:
Diagnostik der Titanunverträglichkeit (2009) - Frank Bartram:
Titan als möglicher Verursacher lokaler und systemischer Gesundheitsstörungen (2009) - Elisabeth Jacobi-Gresser
- Periimplantitis und Titanimplantatverlust unter immunologischen und genetischen Aspekten (2011)
- Titanimplantate als Fluch und Segen. Warum es keine Titanallergie gibt und Titan trotzdem nicht für alle verträglich ist. (11.2017)
- Zinn
Organische Zinnverbindungen wie Tributylzinn (TBT) sind hormonstörend und fördern z.B. Fettleibigkeit. - Radioaktive Metalle
Ebenfalls giftig und wegen ihrer Radioaktivität besonders gesundheitsschädlich sind Uran und Plutonium sowie radioaktives Caesium und Jod.
2. Giftwirkung
Die Giftwirkung der Schwermetalle beruht vor allem darauf, dass sie im Körper (Organe, Knochen) gespeichert und nicht ausgeschieden werden. Deshalb kann die Gift-Konzentration im Körper nicht durch Messung in Stuhl, Blut, Urin oder Haaren ermittelt werden. Ein solcher Messwert spiegelt allenfalls die aktuelle Exposition der letzten Tage und Wochen wieder.
Manche Umweltmediziner vertrauen besonders der Haarmineralanalyse. Sie mag einige Hinweise geben, kann aber - als einzige Diagnostik angewandt - zu Fehlschlüssen führen. Beispiel: Eine Behandlung mit Kupferpräparaten oder kupferhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln aufgrund eines niedrigen Kupferwertes im Haar ist z. B. bei Patienten, die an der Kupferspeicherkrankheit Morbus Wilson
leiden, kontraindiziert.
Schwermetallle überwinden die Blut-Hirn-Schranke und reichern sich deshalb bevorzugt im zentralen Nervensystem (ZNS) an, außerdem in den Knochen, in der Schilddrüse und der Bauchspeicheldrüse, in den Nieren und der Leber, in den Blutgefäßwänden (Endothel), z.B. Blei und Cadmium im Knochengewebe, Quecksilber in der Hypophyse sowie Kupfer in der Leber. Schwermetalle reichern sich oft an bestimmten Bindungsstellen im Körper an, etwa Blei (als Pb2+) durch Verdrängung von Calcium (als Ca2+) im Knochen.
Neben den toxischen Wirkungen beeinflussen Schwermetalle das System der Grundregulation, führen zu mitochondrialen Störungen und haben viele immunologische Effekte. So kommt es zu einer vermehrten Bildung proinflammatorischer Zytokine wie IFN-γ und TNF-α durch Nickel, Palladium, Titan, Quecksilber und Gold ebenso wie zu einer Aktivierung von NF-κB. Toxikologische Auswirkungen entstehen u.a. durch
- die Schädigung von Enzymen und Rezeptoren,
- die Blockierung biochemischer Reaktionsabläufe (geringere Produktion von ATP, erhöhter Verbrauch von Glutathion),
- die Reaktion mit Nukleinsäuren,
- Membranschädigungen,
- den direkten Einfluss auf die Regulation zellulärer Signalwege.
Toxische Schwermetalle können essentielle Elemente in den Enzymen verdrängen; Cadmium und Quecksilber hemmen z.B. die intrazelluläre Calciumaufnahme durch Konkurrenz um die Calciumkanäle in den Zellmembranen.
Schwermetalle und Schwangerschaft
- Schwermetalle überwinden die Plazenta-Schranke und gelangen deshalb während der Schwangerschaft vom mütterlichen Blutkreislauf in den Kreislauf des ungeborenen Kindes.
- Während der Schwangerschaft werden Mineralien an den Orten (z.B. Knochen), wo sie gespeichert waren, in den Blutkreislauf freigesetzt, weil der sich entwickelnde Fötus einen besonderen Mineralienbedarf hat. Leider werden auch gesundheitsschädliche Metalle wie Blei und Aluminium freigesetzt.
- Claudia Gundacker, Markus Hengstschläger:
The role of the placenta in fetal exposure to heavy metals, auch hier: _1_ _2_ (5.2012)Die Plazentaschranke verhindert in der Schwangerschaft eigentlich, dass Stoffe (z.B. Gifte), die dem Kind schaden, nicht von der Mutter über die Gebärmutter auf das Kind übergehen können. Leider können die Schwermetalle Quecksilber, Blei und Cadmium die Plazentaschranke dennoch durchdringen und reichern sich im Körper des Fötus an. In diesem Beitrag werden die Schädigung von Mutter und Kind näher beschrieben.
Schwermetalle binden sich an Disulfid- und Sulfhydrilgruppen der Proteine und beeinträchtigen dadurch deren Enzymfunktion. Wichtige Stoffwechselprozesse werden blockiert, z.B. der Energiestoffwechsel; Folge: chronische Müdigkeit und Erschöpfung. Die Strukturveränderung begünstigt darüber hinaus die Entstehung von Autoimmunreaktionen.
Schwermetalle greifen Zellstrukturen an, vor allem Zellen des Nerven- und des Immunsystems.
Metalle verursachen chronische Entzündungen und die entsprechenden Entzündungsreaktionen des Körpers.
Schwermetalle blockieren das körpereigene Entgiftungssystem, z.B. durch Blockade der Glutathion-Produktion. Dadurch entstehen freie Radikale, also oxidativer Stress, mit der Folge von beschleunigten Alterungsprozessen, Veränderungen in den Zellfunktionen bis hin zu Mutationen in den Zellen und Bildung von Krebszellen.
Die Aufnahme von essenziellen Mikronährstoffen wie Calcium, Eisen, Zink und Selen wird blockiert und es entstehen Stoffwechselstörungen und Mangelversorgung.
Die Giftwirkung ist nicht bei jedem Menschen gleich, sondern sie hängt u.a. von Alter, Gesundheitszustand, Ernährung und vor allem von den genetisch bedingten, körpereigenen Entgiftungsfähigkeiten ab. Wer die Gifte gut ausscheiden kann, könnte gesund bleiben; wer die Gifte nicht gut ausscheiden kann, bei dem reichern sich die Gifte im Körper an, und der Mensch wird krank.
Weitere Studien und Informationen zur Giftwirkung
- Emily Frances Madden:
The role of combined metal interactions in metal carcinogenesis: a review, auch hier (4.2003)
Kommentar von Peter Jennrich: Krebs und Umwelt - SchwermetalleBelastung durch einen komplexen Metall-Mix ist wahrscheinlicher als durch ein einzelnes Metall. Dieser Mix erhöht das Krebs-Risiko; die Zusammenhänge sind aber weitgehend unbekannt. Die Metalle wirken durch direkte Reaktion mit der DNA, Blockade der DNA-Reparatur und Änderung von Stoffwechselprozessen. Die DNA wird geschädigt durch Lipidperoxidation und oxidativen Stress. Die Metalle Arsen, Beryllium, Cadmium, Chrom, Blei, Quecksilber und Nickel werden näher betrachtet.
- M. Valko, H. Morris and M.T.D. Cronin: Metals, Toxicity and Oxidative Stress (2005)
- Neurotoxische Wirkung von Metallen
- Zaibo Li, Tiefei Dong, Chris Pröschel, Mark Noble:
Chemically Diverse Toxicants Converge on Fyn and c-Cbl to Disrupt Precursor Cell Function (2.2007)Kommentar von Jerry Phelps:
Headliners: Molecular Biology: Lead, Paraquat, and Methylmercury Disrupt Neuronal Stem Cells by a Common MechanismWie können so unterschiedliche Substanzen wie Quecksilber, Blei und Paraquat ähnliche neurotoxische Wirkungen haben? Antwort: die Gifte blockieren die Weiterentwicklung von neuronalen Stammzellen, indem sie die Nervenzelle oxidieren und dadurch das Enzym Tyrosinkinase Fyn aktivieren, das wiederum das Enzym c-Cbl aktiviert. Dieses Enzym verschlechtert die Fähigkeit von Protein-Rezeptoren zur Zellteilung.
- Tee Jong Huat, Judith Camats-Perna, Estella A. Newcombe, Nicholas Valmas, Masashi Kitazawa, and Rodrigo Medeiros:
Metal Toxicity Links to Alzheimer’s Disease and Neuroinflammation, auch hier (1.2019)Toxische Metalle wie Blei, Aluminium und Cadmium schädigen auf der Ebene der Körperzellen und der Organe. Es wird untersucht, wie diese Metalle die Physiologie und Immunität des Gehirns beeinflussen und welche Rolle sie bei der Akkumulation von toxischen Alzheimer-Proteinen (d.h. ß-Amyloid und Tau) spielen.
- Zaibo Li, Tiefei Dong, Chris Pröschel, Mark Noble:
- Eleonore Blaurock-Busch, Yvette M. Busch, Albrecht Friedle, Holger Buerner, Chander Parkash and Anudeep Kaur:
Comparing the Metal Concentration in the Hair of Cancer Patients and Healthy People Living in the Malwa Region of Punjab, India (1.2014)Maximalwerte für Barium, Mangan, Blei und radioaktivem Uran wurden in Haarproben von Patientinnen mit Brustkrebs gefunden. Diese Metalle sind wohl eine (Mit-)Ursache von Krebs.
- Vera Stejskal:
Metals as a Common Trigger of Inflammation Resulting in Non-Specifc Symptoms: Diagnosis and Treatment (12.2014)Wenn Patienten gegen Metalle sensibilisiert sind und eine chronische Entzündung entwickeln, können chronische Erschöpfung (CFS) und Fibromyalgie entstehen. Die Metalle stammen aus Impfstoffen, Zahnersatzmaterialien und chirurgischen Implantaten, ggf. auch aus der Umwelt.
- Zentrum der Gesundheit: Wie giftige Metalle das Risiko für Arteriosklerose erhöhen
Giftige Metalle wie Arsen, Cadmium und Titan können sich in den Blutgefäss-Wänden (Endothel) ablagern und erhöhen somit das Risiko für eine Arteriosklerose und weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
3. Therapie
Durch die Therapie muss es gelingen, die schädlichen Metalle aus dem Körper zu entfernen, also auszuscheiden. Das kann schwierig sein, denn Probleme mit Umweltgiften bekommen allgemein diejenigen, die genetisch bedingt Umweltgifte schlecht ausscheiden. Wenn Gift-Ausscheidung nicht möglich ist, kann es hilfreich sein, die Gifte im Körper biochemisch so zu binden, dass sie biologisch nicht mehr aktiv sind. Unbedingt zu vermeiden ist, dass die Gifte nur mobilisiert werden, im Blutkreislauf erneut umherkreisen und irgendwo erneut abgelagert werden.
Vor und während einer aktiven Entgiftung sollte sichergestellt sein, dass der Körper gut mit den notwendigen Vitaminen und Mineralien versorgt ist.
Weitere Informationen zur Therapie von Metallvergiftungen
- Amalgam Informationen:
- E. Blaurock-Busch and Y. M. Busch:
Comparison of Chelating Agents DMPS, DMSA and EDTA for the Diagnosis and Treatment of Chronic Metal Exposure, auch hier (1.2014)Vergleich der Effektivität der Chelatbildner DMPS (i.v. und oral), DMSA, NaMgEDTA und CaEDTA für die Entgiftung von Quecksilber, Blei, Antimon, Arsen, Cadmium, Kupfer, Zink und Calcium. Bei Quecksilber ist DMPS am wirkungsvollsten.
- Zentrum der Gesundheit: Die richtige Ernährung zum Entgiften
Pestizide, Schwermetalle oder andere Umweltgifte können die Gesundheit belasten und zur Entstehung von Krankheiten beitragen. Eine regelmässige Entgiftung ist daher unerlässlich. Man kann über die Ernährung gut entgiften und der Giftaufnahme vorbeugen. Zudem spielt die richtige Ernährung auch bei umfassenderen Entgiftungskuren eine wichtige Rolle.
4. Essenzielle Metalle
Essenzielle, also biologisch notwendige Metalle sind
Calcium, Chrom(III), Eisen, Kalium, Kobalt, Kupfer, Magnesium, Mangan, Molybdän, Natrium, Nickel, Vanadium und Zink.
Auch diese können - wie alle Stoffe - bei zu hoher Konzentration gesundheitsschädlich sein.
Weitere essenzielle Elemente:
Bor, Chlorid, Phosphor, Schwefel, Selen, Silizium.
Die Elemente, die in größerer Menge im Körper sind, stehen in Fettschrift.
- Liste der häufigeren und selteneren Elemente im Körper:
University of Michigan: Minerals: Their Functions and Sources
5. Allgemeine Informationen zu Metall-Giften
- IMD Labor, Berlin: Videos und pdf-Dokumente
- zur Metalltoxikologie
- darin u.a.:
Katrin Huesker: Akkumulation von Metallen im Gehirn? Pathomechanismen und klinische BedeutungThemen:
Toxische Wirkung von Metallen im Gehirn: Störung der Neurotransmission, oxidativer Stress, verminderte Versorgung mit Schilddrüsenhormonen, Zerstörung des Zytoskeletts und Fehlfaltung von Proteinen. Spezielle Informationen dazu, wie Quecksilberverbindungen ins Gehirn gelangen und dort ihre Toxizität entfalten, zur Blut-Hirn-Schranke, zur Blut-Liquor-Schranke und zu den Wirkungen von Cadmium, Arsen, Blei und Gadolinium.
- Peter Jennrich:
- Hans-Ulrich Hill: Schwermetalle
Informationen zu Epidemiologie, Wirkungsmechanismen, Krankheitssymptomen, Diagnostik und Therapie. Behandelt werden die Metalle Quecksilber/Amalgam, Blei, Cadmium, Eisen, Gadolinium, Gold, Kupfer, Mangan, Nickel, Palladium, Platin, Thallium, Titan und Zinn.
- Paul B Tchounwou, Clement G Yedjou, Anita K Patlolla, and Dwayne J Sutton:
Heavy Metals Toxicity and the Environment (2012)Die Toxizität der Schwermetalle hängt von mehreren Faktoren ab, darunter Dosis, Expositionsweg und chemische Spezies sowie Alter, Geschlecht, Genetik und Ernährungszustand der exponierten Personen. Die höchste Toxizität haben Arsen, Kadmium, Chrom, Blei und Quecksilber. Es sind systemische Giftstoffe, die selbst in geringer Menge vielfache Organschäden verursachen. Sie werden auch als krebserregend eingestuft. Diese Übersicht enthält eine Analyse ihres Auftretens in der Umwelt, ihrer Herstellung und Verwendung, ihres Potenzials für eine Exposition des Menschen und der molekularen Mechanismen von Toxizität, Genotoxizität und Karzinogenität.
- Lindsey M. Horton, Mary E. Mortensen, Yulia Iossifova, Marlena M. Wald, and Paula Burgess:
What Do We Know of Childhood Exposures to Metals (Arsenic, Cadmium, Lead, and Mercury) in Emerging Market Countries? (1.2013)In dieser Studie werden die Gesundheitsrisiken von Kindern in Schwellenländern durch Belastung mit Schwermetallen untersucht. Betrachtet werden die Metalle Arsen, Kadmium, Blei und Quecksilber und die Länder Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexiko, Polen, Russland, Südkorea, Taiwan und die Türkei. Die Metall-Konzentration in Blut und Urin ist im Allgemeinen höher als die US-Referenzwerte, und entsprechende Gesundheitsschäden werden gefunden. In diesen Ländern muss die öffentliche Gesundheitspolitik und die Arzt-Ausbildung verbessert werden.
- Paul B Tchounwou, Clement G Yedjou, Anita K Patlolla, and Dwayne J Sutton:
Heavy Metals Toxicity and the Environment (8.2014)
Studie mit umfassender Info zu einigen Schwermetallen: Arsen, Cadmium, Chrom, Blei und Quecksilber. - Pan Chen, Mahfuzur Rahman Miah and Michael Aschner: Metals and Neurodegeneration (3.2016)
Es werden die essenziellen Metalle Kupfer, Eisen, Mangan und Zink, die nichtessenziellen Metalle Aluminium, Arsen, Cadmium, Blei, Methylquecksilber und Thallium, die Wirkung von kombinierten Metallwirkungen und therapeutische Möglichkeiten behandelt.
Metalle verursachen Neurodegeneration im Nervensystem, also oxidativen Stress, Schädigung der Mitochondrien und der Aktivität zahlreicher Enzyme. Daraus können sich Krankheiten wie ALS, Autismus, Guillain-Barré-Syndrom, Golfkriegs-Syndrom, Chorea Huntington, Multiple Sklerose, Parkinson und Morbus Wilson ergeben.
- Catherine Ann Hess, Pablo Olmedo, Ana Navas-Acien, Walter Goessler, Joanna E. Cohen, and Ana Maria Rule:
E-Cigarettes as a Source of Toxic and Potentially Carcinogenic Metals (10.2016)
Kommentar: Toxic metals found in e-cigarette liquidsE-Zigaretten enthalten erhebliche Mengen an Schwermetallen: Blei, Cadmium, Chrom, Nickel und Mangan. Die Nickel- und Chrom-Belastung stammt wohl von den Heizelementen. Die Metall-Konzentrationen unterschieden sich stark in den untersuchten Produkten. E-Zigaretten enthalten auch Nikotin und Propylenglykol.