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Vergiftung
Es gibt- akute Vergiftungen; sie lösen akute Körperschäden aus. Sie sind relativ selten und müssen sofort behandelt werden. Im Notfall sollte man sofort einen Arzt oder eine Notfallambulanz aufsuchen und/oder sich über die notwendigen Maßnahmen, z.B. bei einer Giftnotrufzentrale, informieren.
Beispiele: Alkohol, Schlangengift, Pilzgift (z.B. Knollenblätterpilz), Verätzung durch Kontakt des Gifts mit Haut, Augen, Schleimhaut, Speiseröhre und Magen.Der BBFU ist auf diesem Gebiet nicht tätig.
- Rauschgifte bzw. Drogen: das sind Stoffe, die im zentralen Nervensystem eine bewusstseins- und wahrnehmungsverändernde Wirkung hervorrufen sollen, d.h. (auch) neurotoxisch sind. Im weiteren Sinn könnten auch einige Genussmittel wie Alkohol und Nikotin dazuzählen.
Auch auf diesem Gebiet ist der BBFU ist nicht tätig.
- chronische Vergiftungen.
Chronisch bedeutet: das Gift wirkt über einen längeren Zeitraum ein, sei es, weil die Giftaufnahme nicht bemerkt wird oder weil die Symptome nicht als gravierend bzw. krankheitsauslösend eingeschätzt werden. Besonders verhängnisvoll wird es, wenn diese Gifte nicht schnell abgebaut, sondern im Körper zurückgehalten (Retention) bzw. gespeichert (Akkumulation) werden, so dass die Gift-Konzentration in den Organen im Lauf der Zeit immer weiter zunimmt. Die Giftwirkung dauert dann auch lange nach Ende der Exposition an. In der Medizin spricht man von
Retention
, einer körperlichen Funktionsstörung, die bewirkt, dass eine Substanz nicht in ausreichendem Maß ausgeschieden, sondern zurückgehalten wird. In der Umwelt spricht man vonBioakkumulation
bzw. von biopersistenten Substanzen.Chronisch wirksame Gifte werden auch als Umweltgifte bezeichnet und von der Umweltmedizin behandelt. Woher kommen diese Gifte?
- Aus Luft, Boden und Wasser, also aus der Umwelt im engeren Sinne;
- Aus ärztlicher Behandlung:
- Medikamente, z.B. für die Chemotherapie.
Medikamente (chemisch-pharmazeutische Produkte) werden für die dauerhafte Behandlung chronischer Erkrankungen nicht getestet. Sie bergen die Gefahr von irreversiblen Nebenwirkungen, manchmal das Gegenteil der erwarteten Linderung oder Heilung. Es wäre deshalb bei chronischen Erkrankungen besser, Alternativen zu Medikamenten ‒ Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel, Lebensstil ‒ in Betracht zu ziehen.
- Impfstoffe
enthalten einen Coctail aus giftigen Chemikalien und anderen gefährlichen Stoffen. Hier finden Sie mehr.
- Kontrastmittel [6]
In der Magnetresonanztomographie (MRT, auch Kernspintomographie, engl. MRI) werden Gadolinium-Verbindungen eingesetzt, damit die im MRT abgebildeten Strukturen deutlicher sichtbar sind. Leider werden die Kontrastmittel nicht, wie häufig behauptet, in kurzer Zeit ausgeschieden, sondern ein erheblicher Teil wird dauerhaft im Gehirn und in anderen Organen abgelagert. Das betrifft vor allem Menschen, die genetisch bedingt Schwermetalle (und ggf. andere Umweltgifte) nicht gut ausscheiden. Auch die Leistungsfähigkeit der Ausscheidungsorgane (Leber, Nieren usw.) kann eine Rolle spielen. Besonders gefährdet sind Menschen mit Nierenschwäche. Die Neurotoxizität von Gadolinium ist grundsätzlich bekannt, das Ausmaß der Giftwirkung im Gehirn bisher aber wenig erforscht. Die Nieren können durch
nephrogene systemische Fibrose (NSF)
geschädigt werden. - Medizinprodukte [7],
die fest im Körper eingebaut werden und bei denen eine Aufnahme und Verstoffwechselung der körperfremden Stoffe gar nicht geplant ist, z.B.
- Amalgamfüllungen, Implantate (auch aus Titan), Prothesen, Brücken, Kronen, Inlays und Klebstoffe vom Zahnarzt,
- Prothesen, Nägel und Metallplatten vom Orthopäden oder
- Silikonkissen vom Schönheitschirurgen.
- Medikamente, z.B. für die Chemotherapie.
- Hautpflege und Kosmetika
Die Haut bildet eine gute Schutzbarriere gegen vielerlei Einwirkungen. Reinigungsmittel, Kosmetika, Sonnenschutzmittel usw. dringen jedoch tief in die Haut ein und können in den Blutkreislauf gelangen. Viele dieser Mittel enthalten ungesunde bzw. giftige Substanzen. - In Lebensmitteln
finden sich Gifte als Kontamination aus Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie oder als absichtlich hinzugefügter Lebensmittel-Zusatzstoff. - Mikroplastik [8]
Mikroplastik wurde bisher als Quelle von Giftbelastung wenig beachtet und untersucht. Es handelt sich um Kunststoffteilchen, die 0,1 µm ... 5 mm groß sind. Jährlich werden 8 Millionen Tonnen in die Meere gespült. Menschen nehmen Mikroplastik aus der Umwelt auf, z.B. mit der Nahrung, aus Plastikflaschen oder von Kosmetika. Die Erforschung, in welchem Umfang sie der Gesundheit schaden, hat begonnen.
- Vergiftung am Arbeitsplatz,
weil das Gift im Produktionsprozess eine Rolle spielt oder weil die Geräte und Maschinen, mit denen gearbeitet wird, Giftstoffe abgeben; Beispiele:- Pflanzengifte (
Pflanzenschutzmittel
) werden massenhaft in der Landwirtschaft eingesetzt, - Feuerwehrmänner und -frauen atmen an Brandherden giftige Dämpfe ein.
- In der chemischen Industrie wird mit Chemikalien aller Art gearbeitet - reichen die Schutzmaßnahmen, z.B. Schutzkleidung und Abluft-Anlagen?
- In Kohlekraftwerken entstehen Gifte beim Verbrennungsprozess.
- Pflanzengifte (
- In dem Umfeld, wo wir uns zum Arbeiten oder Wohnen [5] aufhalten:
- Haus: aus Baustoffen werden Klebstoffe oder Fungizide freigesetzt;
- Wohnung:
Aus Möbeln werden flüchtige organische Verbindungen (VOC) [2] freigesetzt:
Acetaldehyd, Benzol, Formaldehyd, Hexabromcyclododecan (HBCD), Tetrachlorethen, Perfluoroctansäure (PFOA), Phthalate, Polybromierte Diphenylether (PBDE), Trichlorethen (oder Trichlorethylen), Vinylacetat.Abhilfe:
vorheriges Ausgasen im Freien, Luftfilter bzw. Kohlefilter, Behandlung der Möbel-Oberflächen mit Backpulver, Zimmerpflanzen.
Staubsauger
Die Abluft des Staubsaugers kann mit ungesunden, giftigen Staubpartikeln kontaminiert sein.
Abhilfe: Verwenden Sie einen Staubsauger mitHepa-Filter
; das sind spezielle Feinstaubfilter. - Gift im Flugzeug [1]
Ein besonderer Ort der Giftbelastung ist das Flugzeug. Das Flugbegleitpersonal sprüht (s. Film) in der Flugzeugkabine Insektizide vor oder während eines Langstreckenfluges und gefährdet dadurch sich und die Passagiere. Es kommen synthetische Pyrethroide wie Permethrin und D-Phenothrin zum Einsatz, die neurotoxisch für Insekten und Menschen sind.Im Flugzeug kommt ein weiteres Problem hinzu: Verunreinigung der Kabinenluft, weil sie als "Zapfluft" vom Triebwerk angesogen und in den Passagierraum gepresst wird. Leider kann die Zapfluft durch undichte Dichtungen mit Triebwerksöl-Dämpfen verunreinigt sein. In extremen Fällen gibt es einen
Fume event
und die Piloten müssen schnell zur Atemmaske greifen. Die schlimmen Folgen für das fliegende Personal werden als "aerotoxisches Syndrom" bezeichnet: dauerhafte Schäden im Nervensystem, Fluguntauglichkeit. Der Pilot Richard Westgate ist an diesen Öldämpfen gestorben.
Darüber hinaus gibt es schädigende Einwirkungen auf den Menschen, die die Giftaufnahme des Körpers oder die Giftwirkung verstärken, die Giftausscheidung verringern oder die gerade für den gift-geschwächten Körper eine besondere Bedrohung sind:
- Elektrosmog: elektromagnetische Strahlung vom Mobilfunk (Handy, WLAN, schnurloses Telefon), ggf. auch die 50 Hz - Stromversorgung des Hauses;
- flackerndes oder anderweitig ungesundes Licht, z.B. von Energiesparlampen,
- im Hausstaub können sich Kot von Milben oder anderen Parasiten ansammeln,
- schlechte Innenraumluft [3]:
Hausstaub, Pilzsporen, etwa von Schimmelpilzen, die sich an feuchten Wänden entwickeln, zu wenig Sauerstoff, Ausgasung von Möbeln, Teppichen und anderen Heimtextilien, Gasherde, Rauch von Herden und offenen Kaminen, von Rauchern (Zigaretten, Zigarren, Pfeife), Kerzen, Lufterfrischern (enthalten Phthalate und Formaldehyd);Gegenmaßnahmen: lüften, organische Lösungsmittel vermeiden, niedrige Raumtemperatur (setzt weniger Lösungsmittel frei), Zimmerpflanzen, staubsaugen;
- Mangel an wichtigen Vitalstoffen ‒ Vitaminen, Mineralien, Bio-Flavonoiden ‒ durch ungesunde Ernährung, durch zu wenig UV-Licht, durch schlechtere Resorption im Magen-Darm-Trakt oder durch erhöhten körperlichen Verbauch an Vitalstoffen;
- Mangel an Wasser (Dehydrierung), denn viele Entgiftungsvorgänge beruhen darauf, dass die Gifte (oder ihre Metaboliten) zusammen mit Wasser ausgeschieden werden, meistens über den Urin oder Stuhl;
- Mangel an körperlicher Bewegung.
[1] Studien und weitere Informationen zum aerotoxischen Syndrom
Alle Düsen-Verkehrsflugzeuge, mit Ausnahme der Boeing 787, entnehmen die Atemluft für Cockpit und Kabine alsZapfluftden Triebwerken. Undichte Dichtungen bewirken, dass die Atemluft mit heißen, neurotoxischen Öldämpfen verunreinigt werden kann.
- Spiegel-Online: Öldämpfe im Cockpit vom A400M (3.2018)
Wie gefährlich die Dämpfe sind, soll durch Messungen geklärt werden. Doch diese mussten [...] erst einmal aufgeschoben werden.
- umweltrundschau.de: enthalten einen Coctail aus giftigen Chemikalien und anderen gefährlichen Stoffen: target="_blank" rel="noopener">Vergiftungen von Crews und Passagieren
- anstageslicht.de
- greenmedinfo.com
- Wikipedia: Aerotoxisches Syndrom
- Behandlung mit Apherese (Blutreinigung) im Gesundheitspark am Regenbogen in Cham, Dr. Richard Straube
- Chris Winder, Jean-Christophe Balouet:
Aerotoxic Sydrome: Adverse Health Effects Following Exposure to Jet Oil Mist During Commercial Flights (9.2000)
Bei chronischer Belastung durch Öldämpfe ist mit neurotoxischen Wirkungen zu rechnen. - Astrid R. R. Heutelbeck, Catherine Bornemann, Martina Lange, Anke Seeckts & Michael M. Müller:
Acetylcholinesterase and neuropathy target esterase activities in 11 cases of symptomatic flight crew members after fume events (12.2016), auch hier
Es wird nach den (bio-)chemischen Ursachen des aerotoxischen Syndroms gesucht. Die Rolle von Organophosphaten wird besonders untersucht. - Die Universitätsmedizin Göttingen
bietet die Sprechstunde fürFume Events
leider nicht mehr an, nur noch einige Informationen - ÄrzteZeitung:
Das sind nicht alles Simulanten
(1.2018)
Bei den an Triebwerken auftretenden großen Belastungen kann nicht gewährleistet werden, dass alle Dichtungen ihre Aufgaben zu 100 Prozent erfüllen. Darüber hinaus sind einige Dichtungen so konstruiert, dass sie ständig Öl in geringen Mengen hindurchlassen müssen, um ordnungsgemäß zu funktionieren.
- Claus-Hermann Bückendorf:
Trigger Innenraumschadstoffe ‒ Focus fume events und Aerotoxisches Syndrom (Vortrag 11.2019) - die Gewerkschaften kümmern sich:
- Tim van Beveren
- Ungefiltert eingeatmet
über die ARD-Sendung Plusminus vom 3.2.2009 und das in den Öldämpfen enthaltene Gift Trikresylphosphat (engl. TCP). - Film: Ungefiltert eingeatmet
Der Film begleitet über zwei Jahre die Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Tod von Richard Westgate und zeigt auch Interviews mit den an den Untersuchungen beteiligten Wissenschaftlern aus Holland, Großbritannien und den USA.- amtlicher Untersuchungsreport zum Tod von Richard Westgate
- Wikipedia: Ungefiltert eingeatmet ‒ Die Wahrheit über das Aerotoxische Syndrom
- Ungefiltert eingeatmet
- Internet-Portale: Aerotoxic Association, Toxic Free Airlines, Wikipedia
[2] Studien und weitere Informationen zu flüchtigen organischen Verbindungen (VOC)
- wissenwiki.de: Flüchtige organische Verbindung
- Barragán-Martínez C, Speck-Hernández CA, Montoya-Ortiz G, Mantilla RD, Anaya JM, Rojas-Villarraga A:
Organic solvents as risk factor for autoimmune diseases: a systematic review and meta-analysis. (12.2012)Durch organische Lösungsmittel können Autoimmunkrankheiten wie z.B. Alzheimer verursacht werden.
[3] Studien und weitere Informationen zur Innenraumluft
Die Innenraumluft kann durch Tabak- und Ofen-Rauch, Ausgasung aus Baumaterialien und Möbeln, Haushalts- und Hobby-Chemikalien, Klimaanlagen und extreme Feuchtigkeit Gesundheitsschäden verursachen. Gute Innenraumluft hängt von der Beachtung baubiologischer Grundsätze ab.
- Yibo Huangfu, Nathan M. Lima, Patrick T. O'Keeffe, William M. Kirk, Brian K. Lamb, Shelley N. Pressley, Beiyu Lin, Diane J. Cook, Von P. Walden, Bertram T.Jobson:
Diel variation of formaldehyde levels and other VOCs in homes driven by temperature dependent infiltration and emission rates, auch hier (7.2019)
Kommentar: Researchers uncover indoor pollution hazardsRund um die Uhr wurde in 4 Häusern die Konzentration von flüchtigen organischen Kohlenwasserstoffen (VOC) und von Formaldehyd gemessen. Die Werte schwanken sehr im Tagesverlauf, abhängig u.a. von der Temperatur.
- Baubiologie: Europäische Gesellschaft für gesundes Bauen und Innenraumhygiene (EGGBI)
- Protecting health by improved building efficiency
- Feinstaub gelangt bis in die Plazenta (9.2018)
Erster Nachweis von Rußpartikeln im Mutterkuchen schwangerer Frauen - weitere Infos auf dieser Webseite
[4] Weitere Informationen zu Giften in Impfstoffen (Studien etc.) finden Sie hier.
[5] Weitere Informationen zu Schadstoffen im Wohn- und Baubereich
- SHG Umweltkranke Südhessen: Die wichtigsten Chemikalien im Wohn- und Baubereich
- Infos zur Innenraumluft
[6] Weitere Informationen und Studien zu dem Kontrastmittel Gadolinium
Gadolinium zählt zu den Metallen derseltenen Erden. Das Mittel wird im Rahmen einer Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT, engl. MRI) injiziert, damit die MRT-Bilder einen besseren Kontrast ergeben; der Kontrast stellt vor allem für Bilder vom Gehirn ein Problem dar. Eigentlich wird das Kontrastmittel nur während des MRT-Scans benötigt und sollte dann aus dem Körper, auch aus dem Gehirn, verschwinden. Tut es leider nicht. Es bleibt über Monate oder Jahre im Gehirn. Bei der Ausscheidung über die Nieren können diese ebenfalls geschädigt werden.
Eine Therapie mit Chelatbildnern ist manchmal nicht erfolgreich und kann manchmal eher schaden als nützen.
Amalgam Informationen
enthält Infos über das Schwermetall Quecksilber, das einige Parallelen zu Gadolinium aufweist:- Selbsthilfegruppen für Betroffene
- Kontrastmittel Selbsthilfegruppe vergiftet durch MRT (Facebook-Gruppe)
- Gadolinium Vergiftung (Facebook-Gruppe)
- Gadolinium-Vergiftung
- Gadolinium Toxicity
- How To Remove Gadolinium From Brain And Body Tissue
Umfassende Darstellung von Giftwirkung und Therapieoptionen.
- Wikipedia
- Kontrastmittel
Einsatz von Kontrastmitteln beim Röntgen, in der Magnetresonanztomographie (MRT) und der Sonografie. - Gadolinium
Wegen der hohen Giftigkeit von freien Gadolinium-Ionen werden Komplexierungsmittel ... verwendet. [...] Der Bundesverband Deutscher Nuklearmediziner (BDN) rät, die Mittel vorerst nur bei unvermeidbaren Untersuchungen einzusetzen.
Auch Nierenschädigungen sind möglich.
- Kontrastmittel
- Medienberichte
- Welt: Kontrastmittel für MRT-Aufnahme kann giftig sein (2.2018)
Je länger Gadoliniumchelate im Körper verbleiben, umso eher werden extrem giftige Ionen frei
, erklärt Peter Jennrich, Würzburg. - SWR-Fernsehen: Wie schädlich kann ein Kontrastmittel sein? (9.2018)
Anhand mehrerer Fälle wird erläutert: Symptome, Verharmlosung durch die
Experten
, Erkenntnisse der Kontrastmittel-Forscherin Dr. Susanne Wagner, Ignoranz der ärztlichen Fachgesellschaft (Deutsche Röntgengesellschaft) und der Krankenkassen, Kostenbelastung der Vergifteten. - SWR2-Radio: Schädliche Kontrastmittel? ‒ MRT mit Nebenwirkungen (3.2020)
- Spiegel Nr. 28/2019: Brennende Beine (7.2019)
Bei einem 10-jährigen Mädchen entwickeln sich nach einem Kernspin mit Gadolinium-Gabe ein brennendes Gefühl am ganzen Körper, Taubheits-Gefühle und Lähmungen, Geräusch-Überempfindlichkeit und Nebel im Kopf. Die Gadolinium-Konzentration im Urin ist deutlich erhöht. Die Fa. Bayer, Hersteller des Kontrastmittels, behauptet, ein kausaler Zusammenhang sei nicht bewiesen.
- Welt: Kontrastmittel für MRT-Aufnahme kann giftig sein (2.2018)
- Steven A. Greenberg: Zinc Transmetallation and Gadolinium Retention after MR Imaging: Case Report (12.2010)
In einem Einzelfall wurde festgestellt, dass bei Anwendung von zinkhaltiger Gebisshaftcreme ein besonderes Risiko besteht, dass Gadolinium im Körper gespeichert wird.
- Tomonori Kanda, Kazunari Ishii, Hiroki Kawaguchi, Kazuhiro Kitajima, Daisuke Takenaka:
High signal intensity in the dentate nucleus and globus pallidus on unenhanced T1-weighted MR images: relationship with increasing cumulative dose of a gadolinium-based contrast material, auch hier (12.2013)Hohe Signalintensität in bestimmten Gehirnregionen (Zahnkern im Kleinhirn und der Globus pallidus) wird normalerweise mit bestimmten chronischen Krankheiten in Verbindung gebracht. Diese hohe Signalintensität wurde auch nach mehrmaliger Kontrastmittelgabe beobachtet.
- Richard C. Semelka, Joana Ramalho, Ami Vakharia, Mamdoh AlObaidy, Lauren M. Burke, Michael Jay, Miguel Ramalho:
Gadolinium deposition disease: Initial description of a disease that has been around for a while, auch hier (12.2016)Patienten werden zu Krankheitssymptomen nach Kontrastmittel-Gabe befragt. Es werden Schmerzen im zentralen und peripheren Bereich, Kopf- und Knochenschmerzen genannt, häufig schon nach einer einzigen Injektion.
- Die Europäische Medikamenten-Agentur (EMA) zieht die Zulassung für 4 lineare Gadolinium-Produkte zurück:
- Pressemitteilung: EMA: PRAC concludes assessment of gadolinium agents used in body scans and recommends regulatory actions, including suspension for some marketing authorisations (3.2017)
Der Pharmakovigilanz- und Risikobewertungsausschuss (PRAC) der Europäischen Arzneimittelagentur empfiehlt, diese 4 Gadolinium-Kontrastmittel vom Markt zu nehmen: Gadobensäure, Gadodiamid, Gadopentetsäure und Gadoversetamid. Und das, obwohl die Gutachter glauben, dass durch das Schwermetall Gadolinium kein Gesundheitsschaden entsteht. Immerhin erkennen sie an, dass das Kontrastmittel im Gehirn deponiert wird.
- Val M Runge: Critical Questions Regarding Gadolinium Deposition in the Brain and Body After Injections of the Gadolinium-Based Contrast Agents, Safety, and Clinical Recommendations in Consideration of the EMA's Pharmacovigilance and Risk Assessment Committee Recommendation for Suspension of the Marketing Authorizations for 4 Linear Agents, auch hier (6.2017)
Acht kritische Fragen zur Gadoliniumablagerung im Gehirn und im Körper werden diskutiert.
- Pressemitteilung: EMA: PRAC concludes assessment of gadolinium agents used in body scans and recommends regulatory actions, including suspension for some marketing authorisations (3.2017)
- Anju Ranga, Yatish Agarwal, and Kanika J Garg:
Gadolinium based contrast agents in current practice: Risks of accumulation and toxicity in patients with normal renal function (4.2017)Umfassende Darstellung des Sachstands. Das Gift wird im Gehirn auch von Patienten mit gesunder Funktion der Nieren und der Blut-Hirn-Schranke abgelagert.
- Gulani V, Calamante F, Shellock FG, Kanal E, Reeder SB:
Gadolinium deposition in the brain: summary of evidence and recommendations, auch hier (7.2017)Gadolinium-Verbindungen werden als Kontrastmittel beim MRT injiziert und dann dauerhaft im Gehirn ‒ vor allem im
Zahnkern
(Nucleus dentatus) ‒ abgelagert. Die biologischen bzw. neurologischen Wirkungen und der mögliche Schaden für die Gesundheit wurden bisher nicht untersucht und sind deshalb nicht bekannt. - Kevin H Terashima, Daniel S Reich:
Gadolinium deposition: practical guidelines in the face of uncertainty (7.2017)Über die Ablagerung der Gadolinium-Verbindungen im Gehirn und die gesundheitlichen Folgen ist wenig bekannt. Dennoch werden sie angewandt, weil sie ein unverzichtbares diagnostisches Hilfsmittel für neurologische Untersuchungen in Medizin und Forschung sind.
- doccheck.com: MRT-Kontrastmittel: Die umstrittene Gefahr (9.2017)
- Te-I Weng, Huang Jen Chen, Chen-Wen Lu, Yu-Chin Ho, Jia-Lun Wu, Shing-Hwa Liu and Jong-Kai Hsiao:
Exposure of Macrophages to Low-Dose Gadolinium-Based Contrast Medium: Impact on Oxidative Stress and Cytokines Production, auch hier (2018)Die Makrophagen von Maus-Zellen werden niedrigen Gadolinium-Konzentrationen ausgesetzt, um den Einfluss auf oxidativen Stress und Zytokin-Produktion zu ermitteln. Selbst bei diesen niedrigen Werten werden die Entzündungen hochreguliert. Es werden mehrere Gd-Verbindungen untersucht.
- BfArM: Rote-Hand-Brief zu gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln: Aktualisierte Empfehlung zur Anwendung (1.2018)
Die Gesundheitsbehörde bestätigt die Ablagerung von Gadolinium im Gehirn, behauptet aber, es gebe
keine Hinweise für eine Schädigung der Patienten
. - Semelka RC, Ramalho M, Jay M, Hickey L, Hickey J.:
Intravenous Calcium-/Zinc-Diethylene Triamine Penta-Acetic Acid in Patients With Presumed Gadolinium Deposition Disease: A Preliminary Report on 25 Patients (6.2018)Nach 3 Gaben i.v. des Chelatbildners Ca-/Zn-DTPA erhöht sich Giftausscheidung über den Urin und die Vergiftungs-Symptome bessern sich etwas.
- Danny Couckuyt:
Gadolinium-Vergiftung ‒ Diese Symptome können nach einer MRT-Untersuchung auftreten (7.2018) - Robert J. McDonald, Deborah Levine, Jeffrey Weinreb, Emanuel Kanal, Matthew S. Davenport, James H. Ellis, Paula M. Jacobs, Robert E. Lenkinski, Kenneth R. Maravilla, Martin R. Prince, Howard A. Rowley, Michael F. Tweedle, Herbert Y. Kressel:
Gadolinium Retention: A Research Roadmap from the 2018 NIH/ACR/RSNA Workshop on Gadolinium Chelates (11.2018)In einem internationalen Treffen wird der aktuelle Sachstand und der Forschungsbedarf zu Gadolinium beschrieben.
- RC Semelka & M Ramalho:
The use of Ca-/Zn-DtPa for chelation of gadolinium inGadolinium Deposition Disease
(2.2019)25 Patienten, die durch Gadolinium vergiftet sind, werden mit dem Chelatbildner Ca-/Zn-DTPA entgiftet. Während der Wirkung des Chelatbildners werden intensivere Vergiftungssymptome beobachtet und als Folge der Mobilisation gedeutet. Aber Entgiftung allein reicht für eine Heilung nicht aus.
- Katarina Leyba, Brent Wagner:
Gadolinium-based contrast agents: why nephrologists need to be concerned (3.2019)Patienten mit eingeschränkter, aber auch mit normaler Nierenfunktion haben bei Anwendung von Gadolinium ein hohes Risiko für die
nephrogene systemische Fibrose
, ggf. Jahre nach dem Einsatz des Kontrastmittels. - L. Schöckel, MD T. Balzer, H. Pietsch:
Erhöhte Signalintensitäten und Gadolinium-Werte im Gehirn nach Gabe Gadolinium-haltiger MR-Kontrastmittel Klinische Beobachtungen und Ergebnisse aus präklinischer Forschung (4.2019)Nach Injektion linearer Kontrastmittel werden erhöhte Signalintensitäten in einzelnen Hirnbereichen beobachtet, nicht jedoch nach Injektion makrozyklischer Kontrastmittel. Was bedeutet das?
- P. Raczeck, P. Fries, A. Bücker, G. Schneider: Gadoliniumablagerungen ‒ Morbus Gadolinium (5.2019)
Durch Gadolinium können Gesundheitsschäden verursacht werden: die nephrogene systemische Fibrose (NSF), Ablagerungen im Gehirn und im Knochenmark. Die Europäische Kommission hat die Zulassung von linearen Gd-Chelaten eingeschränkt bzw. entzogen.
- Thomas B. Fischer, Thomas Carmine:
Gadoliniumvergiftung durch Kontrastmittelgaben ‒ Klinische Erfahrungen (umwelt - medizin - gesellschaft 3-2019)Der Verlauf einer konkreten Vergiftung mit Gadolinium wird beschrieben. Die Symptome treten erstmals 5 Tage nach dem MRT auf: depressive Stimmungslage, Muskel-, Gelenk- und allgemeine Nervenschmerzen, Anfälle von innerer Unruhe mit Panikattacken, verringertes Sehvermögen und Appetitlosigkeit, anfallsartiger Anstieg von Ruhepuls und Blutdruck. Diagnostik und Therapie mit den Chelatbildnern DMPS, Ca-EDTA, Na-Ca-EDTA, Ca-DTPA, Zn-DTPA. Noch 10 Jahre nach dem MRT werden hohe Gift-Mengen nach Gabe des Chelatbildners ausgeschieden. Die forcierte Ausleitung geht mit parallelen Symptomverbesserungen einher. Anhand der Metallausscheidung stellt sich heraus, dass auch eine Belastung mit Blei, möglicherweise von chinesischen Teetassen, vorliegt.
Die Autoren leiten dieÄrztegesellschaft für Klinische Metalltoxikologie
.
[7] Weitere Informationen und Studien zu Medizinprodukten, u.a. Implantaten
- Spiegel Online: Gefährlicher Informationsmangel bei Implantaten (11.2018)
Die Zulassungsverfahren für Implantate sind mangelhaft. Leider werden wichtige Informationen zu fehlerhaften Implantaten oder Prothesen unter Verschluss gehalten. - Tagesschau: Gefährliche Implantate ‒ Das Kontrollsystem versagt (11.2018)
Das Problem:- Herstellung und Prüfung sind komplett in privater Hand,
- Hersteller und Prüfer kennen sich bestens; viele Angestellte arbeiten mal auf der einen, mal auf der andere Seite,
- Zertifizierer sind auf das Geld der Hersteller angewiesen; um keine Kunden zu verlieren, wird kaum einem Medizinprodukt das Zertifikat verweigert;
- die Beteiligten können sich immer auf Geschäftsgeheimnisse berufen.
- FRIEDA, das Magazin:
Die Nackte Wahrheit über Brustimplantate
(deutsch/English, 11.2018)
mit einem Interview mit der Chirurgin Dr. Susan Kolb, u.a. über Silikon- und Kochsalz-Implantate, genetische Bedingungen, Entgiftungsstörungen, Autoimmunkrankheiten, Schimmelpilztoxine, Krebs.- Risiko Silikonimplantate
Portal für Informationen und Werbung über Medizinprodukte
Der Spiegel berichtet im Heft 24/2019:

[8] Weitere Informationen und Studien zu Mikroplastik
Der Mensch nimmt über Nahrung, Trinkwasser und Luft Mikroplastik (Partikel kleiner als 5 mm) auf. Auch Kosmetika und Reinigungsmittel enthalten Mikroplastik, das dann über die Haut aufgenommen oder über das Abwasser entsorgt wird. Unklar sind bisher die biologischen, gesundheitlichen Auswirkungen. Sicher ist: je kleiner die Partikel, desto gefährlicher sind sie.- Zentrum der Gesundheit:
Mikroplastik im Meer ‒ Eine Gefahr für die Gesundheit - BUND:
Mikroplastik und andere Kunststoffe ‒ eine große Gefahr für unsere UmweltKunststoff wirkt aufgrund seiner Oberflächeneigenschaften wie ein Magnet auf Umweltgifte. Diese befinden sich im Wasser und reichern sich auf der Kunststoffoberfläche an. Hier lassen sich hundertmal höhere Konzentrationen als im Meerwasser messen. [...] Studien verweisen auf Gewebeveränderungen bzw. Entzündungsreaktionen und toxikologische Auswirkungen, bis hin zu inneren Verletzungen und Todesfällen.
- Spiegel: Wie gefährlich ist Mikroplastik in Trinkwasser? (8.2019)
Mikroplastik gefährdet nicht die Gesundheit ‒ vielleicht, sagt die WHO.
- Johnny Gasperi, Stephanie L. Wright, Rachid Dris, France Collard, Corinne Mandin, Mohamed Guerrouache, Valérie Langlois, Frank J.Kelly, Bruno Tassin:
Microplastics in air: Are we breathing it in?, auch hier (2.2018)Eingeatmete Mikroplastik sammelt sich im Körper, speziell in der Lunge, an und kann dort chronische Entzündungen hervorrufen. Ggf. werden zusammen mit den Mikroplastik-Partikeln auch Schadstoffe wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in den Körper transportiert.
- That Bottled Water You're Drinking May Contain Tiny Particles of Plastic (3.2018)
Wasser in Plastikflaschen, z.B. von Nestle und Gerolsteiner, enthält Mikroplastik. Auch in Leitungswasser, Bier, Honig, Tafelsalz und Fisch wurden die Mikroplastik-Partikel bereits gefunden. Unklar ist bisher, in welchem Umfang die Partikel sich in den Organen, z.B. Leber und Nieren, ansammeln, und welche Gifte sie bei der Passage durch den Körper abgeben.
- Fraunhofer-Institut:
Kunststoffe in der Umwelt: Mikro- und Makroplastik ‒ Ursachen, Mengen, Umweltschicksale, Wirkungen, Lösungsansätze, Empfehlungen (6.2018) - Madeleine Smith, David C. Love, Chelsea M. Rochman and Roni A. Neff:
Microplastics in Seafood and the Implications for Human Health (8.2018)Die Toxizität der Partikel in physikalischer und chemischer Hinsicht wird beschrieben. Bisher wurde zu wenig geforscht.
- Sherri A. Mason, Victoria G. Welch and Joseph Neratko: Synthetic Polymer Contamination in Bottled Water, auch hier (9.2018)
Kommentar: Plastic: WHO launches health review
In Flaschen abgefülltes Trinkwasser wurde untersucht. 93% der Proben zeigten Kontamination mit Mikroplastik. Gefunden wurden 10,4 Partikel je Liter Wasser mit einer Größe > 100 µm, überwiegend Polypropylen. 95% der Partikel sind allerdings zwischen 6,5 und 100 µm groß. Die Auswirkung von Mikro- und Nanokunststoffen auf die menschliche Gesundheit sollte weiter untersucht werden.
- Uni Wien: Erstmals Mikroplastik im Menschen nachgewiesen (10.2018)
Bei allen untersuchten Teilnehmern der Pilotstudie wurde Mikroplastik im Stuhl gefunden. In Tierstudien waren kleinste Plastikteilchen auch in Blut, Lymphe und sogar in der Leber nachweisbar.
- Dalberg / WWF: No Plastic in Nature: Assessing Plastic Ingestion from Nature to People (2019)
Mikroplastik kontaminiert Luft, Nahrung und Wasser. Einige Plastikarten enthalten gesundheits- bzw. hormonschädigende Chemikalien, Farbstoffe und Pigmente. Genauere Untersuchungen sind schwierig und wurden bisher nur lückenhaft durchgeführt.
Weitere Informationen zu Ver- und Entgiftung:
- auf bbfu.de:
- auf amalgam-informationen.de:
- Max Daunderer / toxcenter: Entgiftung
- Zentrum der Gesundheit: Giftbelastung im Körper erkennen ‒ Sieben Warnzeichen
- IMD Berlin: Genetik der Medikamentenverstoffwechselung (Pharmakogenetik)
Medikamente sind auch Gifte, die über das Entgiftungssystem ausgeleitet werden müssen. Die biologischen Komponenten der Phase-I- und -II-Entgiftung sowie ihre Messung im Labor werden beschrieben.
- Literatur
- Klaus Oberbeil: Die tägliche Dosis Gift: Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können.
Taschenbuch, 256 Seiten; Heyne Verlag, 1. Auflage 2011; ISBN: 978-3453650152; Preis: 8,99 €.
Textprobe, Amazon: Beschreibung
- Klaus Oberbeil: Die tägliche Dosis Gift: Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können.