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Vergiftung
Es gibt
- akute Vergiftungen; sie lösen akute Körperschäden aus. Sie sind relativ selten und müssen sofort behandelt werden. Im Notfall sollte man sofort einen Arzt oder eine Notfallambulanz aufsuchen und/oder sich über die notwendigen Maßnahmen, z.B. bei einer Giftnotrufzentrale, informieren.
Beispiele: Alkohol, Schlangengift, Pilzgift (z.B. Knollenblätterpilz), Verätzung durch Kontakt des Gifts mit Haut, Augen, Schleimhaut, Speiseröhre und Magen.Der BBFU ist auf diesem Gebiet nicht tätig.
- Rauschgifte bzw. Drogen: das sind Stoffe, die im zentralen Nervensystem eine bewusstseins- und wahrnehmungsverändernde Wirkung hervorrufen sollen, d.h. (auch) neurotoxisch sind. Im weiteren Sinn könnten auch einige Genussmittel wie Alkohol und Nikotin dazuzählen.
Auch auf diesem Gebiet ist der BBFU ist nicht tätig.
1. Vergiftung
1.1 Chronische Vergiftung
Chronisch bedeutet: das Gift wirkt über einen längeren Zeitraum ein, sei es, weil die Giftaufnahme nicht bemerkt wird oder weil die Symptome nicht als gravierend bzw. krankheitsauslösend eingeschätzt werden. Besonders verhängnisvoll wird es, wenn diese Gifte nicht schnell abgebaut, sondern im Körper zurückgehalten (Retention) bzw. gespeichert (Akkumulation) werden, so dass die Gift-Konzentration in den Organen im Lauf der Zeit immer weiter zunimmt. Die Giftwirkung dauert dann auch lange nach Ende der Exposition an. In der Medizin spricht man von Retention
, einer körperlichen Funktionsstörung, die bewirkt, dass eine Substanz nicht in ausreichendem Maß ausgeschieden, sondern zurückgehalten wird. In der Umwelt spricht man von Bioakkumulation
bzw. von biopersistenten Substanzen.
Chronisch wirksame Gifte werden auch als Umweltgifte bezeichnet und deren Wirkung in der Umweltmedizin behandelt. Woher kommen diese Gifte?
1.2 Toxikologie
Kombinationswirkung mehrerer Gifte
Normalerweise wirken mehrere Gifte in Kombination. Die Kombinationswirkung kann stärker sein als die Summe der Wirkungen (Synergie) der einzelnen Gifte, etwa bei Quecksilber in Verbindung mit Blei. Die stärkere Wirkung tritt ein, weil Quecksilber die Entgiftungsfähigkeit des Körpers bis hin zur Zerstörung schädigt und deshalb weniger Blei ausgeschieden wird.
Bei der Festlegung des Grenzwerts für ein einzelnes Gift wird die zusätzliche Wirkung anderer chronischer Gifte durch einen festen Risikofaktor berücksichtigt. Synergistische Effekte werden nicht berücksichtigt.
2. Vergiftung aus ärztlicher Behandlung

- Kontrastmittel
In der Magnetresonanztomographie (MRT, auch Kernspintomographie, engl. MRI) werden Gadolinium-Verbindungen eingesetzt, damit die im MRT abgebildeten Strukturen deutlicher sichtbar sind. Leider werden die Kontrastmittel nicht, wie häufig behauptet, in kurzer Zeit ausgeschieden.
Hier finden Sie mehr.
- Impfstoffe
enthalten einen Coctail aus giftigen Chemikalien und anderen gefährlichen Stoffen. Hier finden Sie mehr.
2.1 Medikamente
Medikamente (chemisch-pharmazeutische Produkte), z.B. für die Chemotherapie, können sehr giftig sein. Viele Medikamente werden für die dauerhafte Behandlung chronischer Erkrankungen eingesetzt, aber sie werden dafür nicht getestet. Sie bergen die Gefahr von irreversiblen Nebenwirkungen, manchmal das Gegenteil der erwarteten Linderung oder Heilung. Es wäre deshalb bei chronischen Erkrankungen besser, Alternativen zu chemisch-pharmazeutischen Medikamenten ‒ Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel, Lebensstil ‒ in Betracht zu ziehen.
Chemisch-pharmazeutische Medikamente greifen in biologische Funktionen des Körpers ein und haben normalerweise schädliche Nebenwirkungen, die aber wegen der erwünschten Hauptwirkung in Kauf genommen werden.
Ein besonderes Problem ist die übermäßige Einnahme von Medikamenten, etwa weil
- ein Medikament Nebenwirkungen verursacht, die mit weiteren Medikamenten behandelt werden,
- ein Medikament die Krankheit nur symptomatisch, nicht ursächlich behandelt und deshalb die Krankheit immer weiter fortschreitet und weitere Therapien erforderlich sind.
Begünstigt wird der hemmungslose Einsatz von pharmazeutischen Produkten, wenn
- bei Arzt und Patient wenig Wissen bzw. unwissenschaftliche Vorurteile über biologische Vorgänge im Körper vorhanden sind,
- die Pharma-Industrie einen zu großen Einfluss auf das Verschreibungsverhalten des Arztes hat (s. dazu Infos zur Korruption),
- die Suche nach der Ursache einer Erkrankung nicht angemessen honoriert wird,
- nicht erkannt wird, dass die Krankheitssymptome Nebenwirkungen einer Medikamenteneinnahme sind,
- nicht der Patient selbst, sondern seine Versicherung für die Kosten aufkommt. Das macht den Weg frei für eine übermäßige Therapie.
Weitere Infos und Links:
- Uwe Gröber:
Common drugs as micronutrient disruptors: A selection for clinical practice, auch hier (3.2020)Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Mikronährstoffen werden zu wenig beachtet. Chemisch-pharmazeutische Medikamente können Verfügbarkeit und Wirkung von notwendigen Mikronährstoffen (Vitamine, Mineralien etc.) schädigen. Betrachtet wird die Wechselwirkung von
- Protonenpumpenhemmern (PPI, sollen Bildung von Magensäure unterdrücken) mit Vitamin B12, Eisen und Magnesium,
- Thiaziddiuretika (harntreibende Substanzen, die zur vermehrten Wasserausscheidung führen) mit Magnesium,
- Statine (sollen die Produktion von Cholesterin blockieren) mit Vitamin D, Coenzym Q10 und Selen,
- Metformin (soll bei Diabetes Typ 2 die Bildung des Blutzuckers, der Glukose, hemmen) mit Vitamin B12 und Magnesium.
- Joshua Pottel, Duncan Armstrong, Ling Zou, Alexander Fekete, Xi-Ping Huang, Hayarpi Torosyan, Dallas Bednarczyk, Steven Whitebread, Barun Bhhatarai, Guiqing Liang, Hong Jin, S. Nassir Ghaemi, Samuel Slocum, Katalin V. Lukacs, John J. Irwin, Ellen L. Berg, Kathleen M. Giacomini, Bryan L. Roth, Brian K. Shoichet, Laszlo Urban:
The activities of drug inactive ingredients on biological targets, auch hier (7.2020)Kommentare:
Hilfsstoffe in Arzneien wirken im menschlichen Körper, obwohl sie eigentlich als
biologisch inaktiv
gelten. Zu diesen Hilfsstoffen zählen Füllstoffe, Konservierungsmittel, Farbstoffe und andere Zusätze.
2.2 Medizinprodukte
Medizinprodukte werden fest im Körper eingebaut. Eine Aufnahme und Verstoffwechselung der körperfremden Stoffe ist nicht geplant, findet aber trotzdem statt. Beispiele:
- Amalgamfüllungen, Implantate (auch aus Titan), Prothesen, Brücken, Kronen, Inlays und Klebstoffe vom Zahnarzt,
- Prothesen, Nägel und Metallplatten vom Orthopäden oder
- Silikonkissen vom Schönheitschirurgen.
Leider werden Medizinprodukte nur mangelhaft geprüft und kontrolliert; teilweise existiert überhaupt keine medizinische bzw. klinische Prüfung. Weitere Informationen und Studien:
- Implantate aus Titan
- Heike Haarhoff, taz: Qualitätssiegel mit Risikofaktor (26.12.2011)
Ob Hüftprothesen, künstliche Kniegelenke oder Silikoneinlagen: Medizinprodukte brauchen keine staatliche Zulassung. Nach dem Skandal schweigen die Verantwortlichen.
- Spiegel Online: Gefährlicher Informationsmangel bei Implantaten (11.2018)
Die Zulassungsverfahren für Implantate sind mangelhaft. Leider werden wichtige Informationen zu fehlerhaften Implantaten oder Prothesen unter Verschluss gehalten.
- Tagesschau: Gefährliche Implantate ‒ Das Kontrollsystem versagt (Sendung am 11.2018)
Das Problem:- Herstellung und Prüfung sind komplett in privater Hand,
- Hersteller und Prüfer kennen sich bestens; viele Angestellte arbeiten mal auf der einen, mal auf der andere Seite,
- Zertifizierer sind auf das Geld der Hersteller angewiesen; um keinen Kunden zu verprellen, wird kaum einem Medizinprodukt das Zertifikat verweigert;
- die Beteiligten können sich immer auf Geschäftsgeheimnisse berufen. Das erschwert es den Geschädigten, den Schuldigen ausfindig zu machen.
- FRIEDA, das Magazin:
Die Nackte Wahrheit über Brustimplantate
(deutsch/English, 11.2018)mit einem Interview mit der Chirurgin Dr. Susan Kolb, u.a. über Silikon- und Kochsalz-Implantate, genetische Bedingungen, Entgiftungsstörungen, Autoimmunkrankheiten, Schimmelpilztoxine, Krebs.
- Süddeutsche Zeitung: Die Implant Files - das gefährliche Geschäft mit der Gesundheit
Es geht um fehlerhafter Implantate und um einzelne Patientenschicksale. Politik, Gesundheitsminister und Gesundheitsbehörde (BfArM) sind nicht an der Behebung der Systemmängel und an den Leiden der Patienten interessiert.
- stern TV: Brust-OP: Krank durch Silikonimplantate ‒ Brustvergrößerung mit dramatischen Folgen? (2020)
- Janosch Schoon, Bernhard Hesse, Anastasia Rakow, Melanie J. Ort, Adrien Lagrange, Dorit Jacobi, Annika Winter, Katrin Huesker, Simon Reinke, Marine Cotte, Remi Tucoulou, Uwe Marx, Carsten Perka, Georg N. Duda, Sven Geissler:
Metal-Specific Biomaterial Accumulation in Human Peri-Implant Bone and Bone Marrow (8.2020)- Pressmitteilung: Langzeitrisiken von Implantaten: Metalle aus Endoprothesen können sich im Knochen ablagern
- Kommentar: Knochen aus Metall
Die Probleme mit den Implantat-Metallen Kobalt, Chrom und Titan werden untersucht.
- DeviceMed
Portal für Informationen und Werbung über Medizinprodukte
2.3 Operation und Vollnarkose
Jede Operationen ist ein körperlich belastender Vorgang, umso mehr, je älter der Patient ist. Falls eine Vollnarkose erforderlich ist, muss das Betäubungsmittel nach der Operation möglichst schnell das Gehirn wieder vollständig verlassen und der Patient sollte seine geistige Wachheit möglichst bald wiedergewinnen. Das gelingt nicht immer.
- Terry E. Goldberg, Chen Chen, Yuanjia Wang, Eunice Jung, Antoinette Swanson, Caleb Ing, Paul S. Garcia, Robert A. Whittington, Vivek Moitra:
Association of Delirium With Long-term Cognitive Decline ‒ A Meta-analysis (13.7.2020)Ergebnis der Meta-Analyse: das Delirium (oder Delir) nach der Operation führt bei vielen Patienten zu einem langandauernden kognitiven Rückgang, also zur Neurodegeneration.
3. Mikroplastik
Mikroplastik wurde bisher als Quelle von Giftbelastung wenig beachtet und untersucht. Es handelt sich um Kunststoffteilchen, die 0,1 µm bis 5 mm groß sind. Jährlich werden 8 Millionen Tonnen in die Meere gespült. Menschen nehmen Mikroplastik aus der Umwelt auf, z.B. mit der Nahrung, aus Plastikflaschen oder von Kosmetika. Die Erforschung, in welchem Umfang sie der Gesundheit schaden, hat erst begonnen.
Der Spiegel berichtet im Heft 24/2019:

Der Mensch nimmt die Partikel durch die Darmschleimhaut und die Lunge mittels Nahrung, Trinkwasser und Luft auf. Auch Kosmetika und Reinigungsmittel enthalten Mikroplastik, das dann über die Haut aufgenommen oder über das Abwasser entsorgt wird. Je kleiner die Partikel sind, desto gefährlicher sind sie, weil sie dann umso besser in die Lunge und den Blutkreislauf eindringen. Ein Mensch nimmt jede Woche Mikroplastik im Umfang einer Kreditkarte auf.
Bisher ist noch vieles unklar:
- Was sind die biologischen, gesundheitlichen Auswirkungen von Mikroplastik?
- Ist das Plastik selbst giftig, oder dienen die Plastikpartikel nur als Vehikel (Träger) für andere giftige Substanzen?
- Wie werden die Partikel im Blutstrom bewegt? Möglich ist, dass Immunzellen die Partikel transportieren, was eine Störung der Immunregulation oder eine Prädisposition für immunologische Erkrankungen verursachen würde.
- Welche Organe sind besonders bedroht? Die Anreicherung von Mikroplastik ist in der Leber, in den Nieren, im Darm und im Stuhl nachgewiesen. Die menschliche Plazenta ist für Mikroplastik durchlässig.
Weitere Untersuchungen sind notwendig, um das Gesundheitsrisiko abzuschätzen.
- Zentrum der Gesundheit:
Mikroplastik im Meer ‒ Eine Gefahr für die Gesundheit - BUND:
Mikroplastik und andere Kunststoffe ‒ eine große Gefahr für unsere UmweltKunststoff wirkt aufgrund seiner Oberflächeneigenschaften wie ein Magnet auf Umweltgifte. Diese befinden sich im Wasser und reichern sich auf der Kunststoffoberfläche an. Hier lassen sich hundertmal höhere Konzentrationen als im Meerwasser messen. [...] Studien verweisen auf Gewebeveränderungen bzw. Entzündungsreaktionen und toxikologische Auswirkungen, bis hin zu inneren Verletzungen und Todesfällen.
- Spiegel: Wie gefährlich ist Mikroplastik in Trinkwasser? (8.2019)
Mikroplastik gefährdet nicht die Gesundheit ‒ vielleicht, sagt die WHO.
- Johnny Gasperi, Stephanie L. Wright, Rachid Dris, France Collard, Corinne Mandin, Mohamed Guerrouache, Valérie Langlois, Frank J.Kelly, Bruno Tassin:
Microplastics in air: Are we breathing it in?, auch hier (2.2018)Eingeatmete Mikroplastik sammelt sich im Körper, speziell in der Lunge, an und kann dort chronische Entzündungen hervorrufen. Ggf. werden zusammen mit den Mikroplastik-Partikeln auch Schadstoffe wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in den Körper transportiert.
- That Bottled Water You're Drinking May Contain Tiny Particles of Plastic (3.2018)
Wasser in Plastikflaschen, z.B. von Nestle und Gerolsteiner, enthält Mikroplastik. Auch in Leitungswasser, Bier, Honig, Tafelsalz und Fisch wurden die Mikroplastik-Partikel bereits gefunden. Unklar ist bisher, in welchem Umfang die Partikel sich in den Organen, z.B. Leber und Nieren, ansammeln, und welche Gifte sie bei der Passage durch den Körper abgeben.
- Fraunhofer-Institut:
Kunststoffe in der Umwelt: Mikro- und Makroplastik ‒ Ursachen, Mengen, Umweltschicksale, Wirkungen, Lösungsansätze, Empfehlungen (6.2018) - Madeleine Smith, David C. Love, Chelsea M. Rochman and Roni A. Neff:
Microplastics in Seafood and the Implications for Human Health (8.2018)Die Toxizität der Partikel in physikalischer und chemischer Hinsicht wird beschrieben. Bisher wurde zu wenig geforscht.
- Sherri A. Mason, Victoria G. Welch and Joseph Neratko: Synthetic Polymer Contamination in Bottled Water, auch hier (9.2018)
Kommentar: Plastic: WHO launches health review
In Flaschen abgefülltes Trinkwasser wurde untersucht. 93% der Proben zeigten Kontamination mit Mikroplastik. Gefunden wurden 10,4 Partikel je Liter Wasser mit einer Größe > 100 µm, überwiegend Polypropylen. 95% der Partikel sind allerdings zwischen 6,5 und 100 µm groß. Die Auswirkung von Mikro- und Nanokunststoffen auf die menschliche Gesundheit sollte weiter untersucht werden.
- Uni Wien: Erstmals Mikroplastik im Menschen nachgewiesen (10.2018)
Bei allen untersuchten Teilnehmern der Pilotstudie wurde Mikroplastik im Stuhl gefunden. In Tierstudien waren kleinste Plastikteilchen auch in Blut, Lymphe und sogar in der Leber nachweisbar.
- Dalberg / WWF: No Plastic in Nature: Assessing Plastic Ingestion from Nature to People (2019)
Mikroplastik kontaminiert Luft, Nahrung und Wasser. Einige Plastikarten enthalten gesundheits- bzw. hormonschädigende Chemikalien, Farbstoffe und Pigmente. Genauere Untersuchungen sind schwierig und wurden bisher nur lückenhaft durchgeführt.
- Simon Reddy & Winnie Lau:
Breaking the Plastic Wave: Top Findings for Preventing Plastic Pollution, pdf-Report (23.7.2020)In einem umfassenden Bericht wird gezeigt, woher die Meeresverschmutzung durch Plastik kommt und was für eine Reduzierung zu tun ist. Szenarien zeigen, was passiert, wenn die Plastikflut nicht eingedämmt wird. Wird nicht umgesteuert, sondern weiter gehandelt wie bisher, dann haben wir in 20 Jahren eine Verdreifachung des Plastikmülls in den Meeren.
- Katsiaryna Pabortsava & Richard S. Lampitt:
High concentrations of plastic hidden beneath the surface of the Atlantic Ocean (8.2020)- Pressemitteilung: There is at least 10 times more plastic in the Atlantic than previously thought
- Tagesschau: Millionen Tonnen Mikroplastik im Atlantik
- Sara B. Fournier, Jeanine N. D’Errico, Derek S. Adler, Stamatina Kollontzi, Michael J. Goedken, Laura Fabris, Edward J. Yurkow & Phoebe A. Stapleton:
Nanopolystyrene translocation and fetal deposition after acute lung exposure during late-stage pregnancy (24.10.2020)Kommentar von Jane Smith:
Plastik-Nanopartikel können durch schwangere Ratten zu ihren Föten gelangen (19.3.2021)(Tierversuch, Ratten) Wenn eine Schwangere die Plastik-Partikel (Nanopolystyrol, Größe: 20 nm) einatmet, dann wandern diese nicht nur durch ihren Körper (Lunge, Herz, Milz), sondern auch durch die Plazenta und gelangen so innerhalb von 90 Minuten in Leber, Lunge, Herz, Niere und das Gehirn des Fötus. Das Gewicht des Fötus und der Plazenta sind vermindert. In Laborstudien wird berichtet, dass junge und erwachsene Nachkommen nach der Einatmung von technischen Nanomaterialien durch die Mutter während der Schwangerschaft Koronardysfunktionen, Gefäßstörungen, negative Auswirkungen auf die reproduktive Gesundheit und neurologische Folgen aufweisen.
- Junjie Zhang, Lei Wang, Leonardo Trasande, and Kurunthachalam Kannan:
Occurrence of Polyethylene Terephthalate and Polycarbonate Microplastics in Infant and Adult Feces (22.9.2021)In USA wurde der Stuhl von Säuglingen und Erwachsenen auf Polyethylenterephthalat (PET) und Polycarbonat untersucht. Ergebnis: Säuglinge sind bei PET mit ca. 83.000 ng je Kilogramm Körpergewicht und je Tag erheblich stärker belastet als Erwachsene (5.800 ng je kg KG je Tag).
- Elisabeth S. Gruber, Vanessa Stadlbauer, Verena Pichler, Katharina Resch-Fauster, Andrea Todorovic, Thomas C. Meisel, Sibylle Trawoeger, Oldamur Hollóczki, Suzanne D. Turner, Wolfgang Wadsak, A. Dick Vethaak & Lukas Kenner:
To Waste or Not to Waste: Questioning Potential Health Risks of Micro- and Nanoplastics with a Focus on Their Ingestion and Potential Carcinogenicity (22.3.2022)Kommentar von DocCheck: Plastik-Problem: Kreditkarte im Körper
Es geht um Nanopartikel, die kleiner als 1 µm sind, und um Mikropartikel mit einer Größe von 1 µm bis 5 mm. Diese Plastikpartikel (Mikro-Nano-Partikel, MNP) schädigen das Darmmikrobiom (Darmflora). Sie wandern in das Gewebe und sind dann an lokalen Entzündungs- und Immunreaktionen beteiligt. Zudem transportieren sie Schadstoffe und erhöhen die Wirksamkeit von giftigen Chemikalien. Pro Kopf und Woche gelangen durchschnittlich 5 g in den menschlichen Magen-Darmtrakt. Das entspricht etwa dem Gewicht einer Kreditkarte.
- Heather A.Leslie, Martin J. M. van Velzen, Sicco H. Brandsma, Dick Vethaak, Juan J.Garcia-Vallejo, Marja H.Lamoree:
Discovery and quantification of plastic particle pollution in human blood, auch hier (24.3.2022)Kommentar von The Guardian: Microplastics found in human blood for first time
Im Blut der meisten Menschen schwimmen Plastikteilchen und werden von da in alle Organe verbreitet und ggf. abgelagert. Erstmals wird nun Mikroplastik im Blut nachgewiesen, und zwar bei 77% der untersuchten Erwachsenen. In den meisten Proben (50%) waren Polyethylenterephthalate (PET) nachweisbar, die häufig in Getränkeflaschen verwendet werden. Ein Drittel (36%) enthielt Polystyrol (PS), das zum Verpacken von Lebensmitteln und anderen Produkten eingesetzt wird. In knapp einem Viertel (23%) der Blutproben wurde Polyethylen (PE) gefunden, woraus Kunststofftragetaschen hergestellt werden. Die maximale Konzentration im Blut betrug: PET 2,4 µg/ml, PS 4,8 µg/ml, PE 7,1 µg/ml. In einigen Blutproben wurden auch mehrere Polymere gefunden.
Mikroplastik wird durch Einatmen und Verschlucken aufgenommen. Die Auswirkungen auf die Gesundheit sind nicht genau bekannt. Die Forscher sind jedoch besorgt, weil Mikroplastik-Partikel aus der Luftverschmutzung in den Körper eindringen, die menschlichen Zellen schädigen und jährlich Millionen von Todesfällen verursachen.
- Lauren C. Jenner, Jeanette M. Rotchell, Robert T. Bennett, Michael Cowen, Vasileios Tentzeris, Laura R. Sadofsky:
Detection of microplastics in human lung tissue using µFTIR spectroscopy (29.3.2022)Durch Inhalation gelangt Mikroplastik in alle Regionen der menschlichen Lunge, in die untere Region deutlich mehr als in die oberen und mittleren Lungenregionen. Polypropylen- und Polyethylenterephthalat-(PET-)Fasern sind am häufigsten vertreten.
- Antonio Ragusa, Valentina Notarstefano, Alessandro Svelato, Alessia Belloni, Giorgia Gioacchini, Christine Blondeel, Emma Zucchelli, Caterina De Luca, Sara D’Avino, Alessandra Gulotta, Oliana Carnevali and Elisabetta Giorgini:
Raman Microspectroscopy Detection and Characterisation of Microplastics in Human Breastmilk (30.6.2022)Die toxische Wirkung von Mikroplastik ist aus Untersuchungen an Tiermodellen, Meeresorganismen und menschlichen Zelllinien belegt. Es durchdringt die Zellmembranen und siedelt sich an verschiedenen Stellen des Körpers an, wo es zelluläre Raktionen auslöst. In dieser Studie wird die Muttermilch von 34 Frauen untersucht. In 26 von 34 Proben wird Mikroplastik festgestellt. Es besteht aus Polyethylen, Polyvinylchlorid und Polypropylen und ist zwischen 2 und 12 µm groß.
- Chelsea M. Cary, Glen M. DeLoid, Zhenning Yang, Dimitrios Bitounis, Marianne Polunas, Michael J. Goedken, Brian Buckley, Byron Cheatham, Phoebe A. Stapleton, and Philip Demokritou:
Ingested Polystyrene Nanospheres Translocate to Placenta and Fetal Tissues in Pregnant Rats: Potential Health Implications (14.2.2023)the Defender: Studie belegt: Mikroplastik kann von der Mutter auf den Fötus übergehen
Mikroplastik passiert die Darm- und Plazentaschranke schwangerer Ratten und führt zu einer Beeinträchtigung der Entwicklung des Fötus. Die Mikroplastik-Partikel dringen in Leber, Niere, Herz, Lunge und Gehirn des Fötus ein. Das kann auch auf den Menschen zutreffen.
- Verena Kopatz, Kevin Wen Tibor Kovács, Alison S. Keimowitz, Verena Pichler, Joachim Widder, A. Dick Vethaak, Oldamur Hollóczki, and Lukas Kenner:
Micro- and Nanoplastics Breach the Blood–Brain Barrier (BBB): Biomolecular Corona’s Role Revealed (19.4.2023)Interesting Engineering: Plastic used in food packaging found in brain two hours after ingestion
Tierversuch (Mäuse): Die Mäuse erhalten Trinkwasser mit Polystyrolpartikeln. Zwei Stunden später werden die Partikel im Gehirn der Mäuse entdeckt. Dort erhöhen sie das Risiko für Entzündungen, neurologische Störungen und sogar neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson. Auch kurzfristige neurotoxische Auswirkungen wie kognitive Beeinträchtigungen und veränderte Neurotransmitterspiegel, die Verhaltensänderungen bewirken, sind möglich. Polystyrol wird z.B. für Joghurtbecher und Styropor verwendet. Die Partikel sind kleiner als 1 µm und können deshalb die Blut-Hirn-Schranke passieren.
4. Ort der Vergiftung
4.1 Vergiftung am Arbeitsplatz
Am Arbeitsplatz ist Vergiftung möglich, weil das Gift im Produktionsprozess eine Rolle spielt oder weil die Geräte und Maschinen, mit denen gearbeitet wird, Giftstoffe abgeben; Beispiele:- Pflanzengifte (
Pflanzenschutzmittel
) werden massenhaft in der Landwirtschaft eingesetzt, - Feuerwehrmänner und -frauen atmen an Brandherden giftige Dämpfe ein.
- In der chemischen Industrie wird mit Chemikalien aller Art gearbeitet - reichen die Schutzmaßnahmen, z.B. Schutzkleidung und Abluft-Anlagen?
- In Kohlekraftwerken entstehen Gifte beim Verbrennungsprozess.
4.2 Wohnung und Haus
Die Wohnung ist das Umfeld, wo wir uns zum Arbeiten oder Wohnen aufhalten und wo wir zur Ruhe kommen. Die Innenraumluft kann durch Tabak- und Ofen-Rauch, Ausgasung aus Baumaterialien und Möbeln, Haushalts- und Hobby-Chemikalien, Klimaanlagen und extreme Feuchtigkeit Gesundheitsschäden verursachen. Gute Innenraumluft hängt von der Beachtung baubiologischer Grundsätze ab.
- Baustoffe
Holz wird vielfältig im Haus eingesetzt, als tragende Balken oder zur Gestaltung von Oberflächen. Um das Holz vor Angriffen durch Pilze und Fäulnis zu schützen, werden Holzschutzmittel eingesetzt. Fungizide sollen das Holz vor Pilzbefall schützen. In der Vergangenheit wurden die Gifte Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT), Lindan, Pentachlorphenol (PCP) eingesetzt.
Grundsätzlich müssen alle Biozide, z.B. Holzschutzmittel, gemäß EU-Recht zugelassen sein.Allerdings sind noch nicht alle in Deutschland auf dem Markt befindlichen Holzschutzmittel im Einklang mit dem EU-Recht zugelassen. Der Grund dafür ist, dass die Altfälle ohne Zulassung legal auf dem Markt sind und erst schrittweise nach einem von der EU vorgegebenen Zeitplan von der Zulassungspflicht erfasst werden.
- BAUA: Datenbank der zugelassenen Biozidprodukte
- Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Fraktion DIE LINKE und die Antwort der Bundesregierung, pdf-Datei (9.2.2015)
Die Anfrage bezieht sich auf die Nachwirkungen des Holzschutzmittel-Skandals in den 1970er- bis 1990er Jahren. Die Antwort aus dem Bundesumweltministerium ist geprägt von rein administrativer Sichtweise, fehlendem Wissen und Desinteresse, soweit es um den Gesundheitsschutz der Bevölkerung geht. Eine Beteiligung des Bundesgesundheitsministeriums ist nicht erkennbar.
Auch Jahrzehnte, nachdem ein Verbot erlassen wurde, können giftige Holzschutzmittel die Innenraumluft belasten und die Gesundheit der Bewohner schädigen.
In Baustoffen können weitere giftge Chemikalien enthalten sein, z.B. Klebstoffe, die Lösungsmittel freisetzen.
- Aus Möbeln, Teppichen und anderen Heimtextilien werden flüchtige organische Verbindungen (VOC) freigesetzt:
Acetaldehyd, Benzol, Formaldehyd, Hexabromcyclododecan (HBCD), Tetrachlorethen, Perfluoroctansäure (PFOA), Phthalate, Polybromierte Diphenylether (PBDE), Trichlorethen (oder Trichlorethylen), Vinylacetat.
- Flüchtige organische Verbindungen in Wikipedia und wissenwiki.de
- Barragán-Martínez C, Speck-Hernández CA, Montoya-Ortiz G, Mantilla RD, Anaya JM, Rojas-Villarraga A:
Organic solvents as risk factor for autoimmune diseases: a systematic review and meta-analysis. (12.2012)Durch organische Lösungsmittel können Autoimmunkrankheiten wie z.B. Alzheimer verursacht werden.
- Abgase von Gasherden, der Rauch von Herden und offenen Kaminen.
- Raucher (Zigaretten, Zigarren, Pfeife) erzeugen Passivrauch.
- Kerzen;
- Lufterfrischer enthalten Phthalate und Formaldehyd;
- Reinigungs- und Desinfektionsmittel.
- lüften:
Lüftungsanlagen mit guten Luftfiltern bzw. Kohlefiltern (Hepa); - staubsaugen:
Die Abluft des Staubsaugers kann mit ungesunden, giftigen Staubpartikeln kontaminiert sein.
Abhilfe: Verwenden Sie einen Staubsauger mitHepa-Filter
; das sind spezielle Feinstaubfilter. - Behandlung der Möbel-Oberflächen mit Backpulver,
- vorheriges Ausgasen von Möbeln etc. im Freien,
- Zimmerpflanzen
- niedrige Raumtemperatur (setzt weniger Lösungsmittel frei).
Weitere Informationen und Studien
- SHG Umweltkranke Südhessen: Die wichtigsten Chemikalien im Wohn- und Baubereich
- aus dem Buch von Antje Bultmann:
Vergiftet und alleingelassen
:
Wohngifte und ihre möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit - Yibo Huangfu, Nathan M. Lima, Patrick T. O'Keeffe, William M. Kirk, Brian K. Lamb, Shelley N. Pressley, Beiyu Lin, Diane J. Cook, Von P. Walden, Bertram T.Jobson:
Diel variation of formaldehyde levels and other VOCs in homes driven by temperature dependent infiltration and emission rates, auch hier (7.2019)
Kommentar: Researchers uncover indoor pollution hazardsRund um die Uhr wurde in 4 Häusern die Konzentration von flüchtigen organischen Kohlenwasserstoffen (VOC) und von Formaldehyd gemessen. Die Werte schwanken sehr im Tagesverlauf, abhängig u.a. von der Temperatur.
- Baubiologie: Europäische Gesellschaft für gesundes Bauen und Innenraumhygiene (EGGBI)
- Protecting health by improved building efficiency
- Feinstaub gelangt bis in die Plazenta (9.2018)
Erster Nachweis von Rußpartikeln im Mutterkuchen schwangerer Frauen
- How much are you polluting your office air just by existing? (10.2019)
Human breath may significantly affect office air quality
Video: Indoor Air Quality Research in Purdue's Living LabsDie Luft in Großraumbüros wird negativ beeinflusst durch Chemikalien (flüchtige organische Verbindungen, VOC), die von den dort arbeitenden Menschen ausgehen: Deodorants, Makeup, Haarspray. Entscheidend ist eine gute Luftreinigung durch das Ventilationssystem.
- Infos auf dieser Webseite zu belasteter Luft im Außenbereich
4.3 Gift im Flugzeug
Ein besonderer Ort der Giftbelastung ist das Flugzeug. Das Flugbegleitpersonal sprüht (s. Film) in der Flugzeugkabine Insektizide vor oder während eines Langstreckenfluges und gefährdet dadurch sich und die Passagiere. Es kommen synthetische Pyrethroide wie Permethrin und D-Phenothrin zum Einsatz, die neurotoxisch für Insekten und Menschen sind.Im Flugzeug kommt ein weiteres Problem hinzu: Alle Düsen-Verkehrsflugzeuge, mit Ausnahme der Boeing 787, entnehmen die Atemluft für Cockpit und Kabine als Zapfluft
den Triebwerken. Undichte Dichtungen bewirken, dass die Atemluft mit heißen, neurotoxischen Triebwerksöl-Dämpfen verunreinigt sein kann. Die Zapfluft wird vom Triebwerk angesogen und ungefiltert in den Bereich, wo Menschen sich während des Fluges aufhalten, gepresst. Denn in diesem Bereich muss ein Überdruck gegenüber der Außenwelt erzeugt werden. In extremen Fällen gibt es einen meldepflichtigen Fume event
(Qualm-Ereignis) und die Piloten müssen schnell zur Atemmaske greifen, bevor sie ohnmächtig werden. Die gesundheitlichen Folgen für das fliegende Personal werden als aerotoxisches Syndrom
bezeichnet: dauerhafte Schäden im Nervensystem, Fluguntauglichkeit. Der Pilot Richard Westgate ist an diesen Öldämpfen gestorben.
- Per Hinrichs, Tim van Beveren (Die Welt): Luft im Flugzeug kann Gehirnzellen töten (30.7.2014)
Der Pilot Richard Westgate starb mit 43 Jahren, nachdem sein Nervensystem durch vergiftete Kabinenluft schwer geschädigt worden war. Auch die Passagiere sind gefährdet.
- Spiegel-Online: Öldämpfe im Cockpit vom A400M (3.2018)
Wie gefährlich die Dämpfe sind, soll durch Messungen geklärt werden. Doch diese mussten [...] erst einmal aufgeschoben werden.
- umweltrundschau.de:
Gifte in Flugzeugen enthalten einen Coctail aus giftigen Chemikalien und anderen gefährlichen Stoffen - anstageslicht.de
- Aerotoxisches Logbuch: Was sich tut und was sich nicht tut
- Kabinenluft im Flugzeug: Gift im Flieger?
- Fume Event: ABC der Akteure und Institutionen
- "Underreporting" (Fume Events): Wahrnehmungsfalle und Sicherheit im Luftverkehr
- Contaminated Cabin Air: A Health Problem becomes certainty. The Chronology of the socalled Aerotoxic Syndrome
Die Geschichte des aerotoxischen Syndroms
- greenmedinfo.com
- Wikipedia: Aerotoxisches Syndrom
- Behandlung mit Apherese (Blutreinigung) im Gesundheitspark am Regenbogen in Cham, Dr. Richard Straube
- Chris Winder, Jean-Christophe Balouet:
Aerotoxic Sydrome: Adverse Health Effects Following Exposure to Jet Oil Mist During Commercial Flights (9.2000)
Bei chronischer Belastung durch Öldämpfe ist mit neurotoxischen Wirkungen zu rechnen. - Astrid R. R. Heutelbeck, Catherine Bornemann, Martina Lange, Anke Seeckts & Michael M. Müller:
Acetylcholinesterase and neuropathy target esterase activities in 11 cases of symptomatic flight crew members after fume events (12.2016), auch hierEs wird nach den (bio-)chemischen Ursachen des aerotoxischen Syndroms gesucht. Die Rolle von Organophosphaten wird besonders untersucht.
- Die Universitätsmedizin Göttingen bietet die Sprechstunde für
Fume Events
leider nicht mehr an, nur noch einige Informationen - ÄrzteZeitung:
Das sind nicht alles Simulanten
(1.2018)
Bei den an Triebwerken auftretenden großen Belastungen kann nicht gewährleistet werden, dass alle Dichtungen ihre Aufgaben zu 100 Prozent erfüllen. Darüber hinaus sind einige Dichtungen so konstruiert, dass sie ständig Öl in geringen Mengen hindurchlassen müssen, um ordnungsgemäß zu funktionieren.
- Claus-Hermann Bückendorf:
Trigger Innenraumschadstoffe ‒ Focus fume events und Aerotoxisches Syndrom (Vortrag 11.2019) - die Gewerkschaften kümmern sich:
- Tim van Beveren
- Ungefiltert eingeatmet
über die ARD-Sendung Plusminus vom 3.2.2009 und das in den Öldämpfen enthaltene Gift Trikresylphosphat (engl. TCP). - Film: Ungefiltert eingeatmet
Der Film begleitet über zwei Jahre die Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Tod von Richard Westgate und zeigt auch Interviews mit den an den Untersuchungen beteiligten Wissenschaftlern aus Holland, Großbritannien und den USA.- amtlicher Untersuchungsreport zum Tod von Richard Westgate
- Wikipedia: Ungefiltert eingeatmet ‒ Die Wahrheit über das Aerotoxische Syndrom
- Ungefiltert eingeatmet
- Internet-Portale: Aerotoxic Association, Toxic Free Airlines
- Germanwings-Absturz
Am 24.3.2015 stürzte ein Flugzeug von Germanwings auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen ab. Ergebnis der Flugunfalluntersuchung ist, dass der Kopilot Andreas Lubitz den Absturz vorsätzlich herbeiführte, und es wird ein ursächlicher Zusammenhang zu einer depressiven Erkrankung des Kopiloten vermutet.
Andreas Lubitz - offizielle Webseite
Die Angehörigen des Kopiloten halten viele Feststellungen im Untersuchungsergebnis für nicht gründlich untersucht und nicht erwiesen. Auch die Gutachten werden hier angeboten.
5. Weitere Gift-Einflüsse
Darüber hinaus gibt es schädigende Einwirkungen auf den Menschen, die die Giftaufnahme des Körpers oder die Giftwirkung verstärken, die Giftausscheidung verringern oder die gerade für den gift-geschwächten Körper eine besondere Bedrohung sind:
- Aus Luft, Boden und Wasser, also aus der Umwelt im engeren Sinne kann der Mensch mit Giften belastet werden.
- In Lebensmitteln
finden sich Gifte als Kontamination aus Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie oder als absichtlich hinzugefügter Lebensmittel-Zusatzstoff. - Elektrosmog: elektromagnetische Strahlung vom Mobilfunk (Handy, WLAN, schnurloses Telefon), ggf. auch die 50 Hz - Stromversorgung des Hauses;
- flackerndes oder anderweitig ungesundes Licht, z.B. von Energiesparlampen,
- im Hausstaub können sich Kot von Milben oder anderen Parasiten ansammeln,
- schlechte Innenraumluft:
Hausstaub, Pilzsporen, etwa von Schimmelpilzen, die sich an feuchten Wänden entwickeln, zu wenig Sauerstoff; - Mangel an wichtigen Vitalstoffen ‒ Vitaminen, Mineralien, Bio-Flavonoiden ‒ durch ungesunde Ernährung, durch zu wenig UV-Licht, durch schlechtere Resorption im Magen-Darm-Trakt oder durch erhöhten körperlichen Verbauch an Vitalstoffen;
- Mangel an Wasser (Dehydrierung), denn viele Entgiftungsvorgänge beruhen darauf, dass die Gifte (oder ihre Metaboliten) zusammen mit Wasser ausgeschieden werden, meistens über den Urin oder Stuhl;
- Mangel an körperlicher Bewegung.
Weitere Informationen zu Ver- und Entgiftung:
- auf bbfu.de:
- auf amalgam-informationen.de:
- Max Daunderer / toxcenter: Entgiftung
- Zentrum der Gesundheit: Giftbelastung im Körper erkennen ‒ Sieben Warnzeichen
- IMD Berlin: Genetik der Medikamentenverstoffwechselung (Pharmakogenetik)
Medikamente sind auch Gifte, die über das Entgiftungssystem ausgeleitet werden müssen. Die biologischen Komponenten der Phase-I- und -II-Entgiftung sowie ihre Messung im Labor werden beschrieben.
- Literatur
- Klaus Oberbeil: Die tägliche Dosis Gift: Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können.
Taschenbuch, 256 Seiten; Heyne Verlag, 1. Auflage 2011; ISBN: 978-3453650152; Preis: 8,99 €.
Textprobe, Amazon: Beschreibung
- Klaus Oberbeil: Die tägliche Dosis Gift: Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können.